Das Marktviertel
Kommentar und Reaktionen der "Klein"-Parteien

Das Marktviertel als Entwicklungschance, was sagen die "Klein"-Parteien. | Foto: obermoser+partner, superwien
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Ein verkehrsfreier Marktplatz, neue Radwegführung, eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer mit Nutzungsmöglichkeiten, und vieles mehr. Die Studie über den Status quo und Möglichkeiten eines „Marktviertels“ bietet viel Raum für Vision, Ideen und Gestaltungsmöglichkeiten. Nach der Vorstellung durch die Stadtsenatsparteien haben sich auch die "Klein"-Parteien zu Wort gemeldet.

Kommentar (Georg Herrmann)
"Das Marktviertel als Chance. Die Präsentation der Studie über die Entwicklungsmöglichkeiten des Marktviertels, beginnend bei der noch stehenden Polizeidirektion und endet am Marktplatz, war durchaus erfrischend. Eine Projektidee, das einige Jahre an Umsetzung benötigen wird, lädt zum Diskutieren, mitgestalten und mitentscheiden ein. Durchaus möglich, dass im Rahmen der Diskussionen die Berechtigung der Marktplatzgarage hinterfragt wird. Vielleicht kommt stattdessen die Nutzung als Veranstaltungsraum? Eventuell kann auch das Rathaus II mit einem neu aufgestellten Finanzamt verbunden werden? Wie auch immer, bietet die Studie Denkansätze und die große Chance, eine gemeinschaftliche Weiterentwicklung eines neuen "Stadtteile" zu ermöglichen. Und bei allen Verständnis für die Opposition, das automatische "Geht gar nicht. Ist schlecht. Wollen wir nicht." ist in der jetzigen Phase des Projektes vollkommen deplatziert. Ein Projekt, mit einem Zeitrahmen von rund 15 Jahren, ist kein Wahlkampfthema für die GR-Wahl 2024."

INNSBRUCK. Im Auftrag der Stadt Innsbruck und der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) erstellten die Architekturbüros Superwien und Obermoser und Partner ein städtebauliches Leitbild des sogenannten „Marktviertels“ am Inn. Die Studie beschreibt den Status quo der topographischen Gegebenheiten und des Gebäudebestands rund um die Innsbrucker Markthalle und lotet aus, in welche Richtung das Gebiet entwickelt werden könnte.

Die Studie zum Nachlesen

Stimmen der Stadtsenatsfraktionen

„Flanieren am Inn, Verweilen auf einer neuen Brücke mit Blick auf das Wasser, kulturelle Events, zahlreiche Gastronomiebetriebe, Einkaufen an den Ständen der Markthalle, spontane Treffen am Marktplatz und bei den Sitzmöglichkeiten an der Promenade und der Nähe des Flussraums ohne Konsumzwang, Veranstaltungen von Innsbrucker Vereinen – das Marktviertel könnte ein Ort sein, an dem wir die Vielfalt unserer Stadt leben und genießen“, sieht Bgm. Georg Willi große Chancen. „Aus dem Gebiet rund um die Innsbrucker Markthalle kann so ein zeitgemäßer Treffpunkt für alle Menschen entstehen“, fasst Vizebgm. Markus Lassenberger die Studie zusammen. „Eine großflächige Entwicklung, neue Durchquerungen für kurze Wege, eine weitere Brücke über den Inn und ein besseres Verkehrskonzept sollen eine qualitätsvolle Verbesserung für alle Innsbruckerinnen und Innsbrucker bringen“, so StR Christine Oppitz-Plörer. „Mit dem Projekt Marktviertel entsteht ein neuer urbaner Ort am Inn, der Indoor mit Outdoor vereinigen soll und ein Anziehungspunkt für Einheimische und Touristinnen und Touristen darstellt“, erläutert GR Mariella Lutz. GR Benjamin Plach: „Eine gesamthafte Entwicklung dieses Marktviertels bietet enormes Potential.“

Aktuelles aus der Stadtpolitik im Polit-Ticker der BezirksBlätter

Stimmen der "Klein"-Parteien

Mega-Millionenprojekt Marktviertel
GR Gerald Depaoli erklärt in einer Aussendung: “Für Bürgermeister Georg Willi und seine Innsbrucker Grünen, wie auch für andere Gemeinderatsfraktionen mag das Mega-Millionenprojekt Marktviertel oberste Priorität haben. Für das Gerechte Innsbruck nicht. Für das Gerechte Innsbruck haben die steigenden Energiekosten für die Innsbrucker Bevölkerung oberste Priorität. Erst wenn sich die Innsbrucker wieder sorglos ihre Energie und das Leben wieder sorglos leisten können, die Stadt Innsbruck wieder über ausreichend finanzielle Mittel verfügt, können wir über das Mega-Millionenprojekt Marktviertel gerne diskutieren."

Einigkeit ist befremdlich

„Seit Jahren bemühen wir uns mit etlichen Anträgen, Willi dazu zu bewegen, sein Wahlversprechen von 2018 endlich umzusetzen. Willi aber auch die Stadtsenatsfraktionen FI, SP, ÖVP und FPÖ zeigten allerdings überhaupt kein Interesse. Im Gegenteil. Via Stadtmagistrat ließ man uns sogar mitteilen, dass ein derartiges Projekt nicht umsetzbar sei“, so GR Tom Mayer  in einer Aussendung. „Das ist heuchlerisch. Willi hat uns mit seinen Versprechungen schon viel zu oft getäuscht“, will Mayer den neuerlichen Versprechungen Willis wenig Glauben schenken. Mayer bezweifelt allerdings auch die Glaubwürdigkeit der anderen Stadtsenatsfraktionen. „Diese haben bis heute wenig bis gar nichts dazu beigetragen, um eine Attraktivierung des Marktviertels voranzutreiben. Nun einen „Cappuccino auf der Ponte Sarajevo“ als gemeinsamen großen Wurf zu präsentieren, ist nichts anderes als Wählertäuschung“, so Mayer. „Auch wenn die Liste Fritz Zweifel an der Entschlossenheit Willis und der Stadtsenatsfraktionen hat, werden wir diese Initiative voll und ganz unterstützen. Denn die Attraktivierung des Marktviertels war und ist schon seit vielen Jahren eines unserer großen Anliegen“, so Mayer.

Rasche Umsetzung
GR Julia Seidl freut sich, dass im Bereich Marktviertel endlich etwas weiter geht. „Dieses Flächen sind zentraler Bestandteil des urbanen Stadtlebens und müssen besser genutzt werden. Das ganze Viertel bietet enorme Chancen und kann ein neues, belebtes Zentrum der Stadt werden,“ reagiert Seidl auf die präsentierten Pläne der Studie zum Marktviertel. „Durch Möglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger, näher an's Wasser zu kommen, kann man die positive Wirkung des Wassers zu Erholungszwecken besser erlebbar machen. Vielleicht schaffen wir es dann endlich in Innsbruck mehr sommerliches Flair in die Stadt zu bekommen,“ hofft Julia Seidl.

Drüberfahrpolitik
„Offensichtlich haben die etablierten Parteien aus den Fehlern der Drüberfahrpolitik der Vergangenheit nichts gelernt“, erklärt GR Mesut Onay, „eine Politik, die zuerst Projekte fertig plant und dann erst die Bevölkerung einbindet, gehört samt politischem Personal überwunden!“

Präsentierten im Rahmen einer Pressekonferenz die Studie zum Projekt Marktviertel (v. l. n. r.): Architekt Thomas Gasser, IIG-Geschäftsführer Franz Danler, Bürgermeister Georg Willi, Stadträtin Christine Oppitz-Plörer, Gemeinderat Benjamin Plach, Gemeinderätin Mariella Lutz, Vizebürgermeister Markus Lassenberger und Architekt Stefan Mayr. | Foto: Freinhofer
  • Präsentierten im Rahmen einer Pressekonferenz die Studie zum Projekt Marktviertel (v. l. n. r.): Architekt Thomas Gasser, IIG-Geschäftsführer Franz Danler, Bürgermeister Georg Willi, Stadträtin Christine Oppitz-Plörer, Gemeinderat Benjamin Plach, Gemeinderätin Mariella Lutz, Vizebürgermeister Markus Lassenberger und Architekt Stefan Mayr.
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Präsentierten im Rahmen einer Pressekonferenz die Studie zum Projekt Marktviertel (v. l. n. r.): Architekt Thomas Gasser, IIG-Geschäftsführer Franz Danler, Bürgermeister Georg Willi, Stadträtin Christine Oppitz-Plörer, Gemeinderat Benjamin Plach, Gemeinderätin Mariella Lutz, Vizebürgermeister Markus Lassenberger und Architekt Stefan Mayr. | Foto: Freinhofer
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