Olympiastandort Eiskanal Igls
Igls ist wieder im Olympiarennen

Der Eiskanal in Igls ist wieder als Standort der Olympischen Winterspiele im Gespräch. | Foto: OSVI
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  • Der Eiskanal in Igls ist wieder als Standort der Olympischen Winterspiele im Gespräch.
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Ein Schreiben von Luca Zaia, Präsident der Region Venetien, an die Stiftung Mailand-Cortina, die mit der Organisation der Olympischen Winterspiele beauftragt ist, sorgt für Diskussionen. Zala plädiert für den Olympiastandort Eiskanal Igls.

INNSBRUCK. Die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand sind noch einige Zeit entfernt. Rund um die Austragungsstätten gibt es immer wieder Diskussionen. Vor allem die neue Bobbahn in Coritina stößt auf Widerstand. Als mögliche Alternative wird der Eiskanal Igls immer wieder ins Spiel gebracht.

Aus dem Archiv: Umweltvereine plädieren für Standort Igls, BezirksBlätter Innsbruck Beitrag

Schreiben aus Venetien

Die norditalienische Region Venetien macht Druck, damit die Bobbahn in Igls bei Innsbruck als Austragungsstätte der Bob-, Rodel-und Skeletonbewerbe im Rahmen der Olympischen Spiele 2026 genutzt wird. Diese finden in Mailand und Cortina d'Ampezzo statt. In Cortina soll eine seit 2008 geschlossene Bobbahn renoviert werden. Die Renovierungskosten seien jedoch zuletzt aufgrund der Inflation und der Energiekrise von 61 Millionen Euro auf 85 Millionen Euro gestiegen. So argumentiert Luca Zaia, Präsident der Region Venetien, zu der die Berggemeinde Cortina gehört.

Da in Italien die Zahl der Rodel- und Bob-Athleten gering sei, sei es sinnvoll, die 90 km Luftlinie von Cortina entfernt liegende Bobbahn in Igls zu nutzen, statt die Bahn in Cortina zu renovieren, schrieb Zaia in einem Brief an die Stiftung Mailand-Cortina, die mit der Organisation der Olympischen Winterspiele beauftragt ist, und an den neuen Sportminister Andrea Abodi.

Aus dem Archiv: Olympische Winterspiele 2026 in Igls? BezirksBlätter Innsbruck Artikel

Diskussionen

Zaias Vorschlag sorgt für Diskussionen, da die Winterspiele ohnehin in zwei norditalienischen Regionen - Venetien und Lombardei - und in acht verschiedenen Ortschaften ausgetragen werden. Sollte jetzt auch Igls eingebunden werden, könnte dies zu zusätzlichen organisatorischen Herausforderungen führen, berichtete die römische Tageszeitung "Il Messaggero". 1,4 Milliarden Euro hat die italienische Regierung bereits für die Winterspiele locker gemacht, die 2,1 Milliarden Euro kosten sollten. 500 Millionen Euro hofft sie, dank Sponsoren einzutreiben. Italien hatte bereits die Olympischen Winterspiele 2006 in Turin organisiert. 

Bei einer Volksbefragung sprach sich die Bürgerinnen und Bürger gegen Olympische Winterspiele aus. | Foto: OSVI
  • Bei einer Volksbefragung sprach sich die Bürgerinnen und Bürger gegen Olympische Winterspiele aus.
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Volksbefragung in Tirol

Im Oktober 2017 wurde eine Austragung Olympischer Spiele in Innsbruck mit 53 Prozent bei einer Volksbefragung abgelehnt. Den Zuschlag erhielten Mailand und Cortina d’Ampezzo. Vereinzelt hofften politische Vertreterinnen und Vertreter im Jahr 2021 auf länderübergreifende Spiele. Dominik Oberhofer (NEOS):

„Offenbar rückt die Region Venetien vom Neubau einer Bobbahn ab. Das sind sehr gute Nachrichten. Jetzt muss die Tiroler Landesregierung aktiv werden“. Oberhofer fordert: Sportlandesrat LHStv. Dornauer muss die Sanierung der Igler Bobbahn finanziell absichern, schnell vorantreiben und vor allem Gespräche mit dem zuständigen Direktor des Organisationskomitees Mailand-Cortina 2026, Andrea Varnier, aufnehmen.

Oberhofer selbst arbeitete in den letzten Monaten mit seinen politischen Partnerparteien in Südtirol und dem Trentino beharrlich an einer gemeinsamen Lösung. Oberhofer gibt nun das Tiroler Ziel aus – „Gemeinsam alles zu unternehmen damit die olympischen Bob und Rodelbewerbe 2026 in Igls stattfinden können“.  LHStv. Georg Dornauer hat zum Thema Olympiastandort Igls in einem BezirksBlätter Innsbruck-Interview festgehalten:

"Der Eiskanal in Igls muss saniert werden, damit weiterhin Wettbewerbe durchgeführt werden können. Das durchaus interessante und zukunftsweisende Gesamtprojekt der Olympia Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GmbH (OSVI) ist aufgrund der budgetären Lage aller Beteiligten derzeit aber nicht umsetzbar. Beim Thema Olympische Winterspiele muss aber klar festgehalten werden, dass es sich um eine Entscheidung der nationalen Veranstalter in Italien handelt. Sollte eine Anfrage des CONI – Comitato Olimpico Nazionale Italiano aus Italien kommen und sich die OSVI und die Stadt Innsbruck darüber hinaussehen, werden auch wir im Land entsprechend diskutieren und entscheiden."

Aus dem Archiv: Sanierung des Eiskanals nur mit Minimalvariante, BezirksBlätter Innsbruck

Sanierung in Igls

"2024 ist Ende Gelände in Igls", erklärt StR Elisabeth Mayr in der Gemeinderatssitzung im Mai 2022. Die Sanierung der Bob- und Rodelbahn in Igls ist für die Aufrechterhaltung des sportlichen Betriebs nötig. Eine Homolegierung (Anmerk. der Redaktion: Abnahme der Bahn im sportlichen Bereich) der Bahn im derzeitigen Zustand ist nicht möglich. Die OSVI hat ein Sanierungskonzept mit einer Begradigung und Verlängerung des Auslaufs, Verlegung des Ziels und des Zielgebäudes, Adaptierung, Sanierung und Erneuerung von Wegen, Flächen und Leitungen, neue Beleuchtung, Videoüberwachung, Zeitnehmung, Sicherheitseinrichtungen sowie die Verlegung des Damenstarts erarbeitet. Die Kosten sollen sich dafür auf 27,4 Mio. Euro belaufen. In der Sitzung der Landesregierung wurde eine Mitfinanzierung in Höhe von 9,14 Mio. des Landes Euro beschlossen. Die weiteren angedachten Projekte wie ein Bundesleistungszentrum, ganzjährige Bahnauslastung mit internationalen Veranstaltungen, wetterunabhängiger Bahnbetrieb oder die Energieoptimierung mit einem Gesamtaufwand von rund 23,2 Mio. Euro sind somit nicht umsetzbar.

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