Aufwärtstendenz im Handel lässt auf gutes Weihnachtsgeschäft hoffen

Foto: MEV

TIROL. Die Bedeutung des Handels für die heimische Wirtschaft ist enorm: Einerseits ist der gesamte Handelssektor − also Groß- und Einzelhandel − mit rund 52.000 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber in Tirol. Andererseits repräsentiert er mit einem Nettoumsatz von rund 18,7 Milliarden Euro den umsatzstärksten Bereich der marktorientierten Wirtschaft. Beeindruckend sind auch die Kennzahlen des Einzelhandels: Allein in diesem Bereich, in dem 2014 rund sechs Milliarden Nettoumsatz erzielt wurden, sind derzeit ca. 32.000 Tirolerinnen und Tiroler beschäftigt. Und obwohl auch der Einzelhandel mit der gesamtwirtschaftlich schwierigen Situation zu kämpfen hat, kann er ein leichtes Wachstum vorweisen. „Die aktuellen Konjunkturdaten zeigen eine verhältnismäßig positive Entwicklung im bisherigen Jahresverlauf. In den ersten drei Quartalen 2015 hat es im Tiroler Einzelhandel immerhin ein nominelles Umsatzplus von 1,5 Prozent gegeben. Besonders erfreulich war das 3. Quartal mit einem nominellen Plus von 2,6 Prozent. Diese Aufwärtstendenz lässt natürlich auch auf ein gutes Weihnachtsgeschäft hoffen“, erklärt Martin Wetscher, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Tirol.

Mit dem Weihnachtsgeschäft erwartet viele Tiroler Einzelhandelsbetriebe in den kommenden Wochen eine besonders arbeitsintensive, aber auch umsatzstarke Zeit. Das gilt vor allem für den Spielwarenhandel, den Uhren- und Schmuckhandel, den Papier- und Buchhandel sowie den Elektrohandel. Für diese Branchen ist das Weihnachtsgeschäft − also jener Brutto-Mehrumsatz im Monat Dezember, der das Normalmaß von Jänner bis November übersteigt − von besonders großer Bedeutung. Am öftesten werden laut KMU Forschung Austria zu Weihnachten nach wie vor Bekleidung und modische Accessoires geschenkt. Dementsprechend wichtig ist das Weihnachtsgeschäft auch für diese Branche.

Bedeutung des E-Commerce nimmt auch im Weihnachtsgeschäft zu

Wie ganz generell in der Welt des Handels wird das Thema E-Commerce auch im Weihnachtsgeschäft immer bedeutender. Der Großteil der Geschenke wird zwar nach wie vor im Ladengeschäft gekauft, aber rund 40 Prozent der Tirolerinnen und Tiroler planen, ihre Präsente zumindest teilweise online zu bestellen − 2014 waren es 36 Prozent. „Für immer mehr Menschen ist es ganz selbstverständlich, das Internet in den Einkaufsvorgang miteinzubeziehen. Sei es, um tatsächlich zu shoppen, oder sei es, um sich vor einem Kauf zu informieren“, weiß E-Commerce-Expertin und WK-Vizepräsidentin Barbara M. Thaler. Sie betont, wie wichtig es für die Tiroler Handelsbetriebe ist, sich auf diese Tatsache einzustellen und online präsent zu sein, um das Feld nicht gänzlich internationalen Anbietern zu überlassen. „Eine besondere Rolle spielt in diesem Zusammenhang das Thema Multichannel − das heißt die Verknüpfung des stationären Handels mit einem Angebot im Internet. Das kann beispielsweise bedeuten, dass sich der Kunde bequem daheim im Internet informiert und bestellt, die Ware dann aber direkt im Geschäft abholt und bezahlt. Davon können nicht zuletzt kleinere, regionale Händler profitieren.“

Alles in allem blickt der Tiroler Handel dem Weihnachtsgeschäft, das im Einzelhandel durchschnittlich 2,4 Prozent des Jahresumsatzes ausmacht, durchaus zuversichtlich entgegen. „Laut Umfrage wollen sich heuer wieder rund 560.000 Tirolerinnen und Tiroler als Christkindl betätigen. Im Schnitt werde pro Person wie im Vorjahr ca. 350 Euro für Geschenke eingeplant. Damit ist zu erwarten, dass der Tiroler Handel ähnlich wie in den Vorjahren rund 180 Millionen Euro im Weihnachtsgeschäft umsetzen wird“, zeigt sich Handelsobmann Martin Wetscher optimistisch.

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