Wolfproblematik
Europa muss Weichen stellen

Von der Ankunft des Wolfes sind vor allem die Berg- und Almwirtschaft betroffen | Foto: Wolfgang Schruf
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Im Rahmen des Ausschusses für Petition und Bürgerinitiativen am 13. Februar werden in Tirol drei Petition rund um die Wolfproblematik behandelt. Hermann Gahr fordert rechtliche Erleichterungen für die Entnahme von Problemwölfen

„Es ist dringend notwendig, dass wir den Schutzstatus des Wolfes senken. Dazu braucht es eine europaweite Lösung mit nationalem Spielraum. Die Gesellschaft unterschätzt großteils die Gefahren, welche die Rückkehr der Wölfe mit sich bringen. Gerade in intensiv landwirtschaftlich und touristisch genutzten Gebieten brauchen wir wolfsfreie Zonen. Diese Gebiete dürfen wir nicht nach einzelnen Ländern, sondern gesamt europäisch betrachten. Es gibt genügend Gegenden in Europa, die dünn besiedelt sind, dort können Wölfe leben. Doch in Österreich gibt es kaum Platz für die großen Beutegreifer“, betont der Tiroler Abgeordnete Hermann Gahr.

Thema bei kommender Europa-Wahl

„Wir müssen dringend wolfsfreie Zonen definieren, um unsere Berg- und Almwirtschaft zu schützen. Wölfe sind keine gefährdete Tierart mehr. Alleine in Europa leben rund 30.000 Tiere. Deswegen ist es notwendig, den Bestand zu regulieren, wie es auch bei jeder anderen Wildart der Fall ist“, betont der Tiroler. Europa müsse bei diesem Thema endlich die Weichen stellen.

In Deutschland ist die Entnahme in einigen Bundesländern erlaubt. In Österreich sei das auch notwendig.
„In Deutschland und Südtirol gibt es bereits massive Probleme mit dem Isegrim. Viele Wölfe haben die Scheu vor dem Menschen verloren, deswegen näheren sie sich Siedlungen und Höfen“, erklärt Gahr. Die Verunsicherung in der Landwirtschaft, der Jagd sowie im Tourismus sei sehr groß-

Almwirtschaft stark betroffen

„Eines muss uns allen klar sein, wenn die Wölfe dauerhaft Einzug auf unseren Almen halten, stirbt unsere Berg- und Almwirtschaft. Die heimischen Bäuerinnen und Bauern wollen nicht tatenlos zusehen, wie ihre Tiere gehetzt, gerissen und getötet werden“, so Gahr.

In Südtirol verzichten schon zahlreiche Landwirte auf die Alpung, in Tirol denken viele darüber nach. Wenn die Almen nicht bewirtschaftet werden, hätte das Konsequenzen für den Tourismus.  „Die einzige Lösung ist die Senkung des Schutzstatus des Wolfes. Wenn wir weiterhin eine Berg- und Almwirtschaft mit blühendem Tourismus haben möchten, können wir Wölfe nicht gebrauchen“, so der Tiroler abschließend.

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