Jeder 5. Tiroler Schüler erhält Nachhilfe
Grundkondition für Karriere muss vorhanden sein

Wie im Sport bedarf es auch bei der Karriere um eine Grundkondition, Nachhilfestunden sollen diese verbessern. | Foto: Foto: pixabay
  • Wie im Sport bedarf es auch bei der Karriere um eine Grundkondition, Nachhilfestunden sollen diese verbessern.
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  • hochgeladen von Georg Herrmann

Der sportliche Erfolg ist ohne einer gewissen Grundkondition nicht möglich. Auch im Beruf bedarf es einiger Grundvoraussetzungen, um die Karriereleiter empor schreiten zu können. Was dem Körper im Fitnesstudio gutes getan wird, bedarf in Sachen Bildung oft der Nachhilfe. Und diese schlägt sich mit beträchtlichen Kosten zu Buche.

Steigender Anteil

Wie die AK-Tirol in ihrer Studie festhält, ist der Anteil der Tiroler SchülerInnen die Nachhilfe erhalten weiter gestiegen. Für 21 % bzw. 17.000 Schülerinnen und Schüler, und damit um 4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, musste im laufenden Schuljahr oder im letzten Sommer von den Eltern eine externe Lernhilfe organisiert werden: Bei rund 11.000 Kindern und Jugendlichen mussten die Eltern dafür bezahlen, das waren 1.000 mehr als noch im Vorjahr, rund 6.000 Schülerinnen und Schüler erhielten unbezahlte private Nachhilfe und weitere 2.500 z. T. zusätzlich eine schulische Gratisnachhilfe.

Kosten gesunken

Die Studie zeigt aber auch einen positiven Trend. Die durchschnittlichen Ausgaben für die Nachhilfe pro Kind in Tirol ist gegenüber dem Vorjahr von 620 auf 540 Euro und die tirolweiten Gesamtkosten von 6,2 auf 5,9 Millionen Euro gesunken. Ausschlaggebend dafür dürften die geringere Anzahl an Nachhilfestunden sein.

Nachhilfe für Schulkarriere

Auffallend ist, dass der Anstieg der Nachhilfe-Quote nicht nur darauf zurückzuführen ist, dass Kinder in Unterrichtsfächern durch schlechte Noten gefährdet sind, sondern dass mit Nachhilfe vielfach auch positive Noten noch weiter verbessert werden sollen, um die Schulkarriere des Kindes zu fördern. Und das betrifft insbesondere Volksschulkinder, die in allen Fächern die Note 1 bekommen sollten, um möglichst in die bevorzugte Schulform aufsteigen zu können.

Vorschläge für Verbesserungen

Das könnte die Schule aus Sicht der Tiroler Eltern tun, um den Nachhilfebedarf zu senken:
· 61 % der Eltern wünschen sich mehr kostenlose Nachhilfe an den Schulen,
· 54 %, dass man sich in der Schule mehr Zeit zum Üben des Stoffes nehmen soll,
· 51 % Klassenteilungen, um in kleineren Gruppen zu lernen,
· 49 % schulische Nachmittagsbetreuung mit individueller Förderung,
· 34 % generell mehr Förderunterricht an den Schulen,
· 26 % bessere Beratung durch die Lehrer über den jeweils passenden Schultyp.

Zur Studie

Für die aktuelle Studie „Nachhilfe in Tirol 2019“ wurde vom IFES Institut für empirische Sozialforschung von Anfang März bis Ende April 2019 österreichweit eine repräsentative Befragung bei 2.000 Elternteilen von Schulkindern durchgeführt. Diese fand in Telefoninterviews und zu einem Viertel mittels Online-Interviews statt. In Tirol wurden 400 Haushalte mit 600 Schülerinnen und Schülern einbezogen.
Das bundesweite AK Nachhilfe-Monitoring wird seit 2010 jährlich durchgeführt. Die Auswertung erfolgte auf Basis der Schülerinnen und Schüler und der Haushalte, die Hochrechnung Nachhilfekosten auf Grundlage der Schülerinnen und Schüler.

Weitere Informationen dazu gibt es hier.

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