Wetter in Kärnten – laufendes Update
Sonntag: Zivilschutzalarm in mehreren Oberkärntner Gemeinden

Kann man sich in Unterkärnten kaum vorstellen: So sieht es im Lesachtal aus! | Foto: Jan Salcher/Bergrettung
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  • Kann man sich in Unterkärnten kaum vorstellen: So sieht es im Lesachtal aus!
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Hochwasser, Starkregen, Vermurungen, Überflutungen und Hangrutsche in vielen Kärntner Gemeinden. Schulen in Oberkärnten und Lavamünd bleiben morgen geschlossen. Viele Verkehrsbehinderungen auf Straßen und bei der Bahn. Hier ein Überblick über die Ereignisse am Sonntag, 17. November.

Wir danken allen Freiwilligen für ihren Einsatz. Kommt gut durch die Nacht!

(Dieser Beitrag wird laufend aktualisiert!)

Aktuelle Infos

23.07 Uhr: auch in Baldramsdorf wurde Zivilschutzalarm ausgelöst

22.13 Uhr: Zivilschutzalarm nun auch in Mallnitz
Laut neuesten Informationen gibt es nun auch Zivilschutzalarm in Mallnitz. Lawinen drohen abzugehen.

21.17 Uhr: auch Tauernschleuse gesperrt
Auch die Tauernschleuse zwischen Mallnitz und Böckstein musste bis auf weiteres gesperrt werden, so die ÖBB. Der Grund: akute Lawinengefahr.
Durch Unwetterschäden sind ja für Fernverkehrszüge auf der Tauernstrecke zwischen Schwarzach-St. Veit und Spittal-Millstättersee auch keine Fahrten möglich. Es gibt nun bereits einen Schienenersatzverkehr über die Tauernautobahn zwischen Bischofshofen und Villach Hauptbahnhof. Im Gasteinertal ist kein Schienenersatzverkehr möglich, der EC115 wurde in Bad Gastein gestoppt. Die ÖBB versuchen, für ca. 250 Personen Unterkünfte zu finden.

21.04 Uhr: Frau in Reißeck durch Mure verletzt
Heute gegen 17 Uhr war ein 37-Jähriger aus Reißeck mit Aufräumarbeiten bei seinem Nachbaren beschäftigt und seine Frau (34) fütterte die 26 Kühe in der "Tenne". Eine Mure ging ab und beschädigte das Stallgebäude. Die Frau stürzte dabei durch die Bretterwand der Tenne rund acht Meter in die Tiefe. Die Kühe wurden teilweise von herabfallenden Brettern getroffen.
Der Mann alarmierte die Rettungskräfte. Wegen der vielen Straßensperren in diesem Gebiet brachte die Polizei die schwer verletzte Frau nach Lendorf, dort wurde sie vom Roten Kreuz übernommen und ins Krankenhaus Spittal gebracht. 
Auch die Bewohner dieses Anwesens wurden evakuiert, denn weitere Murenabgänge drohten. Wie viele Kühe verletzt wurden oder gar gestorben sind, ist noch nicht bekannt.

20.53 Uhr: Evakuierung in Radenthein
In Hohensaß (Gemeinde Radenthein) trat der Telsnigbach über die Ufer und durch das mitgeführte Material wurden bei einem Haus das Carport und ein Auto beschädigt. Auch hier wurde eine Evakuierung der Hausbewohner veranlasst. 

20.42 Uhr: Einige Evakuierungen und Straßensperren
Die Polizei informiert über weitere Vorfälle:

  • Murenabgang auf der Mölltalstraße im Bereich Schmelzhütte, Gemeinde Flattach, B 106 gesperrt.
  • Murenabgang auf der Mölltalstraße im Bereich Stallhofen, Gemeinde Obervellach, B 106 gesperrt.
  • Murenabgang auf der Mölltalstraße im Bereich Kolbnitz-Rottau, B 106 gesperrt.
  • Innerfraganter Straße (L 20a) von Flattach zur Talstation Mölltaler Gletscher komplett gesperrt.
  • Mallnitz Straße (B 105) zwischen Obervellach und Mallnitz komplett gesperrt.

Evakuierungen:

  • Ortsteil Schmelzhütte, Grafenberg, Laas, Innerfragant (Gemeinde Flattach)
  • Ortsteile Semlach Nord und Pfaffenberg (Gemeinde Obervellach)
  • Ortsteil Rottau, Zamlach und Unterkolbnitz (Gemeinde Reißeck)
  • Ortsteil Lassach (Gemeinde Mallnitz)

Die Straßensperren werden mindestens bis morgen Vormittag bestehen bleiben. Umleitungen gibt es keine, da auch die Nebenstraße gefährlich sind. 
Also wird für die Betroffenen morgen keine Chance bestehen, in die Arbeit zu kommen.
In den frühen Morgenstunden wird man die Lage neu einschätzen können.

Ein Autofahrer hat die Straßensperre auf der B 106 ignoriert und ist in Stallhofen in einer Mure hängengeblieben. Man konnte ihm helfen.

Die Polizei appelliert:

"Die Autofahrer werden aufgefordert, die errichteten Straßensperren nicht zu entfernen und durchzufahren. Es besteht Lebensgefahr!"

Die B 99 in Kremsbrücke am Sonntag. | Foto: Land Kärnten/Abteilung 9
  • Die B 99 in Kremsbrücke am Sonntag.
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20.37 Uhr: Zivilschutzalarm nun in drei Gemeinden
Zusammenfassung: Derzeit wurde dreimal Zivilschutzalarm ausgelöst:

  • Obervellach: drohende Hangrutschung in Semslach Nord
  • Kolbnitz (Gemeinde Reißeck): Zandlacherbach trat über die Ufer
  • Berg im Drautal: drohende Überflutung durch Berger Hauptbach

20.15 Uhr: ÖBB meldet Sperre der Tauernstrecke
Schwere Unwetterschäden sind an der Tauernstrecke zu beklagen, melden gerade die ÖBB. Sie musste bis auf weiteres gesperrt werden. Es wird ein Schienenersatzverkehr zwischen Spittal/Millstättersee und Bischofshofen eingerichtet. 
Man arbeite mit Hochdruck am Freimachen der Strecke.
Die Streckensperre zwischen Lienz und San Candido/Innichen bleibt voraussichtlich bis 30. November aufrecht. Schienenersatzverkehr gibt es zwischen Lienz und Sillian momentan nicht – Lawinengefahr!
Aktuelle Streckeninfos der ÖBB hier!

20.11 Uhr: der nächste Zivilschutzalarm

20.02 Uhr:
Der Treffnerbach auf Höhe der Millstätter Straße (B 98) trat in der Gemeinde Treffen über die Ufer. Die Bundesstraße wurde überschwemmt, sie war gesperrt, ist jetzt aber wieder befahrbar. Derselbe Bach überflutete auch ein Feld bei der Krastaler Straße (L 38) – auch die Landesstraße musste bis auf weiteres gesperrt werden. Der an das Feld angrenzende Damm brach. 
Mehr dazu hier!

20.01 Uhr: die Lage in Steinfeld und Kleblach-Lind
Zahlreiche Überschwemmungen und Murenabgänge gab es heute seit dem Morgen in den Gemeinden Steinfeld und Kleblach-Lind.

19.58 Uhr: Vermurungen in Feld am See und Arriach
Die B 98 leidet im Bereich Afritzer See (Feld am See) unter Vermurungen. Sie musste ebenfalls für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Die Gemeindestraße nach Hinterrauth wurde verlegt, daher mussten auch vier Personen evakuiert werden. In der Gemeinde Arriach kam es zu Hangrutschungen und Bäume stürzten um.

19.55 Uhr: Geröll-Lawine in Oberdrauburg
Gegen 17.10 Uhr ist auf der Plöckenpass Bundesstraße in Oberdrauburg eine Geröll-Lawine abgegangen. Die Leitschiene wurde ca. 50 Meter in die Tiefe gerissen. Personen wurden nicht verletzt. Da die B 110 verschüttet wurde, wurde sie gesperrt (Gailberg zwischen Oberdrauburg und Kötschach). Die Sperre dauert wahrscheinlich bis morgen, Montag, gegen Mittag an.

19.51 Uhr: Murenabgang in Köttmannsdorf
Die Freiwillige Feuerwehr Köttmannsdorf berichtet von einer Mure im Rekagraben. Die Verbindungsstraße nach Mostitz ist derzeit gesperrt.

19.37 Uhr: Zivilschutzalarm in Reißeck und Obervellach
Nun gibt es auch Zivilschutzalarm in den Gemeinden Reißeck und Obervellach. In Kolbnitz tritt der Zandlacherbach über die Ufer, Einwohner in der Nähe wurden gewarnt. Sie sollen in "sichere Nahbereiche" ausweichen oder in den ersten Stock ihrer Häuser gehen. 
In Semslach Nord (Obervellach) könnte ein Hang abrutschen. Die Bevölkerung soll in den Häusern bleiben.

19.15 Uhr: Hochwasser droht im Bezirk St. Veit – hier alle Infos!

18.34 Uhr: Evakuierung in Gmünd
Auch in der Stadtgemeinde Gmünd wurde eine Evakuierung angeordnet. Es ist ein Wohnhaus betroffen.

18.28 Uhr: Aktuelle Straßensperren
Die Polizei gibt aktuelle Straßensperren bekannt:

  • B 99 Katschbergstraße: zwischen Lieserbrücke und Trebesing, im Bereich Eisentratten, zwischen dem Ortsgebiet Kremsbrücke und dem "Klampfererbichl". Durch die Sperren in Eisentratten und Kremsbrücke sind mehrere Ortschaften in der Gemeinde Krems über Straßen nicht mehr erreichbar. Einige hundert Einwohner sind betroffen.
  • Trebesinger Landesstraße: im Ortsgebiet von Rachenbach (Hangrutschgefahr), im Bereich Altersberg (Fahrbahn abgerutscht). Die Ortschaften Altersberg und Umgebung kann man über Gemeindestraßen und "Waltlwirt", Trebesing-Bad erreichen.
  • Trefflingerstraße: Es gibt hier eine generelle Wintersperre seit November. Daher sind Gmünd, Trebesing und Malta nur über die Tauernautobahn erreichbar.

18.25 Uhr: Zu viel Schnee in Kötschach-Mauthen
In Kötschach-Mauthen sind sämtliche Straßen im ländlichen Wegenetz gesperrt. Daher gilt für die Schüler: Jene haben morgen schulfrei, die die NMS oder die Volksschule Kötschach-Mauthen nicht erreichen können. Die Schneeräumung wurde dort schon gestern am Abend eingestellt. Die Straßen ins Lesachtal und auf den Plöckenpass sind gesperrt.

18.22 Uhr: Schulen in Lavamünd morgen geschlossen
Auch die Neue Mittelschule und die Volksschule Lavamünd bleiben morgen zu. Das teilte Landeshauptmann Kaiser eben mit. Die Sicherheit der Kinder habe Vorrang.

18.03 Uhr: Evakuierung in Reichenau
In der Gemeinde Reichenau veranlasste nun der Bürgermeister die Evakuierung von zwei Wohnhäusern. Ein Hang droht abzurutschen. Sechs Bewohner sind betroffen. Der Landesgeologe bestätigte dieses Vorgehen nach einer Besichtigung. Die örtliche Feuerwehr sicherte die sichtbaren Erdrisse mit Planen. Es kam Gott sei Dank niemand zu Schaden.

17.15 Uhr: ÖBB-Verkehrsmeldung
Die ÖBB melden zahlreiche Probleme in Tirol, aber auch in Kärnten. Die Bahnstrecke in Osttirol ist unterbrochen (Drautal/Osttirol). Ein Schienenersatzverkehr ist aufgrund von Lawinengefahr nicht möglich.
Alle Streckeninfos hier! 

16.08 Uhr: Schulen bleiben Montag zu
Am Montag bleiben wegen der Wetterextreme zahlreiche Schulen in Oberkärnten geschlossen – sämtliche im Bezirk Spittal und im Bezirk Hermagor das Bildungszentrum St. Lorenzen im Lesachtal. Eine Betreuung muss trotzdem vorhanden sein, falls Schüler dennoch zur Schule kommen. Bei Schulen, die geöffnet sind, sind Schüler entschuldigt, wenn sie nicht gefahrenfrei zur Schule kommen können. Die Kindergärten im betroffenen Gebiet sind dazu angehalten, ebenfalls geschlossen zu halten.

Die Situation hat sich in Oberkärnten verschlimmert. Es gab viele Muren und Rutschungen, einige Straßen sind gesperrt (z. B. B 88 Kleinkirchheimer Straße, B 107 Großglockner Straße, B 106 Mölltal Straße). Im oberen Mölltal herrscht hohe Lawinengefahr.

Die Ereignisse bis 16 Uhr

Auch heute, Sonntag, tagte wieder der Landeskrisenstab. Während man gestern für Lavamünd von Spitzenabflüssen um die 2.100 Kubikmeter pro Sekunde ausging (wir berichteten – hier), sehen die Prognosen heute besser aus: Der Hydrographische Dienst des Landes erwartet von Sonntag auf Montag einen Spitzenabfluss von 1.600 Kubikmeter pro Sekunde (+/- 250). 
An Gurk und Glan geht man von HQ5 bis HQ10 aus, an der Oberen Gurk auch über HQ10 – bis HQ30. Mobiler Hochwasserschutz wird hier aufgebaut. Kleinräumige Überschwemmungen sind an kleineren Gewässern in den Bezirken Feldkirchen, Villach, St. Veit und Klagenfurt Land möglich. Damit verbunden sind hohes Grundwasser, hohe Seewasserstände (vor allem bei Faaker See und Wörthersee) und Hangrutschungen. 

Die ZAMG meldet zwei weitere Niederschlagswellen, erst ab Mittwoch soll sich die Lage beruhigen (mehr dazu hier).

Ortsdurchfahrt Lavamünd wird gesperrt

Der Krisenstab im Bezirk Wolfsberg hat beschlossen, ab heute (Sonntag) um 12 Uhr wegen des Wasserstandes der Drau die Ortsdurchfahrt von Lavamünd komplett zu sperren. Wie lange das andauern wird, ist noch unklar. Für den Schwerverkehr ist eine Durchfahrt nicht möglich, für PKW wurde eine örtliche Umleitung eingerichtet (hier die Fotos von heute).

Sicherheitspuffer ist Völkermarkter Stausee

Der Völkermarkter Stausee wurde laut Verbund nun auf das technisch mögliche Mindestmaß abgesenkt (4,5 Meter unter Normalniveau). Die Durchschnittstiefe beträgt jetzt drei bis fünf Meter. Die nächste Hochwasserwelle soll so abgefangen, Lavamünd geschützt werden. "Alle übrigen Drau-Anrainergemeinden innerhalb der 150 Kilometer langen Kraftwerkskette sind durch die bereits am Freitag, 15. November, getroffenen Vorsorgemaßnahmen an den zehn Draukraftwerken geschützt, schreibt Verbund. 
Es wird auch eingehend gewarnt: Große Flächen des Völkermarkter Stausees liegen momentan frei, betreten sollte man sich nicht! Der Wasserstand im flachen Uferbereich kann sich jederzeit schlagartig erhöhen.

Die Staukette an der Drau. | Foto: Verbund

Mallnitzer sollen zu Hause bleiben

In der Gemeinde Mallnitz wurden heute, Sonntag, sämtliche Täler gesperrt – etwa Seebachtal, Tauerntal und Dösental. Es herrscht extreme Lawinengefahr und Gefahr, dass Bäume durch die Schneelast umfallen. Der Bürgermeister ruft die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben.
Es sind schon mehrere Lawinen abgegangen, es wurden auch zwei Häuser beschädigt, aber niemand verletzt. In Flattach trat in der Kirche und im Pfarrhaus Wasser ein, die Feuerwehren stehen im Dauereinsatz. 

Zivilschutzalarm in Flattach

In Flattach haben sich die starken Schneefälle mittlerweile (Sonntag, 15.45 Uhr) in starken Regen verwandelt. Es ist gefährlich für die Menschen vor Ort, Bäume können umstürzen. Die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) verhängte daher einen Zivilschutzalarm über die Gemeinde Flattach im Bezirk Spittal. Die Menschen sollen ihre Häuser nicht verlassen.
Laut ORF Kärnten bleiben morgen, Montag, viele Schulen im Bezirk Spittal geschlossen.

ÖAMTC: die Straßensperren

Wegen umgestürzter Bäume, Muren- und Lawinenabgängen gibt es derzeit zahlreiche Straßensperren, vor allem im Lesachtal und Mölltal. 
Neben Bundesstraßen sind auch viele Landesstraßen gesperrt und Orte teilweise von der Außenwelt abgeschnitten.
Aktuelle Informationen liefert das ÖAMTC-Verkehrsservice!

Mehr zu den Wetterereignissen:

Wetterwarnungen by ZAMG
ZAMG-Wetterwarnungen
Regen- und Schneewarnung für manche Teile Österreichs

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