Zukunft für Tshumbe
Hungerkrise im Kongo: Tirolerin bittet um Spenden

Manuela und ihr Team: Hilfe vor Ort in Tshumbe. | Foto: Zukunft für Tshumbe
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  • Manuela und ihr Team: Hilfe vor Ort in Tshumbe.
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21,8 Millionen Menschen sind in der Demokratischen Republik Kongo von Hungerkrise betroffen; Manuele Erber-Telemaque setzt sich für Hilfe ein.
GOING, TSHUMBE. Seit Jahrzehnten herrscht in der Demokratischen Republik Kongo eine der größten andauernden humanitären Katastrophen. Hauptverantwortlich dafür sind politische Konflikte mit teils massiver Waffengewalt, lebensbedrohliche Epidemien und der Klimawandel.

Die D. R. Kongo zählt auch 2021 wieder zu den Top-5 der Emergency Watchlist des International Rescue Committees (IRC). Dieses evaluiert jedes Jahr die Länder mit den größten humanitären Krisen und Gefahren. Die Corona-Pandemie hat die Situation noch weiter verschlechtert, sodass aktuell 21,8 Millionen Menschen von einer schweren Hungerkrise betroffen sind. Noch nie gab es weltweit höhere Zahlen in einem anderen Land.

„Menschen, aber vor allem Kinder, sterben hier täglich, weil sie sich keine einzige Mahlzeit am Tag oder Medikamente um ein paar Euro leisten können. Eine derartige Situation kann man sich nicht vorstellen, wenn man sie nicht mit eigenen Augen gesehen hat“,

erklärt Manuela Erber-Telemaque. Die Goingerin hat vor über acht Jahren ihre Hilfsorganisation „Zukunft für Tshumbe“ gegründet, um den Menschen in der D.R. Kongo Zukunftschancen zu bieten (wir berichteten mehrfach).

Ausbeutung

Durch den enormen Rohstoffreichtum werden das Land im Herzen Afrikas und die dort lebenden Menschen seit über einem Jahrhundert ausgebeutet. Gold, Kupfer, Zinn und vor allem Coltan, das für die Herstellung technischer Geräte wie Handy oder Computer benötigt wird, sind wertvolle Ressourcen der D. R. Kongo. Vor allem der rohstoffreiche Osten ist hart umkämpft, wodurch das Land eines der gefährlichsten für Zivilisten und humanitäre Helfer bleibt.

„Auch in unserer Region entstehen gewaltsame Konflikte, bei denen Menschen brutal ums Leben kommen. Daher ist es ein unbeschreiblich schwieriges Unterfangen eine Hilfsorganisation inmitten dieses Landes zu betreiben – ohne Zugang zu Strom, Infrastruktur oder Sicherheit. Allein die Logistik ist eine enorme Herausforderung. Aber trotzdem oder genau deshalb habe ich mich für den Kongo entschieden. Denn dort, wo es am schwersten ist, wird es am dringendsten benötigt“,

sagt Manuela überzeugt.

Neben den andauernden Konflikten plagen lebensbedrohliche Krankheiten wie Ebola, Typhus, Malaria und nun Covid-19 die Bevölkerung. Aufgrund der schwachen Gesundheitsinfrastruktur und fehlender Impfmöglichkeiten breiten sich diese Epidemien stark aus und kosten zahllosen Menschen das Leben. Zusätzlich ist die D. R. Kongo eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder weltweit. „Unzählige Bewohner unserer Region – darunter auch viele Kinder – fallen jedes Jahr den schrecklichen Unwettern zum Opfer. Und das, obwohl die Menschen in Tshumbe im Einklang mit der Natur leben und jährlich nicht 'mal eine kleine Einkaufstasche Müll pro Familie produzieren“, erzählt die junge Tirolerin.

Appell

Innerhalb Afrikas rangiert die D.R. Kongo nun auf Platz 1 der IRC Watchlist. Daher appelliert Manuela: „Wir brauchen jetzt jede Hilfe, die wir kriegen können. Um unterernährte Kinder und Babies wieder aufzubauen, die Menschen auf unserer Krankenstation zu versorgen, die Landwirtschaft auszubauen und den Kindern qualitative Bildung und Schutz in unserer Schule und unserem Kindergarten zu bieten“.

Am wichtigsten ist der Tirolerin, dass alle Aktivitäten in enger Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort geschehen. Mittlerweile hat sie 70 lokale Mitarbeiter, die durch die wertvolle Arbeit in Tshumbe auch ihre Familien versorgen können. 285 Kinder besuchen den Kindergarten und die Grundschule. In der Krankenstation werden täglich zahlreiche Menschen behandelt und mithilfe der Landwirtschaft kann ein Großteil der ansässigen Bevölkerung ernährt werden. Verschiedene Werkstätten dienen der Ausbildung und geben Zukunftschancen. Manuela und ihr Team sind über jede Unterstützung dankbar.

Spendenmöglichkeit

Spenden bitte auf das Spendenkonto von „Zukunft für Tshumbe“ bei der Sparkasse Kitzbühel:
IBAN: AT72 2050 5001 0001 3986; BIC: SPKIAT2KXXX; Spenden sind steuerlich absetzbar.
Info: www.zukunftfuertshumbe.org / auf Facebook / auf Instagram: @zukunftfuertshumbe
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