BKH St. Johann
Kinderstation bleibt, Akutgeriatrie neu

Haben letztlich gemeinsamen Weg gefunden: LR Bernhard Tilg, Verbandsobmann Paul Sieberer. | Foto: Land Tirol
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  • Haben letztlich gemeinsamen Weg gefunden: LR Bernhard Tilg, Verbandsobmann Paul Sieberer.
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Spitalsreform im Bezirk Kitzbühel ist auf Schiene; Ausbau statt Abbau nach intensiven Verhandlungen.
ST. JOHANN (niko): Die Tiroler Spitalsreform geht ins Finale. In enger Abstimmung mit dem Krankenhausträger wurde beim zweiten Häusergespräch ein Zukunftspaket für den Standort St. Johann geschnürt: Die Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde mit Primariat bleibt mit zwölf Betten (bisher 14) bestehen. Eine Einheit für Altersmedizin wird mit zusätzlichen 20 Betten wird außerdem aufgebaut. "Eine Reform braucht Konsens, und der wurde gefunden", so LR Bernhard Tilg. Die stationäre Versorgung im Bezirk sei für die kommenden Jahre abgesichert.

Versorgung gesichert

„Das BKH St. Johann ist mit seinen 690 MitarbeiterInnen die zentrale Anlaufstelle für die Akut- und Basisversorgung im Bezirk und wird nun weiter gestärkt und als Standort abgesichert“, betont der Gesundheitslandesrat. „Der ursprüngliche Expertenvorschlag für die Kinderstation ging von einer Zusammenführung mit Kufstein aus. Ich habe mich nun für eine wohnortnahe Lösung eingesetzt“, so Tilg.

BKH-Verbandsobmann Paul Sieberer zeigt sich erfreut: „Wir erhalten nun eigentlich mehr Leistungen als bisher. Es ist ein Tag der Freude. Es gab Verunsicherung im Haus und in der Bevölkerung. Unsere Bedenken und Argumente wurden ernst genommen und LR Tilg hat nun eine gute Lösung auf den Weg gebracht. Froh bin ich vor allem, dass die Kinderstation abgesichert ist."

Das Bezirkskrankenhaus bleibt außerdem ein Kompetenzzentrum im Bereich der Orthopädie. Das BKH St. Johann hat sich speziell auf diesem Gebiet einen sehr guten Ruf erarbeitet. Auch das Bettenangebot wurde dementsprechend (saisonal) ausgelegt. Hier wird es eine Zusammenlegung der Orthopädie und der Unfallchirugie mit neuer Leitung (Primariat wird ausgeschrieben, Anm.) geben. Unbestritten ist auch die Gynäkologie und der Schwerpunkt Gefäßchirurgie, betont Tilg. Geplant sei auch ein ambulantes, allgemeinmedizinisches Erstversorgungszentrum im Haus, was den stationären Bereich entlasten soll.

Stationäre Palliativversorgung und Department für Akutgeriatrie

Das Bezirkskrankenhaus betreibt auch weiterhin einen Schwerpunkt im Bereich Innere Medizin. Neu ist die Einrichtung eines Departments für Akutgeriatrie und Remobilisation mit 20 Betten und die Ausweisung von vier Betten für die Palliativversorgung. Tilg: „Wir schaffen damit ein zusätzliches Angebot für PatientInnen, deren Selbstständigkeit aufgrund von Alterserkrankungen gefährdet ist. Das ist ein Quantensprung in der Altersmedizin, die angesichts der demografischen Entwicklung immer bedeutender wird.“

Dieses Ergebnis des zweiten Häusergespräches wird der Landes-Zielsteuerungskommission des Tiroler Gesundheitsfonds zur Beschlussfassung vorgelegt. "Das wird dann auch so beschlossen", so Tilg.

Palliativteam, Pflege

Um die bestmögliche Versorgung von schwerkranken PatientInnen in der letzten Lebensphase zu gewährleisten wurde im Bezirk Kitzbühel ein mobiles Palliativteam etabliert, das ins Haus kommt. Stationär untergebrachte PatientInnen werden derzeit von einem Palliativ-Konsilliardienst versorgt, der ebenso bezirksübergreifend mit dem BKH Kufstein organisiert wird. Mit der neuen bettenführenden Palliativeinheit am BKH St. Johan wird diese wichtige Versorgung ausgebaut.

Am BKH St. Johann sind auch die Maßnahmen des Strukturplanes Pflege 2012-2022 des Landes bereits wirksam. Die für den Bezirk vorgesehenen 15 Plätze der Übergangspflege stehen schon in Kitzbühel zur Verfügung. Damit wird pflegebedürftigen PatientInnen nach einem Spitalsaufenthalt die Rückkehr in den häuslichen Alltag erleichtert und gleichzeitig die Infrastruktur des Krankenhauses entlastet.

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