Hopfgarten: Vieles im Talon

Paul Sieberer ist Langzeit-Ortschef in Hopfgarten.
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HOPFGARTEN (niko). Langzeit-Bürgermeister Paul Sieberer berichtet über abgeschlossene Projekte und wichtige Vorhaben in der Gemeinde.

BEZIRKSBLATT: Welche wichtige Vorhaben wurden zuletzt bzw. 2017 erledigt?
SIEBERER: "Es gab viele Straßenbau- bzw. -sanierungsmaßnahmen (u. a. Schmalzgasse, Friedhofauffahrt, Unterwindau), die Fertigstellung der Kinkhäuslbrücke, die Verbauung Messergraben und Lindobertal, die Dachsanierung bei der NMS, Sanierung der Kelchsauer Kirchenstiege, die Teilnahme am Audit "familienfreundlichegemeinde", Erweiterungen der Kinderbetreuung, Gefahrenzonenplanung, zahlreiche Raumordnungs- und Bebauungsthemen, Fertigstellung der Lernwerkstatt Natur und die Vorbereitungen für das neue Sozialzentrum (darüber berichteten wir, Anm.). Sehr wichtig war auch die Fertigstellung des Hochbehälters Schindergraben, womit die Wasserversorung im Zentrum von Hopfgarten abgesichert wird. Beschlossen wurde auch, nunmehr vier öffentliche WC anzubieten, jeweils von 7 bis 19 Uhr (Gemeinde, LMS, Friedhof)."

Was tut sich aktuelle im Bereich Wohnbau?
"In der Kelchsau gibt es für die Liegenschaft Dietre (Krumerfeld) eine vertragliche Raumordnung für eine Wohnanlage und Einzelhäuser (2.000 m2); die Erschließung startet nach Ostern. Für Elsbethen gab es einen Ideenwettbewerb; die Jury hat sich für das Projekt der Alpenländischen Heimstätte entschieden, die städtebaulich am besten in den Siedlungsraum passt. Es sollen drei Baukörper errichtet werden mit rund 25 Wohneinheiten; ein Teil wird für integratives Wohnen – Wohngruppen für jew. 5 Menschen mit Behinderung – verwendet werden. Der zentrale Parkplatz (Ortseinfahrt) wurde zwar bereits für Wohnbau (samt Tiefgarage) gewidmet, hier warten wir jetzt aber noch mit einer Realisierung und stellen noch Überlegungen an."

Es gibt ein wichtiges Radweg-Projekt Unterwindau.
"Ja, es besteht ein Nadelöhr im Bereich Unterführung Hopfgartner Wald; es wurde eine Trasse vermessen, wobei der Weg südseitig der Brixentaler Ache samt kleinem Tunnel weitergeführt werden und in die Windauer Straße münden soll. Das Land Tirol übernimmt im Rahmen der Radwegförderung die Projektierung; die Kosten werden von Land, Gemeinde und TVB getragen."

Es stehen Betriebsansiedlungen an?
"Ja, ein Teil des sog. Wasserfelds wurde von uns schon früher angekauft und nun aufgeschlossen und gewidmet (zuvor Parkplatz), hier gibt es vier Gewerbegründe, zwei davon mit 1.500 und 1.800 m2 sind noch zu vergeben; da lassen wir uns aber noch Zeit. Zwei Gründe sind verkauft; hier bauen die Fa. Octopus Werbegestaltung & Montagebau GmbH und die Fa. Krall Landmaschinentechnik."

Die Eckdaten des heurigen Gemeindebudgets?
"Dder Haushalt summiert sich auf 14,1 Mio. €; die gemeindeeigenen Abgaben sollen 2,13 Mio. € einbringen, die Bundesertragsanteile rund 5,19 Mio. €; bei den Ausgaben schlagen vor allem die Transferzahlungen (u. a. Soziales, Gesundheit) mit 3,6 Mio. € zu Buche; für Investitionen sind 2 Mio. € veranschlagt; im außerordentlichen Haushalt ist für das neue Sozialzentrum eine Mio. € vorgesehen."

Wie fiel die Jahresrechnung 2017 aus?
"Sehr gut. Es gibt eine solide Entwicklung. Die Einnahmen stiegen um 10 % auf über 15 Mio. €; der Rechnungsüberschuss betrug 760.000 €. Bedauerlich ist der 'Rückgang der Ertragsanteile vom Bund um 0,82 % auf 5,12 Mio. €. Positiv war das 6,14-prozentige Plus bei den eigenen Steuern, v. a. die Kommunalsteuer war mit 1,2 Mio. € sehr gut; auch die Wertschöpfung aus den Kommunalbetrieben (E-Werk) war gut. Problematisch ist die laufende Steigerung der Sozialtransfers, die auf fast 4 Mio. € angestiegen sind. Auch die Personalkosten steigen, v. a. im Bereich der Kinder- und Seniorenbetreuung. Sehr gering ist der Verschuldungsgrad von nur 4,29 %. Wichtig ist, für das Sozialzentrum Geld in den Rücklagen zu haben; diese summieren sich derzeit auf 5,5 Mio. € und sollen weiter steigen. Die Jahresrechnung wurde am 26. März einstimmig beschlossen."

Können Sie uns noch etwas über die Kirchenruine Hörbrunn erzählen?
"Hörbrunn (situiert in Richtung Kelchsau, Anm.) ist eine alte Kirchenruine; der Bau blieb unvollendet; der wurde 1850 von der Industrie-Dynastie Friedrich begonnen, konnte aber durch den finanziellen bzw. industriellen Niedergang nicht fertiggestellt werden; die Familie war sehr sozial eingestellt, hatte auch eine kleine Schule für Kinder der Mitarbeiter eingerichtet. Wir haben dieses alte Kirchendenkmal gesichert, man kann es besichtigen; schön wäre es, dort auch Veranstaltungen anbieten zu können."

Danke für das Gespräch.

Hopfgarten: 5.700 Haupt- und 1.563 Nebenwohnsitze (gesamt 7.263).

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