Kabarett & Politik
"If you're going not to Going..."
ST. JOHANN/GOING (niko). Hohe Wellen hatte die Ausladung von Markus Koschuh in Going gesorgt - wir berichteten. "Akute chronische Interventionitis" sei das gewesen, scherzte der Tiroler Kabarettist. Kritik an von der Gemeinde und Bergbahn-Lobby ausgeübte "Zensur" kam auf, andererseits gab es Solidaritätsbezeugungen für Koschuh u. a. von Felix Mitterer.
Umgehend reagierte Hannes Hofinger (Mediathek St. Johann), der Koschuh zum Ersatz-Auftritt nach St. Johann einlud. Und der Termin wurde sofort mit dem 5. Oktober in der Alten Gerberei fixiert (mit im Boot als Veranstalter "Musik Kultur"). Für Werbung musste man angesichts der Goinger Vorgänge nicht mehr besonders sorgen.
Die Gerberei war schließlich am Freitag ausverkauft. Anders als im Nachbarort: Bgm. Stefan Seiwald zeigte mit seiner Anwesenheit ebenso Unterstützung für die (kabarettistische) Meinungsfreiheit wie Kulturreferentin Christine Gschnaller.
Und das Publikum kam in den Genuss von Koschuhs neuem "Tiroler Abend"-Programm, in dem vor allem Tourismus, Bergbahnen & Schneekanonen thematisiert und ironisch-satirisch, jedoch keinesfalls mit dem Vorschlaghammer betrachtet werden.
Schlussfolgerungen von Koschuh: "Oberstes Gesetz in Tirol: Des hamma scho immer so g'macht!" und "Kabarett ist wie Computer in Tirol – das setzt sich nicht durch!"
"To go to Going or not to go to Going war die Frage" für Koschuh nach dem Goinger Eklat. Geantwortet wurde mit der umgetexteten Flower-Power-Hymne "San Francisco" von Scott McKenzie: "If your going NOT to Going...". Da blieb kein Auto trocken, Standing Ovations.
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