WK Kitzbühel - Fachkräftemangel
Akuter Fachkräftemangel im Bezirk Kitzbühel

WK-Bezirksobmann Peter Seiwald und WK-Tirol-Präsident Christoph Walser. | Foto: WK/Wörgötter
  • WK-Bezirksobmann Peter Seiwald und WK-Tirol-Präsident Christoph Walser.
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Am Arbeitsmarkt im Bezirk Kitzbühel gab es 2022 im Vorjahresvergleich 55 % mehr offene Stellen.

KITZBÜHEL, BEZIRK KITZBÜHEL. Die Auswirkungen des Arbeits- und Fachkräftemangels stellen bereits viele Betriebe im Land vor enorme Herausforderungen. Aufgrund des demografischen Wandels wird sich die Problematik weiter verschärfen.

Nach Einschätzung der Befragten einer Umfrage (Market Institut, 3.000 Teiln.) im Auftrag der WKÖ lauten die Top-3 der sinnvollsten Maßnahmen zur Reduktion des Arbeitskräftemangels: 1. verbesserte Kinderbetreuung bzw. Ausbau der Kinderbetreuungszeiten (82 %); 2. mehr Beschäftigungsanreize für Arbeitslose (75 %); 3. Steuerbefreiung von Überstunden (72 %).

"Diese Lösungsansätze würden auch in unserem Bezirk zu einer Linderung der Probleme am Arbeitsmarkt führen",

so WK-Bezirksobmann Peter Seiwald.

Lage im Bezirk

Als besondere Herausforderung im Bezirk sieht Seiwald auch die hohen Lebenshaltungskosten.

„Unzureichende Mobilitätslösungen und der teure Wohnraum halten junge Menschen davon ab, im Bezirk wohnhaft zu bleiben oder sich anzusiedeln. Arbeitskräfte kommen uns daher abhanden. 2022 gab es 1.167 offene, sofort verfügbare Stellen, ein Plus von 55 % zum Vorjahr",

so Seiwald.

Kritik wird an der "gescheiterten" Arbeitsmarktreform im Dezember geübt. "Maßnahmen wie degressives Arbeitslosengeld oder die Einschränkung von Zuverdienstmöglichkeiten für Arbeitslose würden einen deutlichen Beschäftigungsimpuls bringen“, so WK-Präsident  Christoph Walser.

Anreize schaffen

Auch Anreize für die Rückkehr von PensionistInnen in den Arbeitsmarkt würden eine Erleichterung schaffen. Laut Umfrage sind Unternehmer (88 %) und Über-60-Jährige (83 %)  für ein  abgabenfreies Zusatzeinkommen, erklärt Seiwald.
Wie die Studie zeigt, stellen zudem steuerbefreite Überstunden einen großen Anreiz zur Mehrarbeit dar. Jede/r Zweite gab an, dass eine Steuerbefreiung die eigene Bereitschaft zu Überstunden erhöhen würde. Durch diese Maßnahme ließe sich vor allem die Schicht der jungen Berufstätigen für den Arbeitsmarkt mobilisieren.

Maßnahmen umsetzen

Ebenso würde eine Erleichterung der qualifizierten Zuwanderung sowie die bessere Integration von AsylwerberInnen in den Arbeitsmarkt Abhilfe schaffen. „Die Bundesregierung muss einen neuen Anlauf für eine Arbeitsmarktreform nehmen, die auch wirklich funktioniert“, so Walser.

Beim Thema der Kinderbetreuung hingegen gibt es von Seiten der wirtschaftlichen Interessenvertretung bereits erste Erfolge zu vermelden. Ein gesetzliches Anrecht auf Kinderbetreuung wurde im jüngsten Tiroler Koalitionsübereinkommen verankert.

„Als Abgeordneter zum Tiroler Landtag werde ich mich persönlich für die möglichst baldige Umsetzung dieses Punktes stark machen, wichtig ist mir dabei aber eines: Die Kosten dafür dürfen weder bei den Eltern noch bei den Gemeinden hängen bleiben“,

so Seiwald.
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