Landwirtschaftsbericht 2019
Licht und Schatten in der heimischen Landwirtschaft

LA Josef Edenhauser zog Bilanz. | Foto: Tiroler Bauernbund
  • LA Josef Edenhauser zog Bilanz.
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Der Bericht zur Lage der Land- und Forstwirtschaft ist eine Rückschau auf das Jahr 2019; Bezirksbauernobmann und VP-Landwirtschaftssprecher LA Josef Edenhauser (Oberndorf) bezog dazu im Landtag Stellung.
TIROL, BEZIRK KITZBÜHEL, OBERNDORF (niko). Die Coronakrise hat das Verständnis für die heimische Landwirtschaft grundlegend verändert",so LA Edenhauser. „Die heimische Lebensmittelversorgung ist in den Fokus gerückt, Importe aus Drittländern werden nun kritischer gesehen. Hoffen wir, dass dieser bewusste Blick auf die Landwirtschaft den Konsumenten auf Dauer erhalten bleibt."

Die Auswirkungen der Coronakrise finden im Bericht jedoch keine Erwähnung. „Der Landesbericht ist eine Rückschau auf das vergangene Jahr – also eine Zeit vor Corona. Im Jahr 2019 beschäftigten uns noch ganz andere Themen", führt Edenhauser aus.

Wetterextreme forderten Bauern

Wetterkapriolen prägten das Jahr 2019. Die Tiroler kämpften mit Hochwasserereignissen sowie mit Trockenperioden – und damit einhergehend mit Ernteeinbußen. „Die Land- und Forstwirtschaft litt enorm unter den Wetterextremen. Vielerorts muss man sich von den Konsequenzen erst wieder erholen", meint Edenhauser dazu.
Im Landtag wurde vor allem auch über die enormen Windwurf- und Schneedruckschäden im Forstbereich diskutiert (v. a. in Osttirol, Anm.). In der Grünlandwirtschaft prägen Grasnarben die Landschaft, in der Forstwirtschaft sind verheerende Schäden zu verzeichnen. Die Aufarbeitung dieser wird sich noch über einen längeren Zeitraum ziehen. Einen Rückgang vermerkte man beim Einkommen der Landwirte.

Jugend zeigt Begeisterung

Schwarzmalen wolle Edenhauser aber nicht. Positiv hervorzuheben sei der Bereich der landwirtschaftlichen Schulen. An fünf Standorten besuchen insgesamt 1.597 Schülerinnen und Schülern diese Lehranstalten.
„Die Landwirtschaft braucht gut ausgebildete junge Menschen – und an diesen mangelt es uns nicht. Die landwirtschaftlichen Lehranstalten stehen mit über 85 Prozent Auslastung gut da. 35 Prozent aller Schülerinnen und Schüler, die eine berufsbildende Mittlere Schule besuchen, entschieden sich für eine LLA mit landwirtschaftlichem Schwerpunkt. Die Jugend begeistert sich nach wie vor für die Landwirtschaft", so der VP-Abgeordnete.

Tiergesundheit in Tirol

Intensiv befasste man sich 2019 auch mit dem Thema Tiergesundheit, Tbc und Seuchenschutz. „Beim Thema Tiergesundheit ist Tirol weit voraus. Durch frühzeitig gesetzte Akzente sind wir absolut seuchenfrei. Das profiliert uns vor allem bei den Konsumenten: Er kann sich sicher sein, dass heimische tierische Produkte aus absolut gesunden Viehbeständen stammen", so Edenhauser. Der Landtagsabgeordnete fasst zusammen: „Das Jahr 2019 war kein leichtes für viele Bauern. Doch wo es Schattenseiten gibt, gibt es auch Licht. Die kleinstrukturierte Tiroler Landwirtschaft ist immer noch stabil aufgestellt."

Zahlen & Fakten

  • Landwirtschaftlicher Produktionswert (2018): 395,1 Mio. Euro
  • Tierischer Anteil: 69,1 Prozent; davon 19,3 Prozent Rinderhaltung und 43,7 Prozent Milchproduktion
  • Pflanzliche Produktion: 22,3 Prozent
  • Nicht-landwirtschaftliche Dienstleistungen: 13,5 Prozent
  • Landwirtschaftliche Dienstleistungen: 1,8 Prozent
  • Forstwirtschaftlicher Produktionswert (2018): 164,9 Mio. Euro
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