Bahnausbau Schaftenau-Radfeld
ÖBB reichen Unterlagen zu Umweltverträglichkeitsprüfung ein

Simon Ebner, Michael Andresek, Erich Simetzberger (alle BMVIT) mit Arnold Fink und Norman Schubert (beide ÖBB Projektleitung Tirol/Vorarlberg) sowie Andreas Wanek (Planungsgemeinschaft Werner Consult ZT / Beitl ZT) (v.l.) bei der Einreichung der Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) für die Neubaustrecke zwischen Schaftenau und dem Knoten Radfeld.
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  • Simon Ebner, Michael Andresek, Erich Simetzberger (alle BMVIT) mit Arnold Fink und Norman Schubert (beide ÖBB Projektleitung Tirol/Vorarlberg) sowie Andreas Wanek (Planungsgemeinschaft Werner Consult ZT / Beitl ZT) (v.l.) bei der Einreichung der Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) für die Neubaustrecke zwischen Schaftenau und dem Knoten Radfeld.
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Umweltverträglichkeitserklärung für die Neubaustrecke zwischen Schaftenau und Knoten Radfeld nun zur Prüfung beim Verkehrsministerium eingereicht. Angath will weiter verhandeln.

BEZIRK KUFSTEIN (red). Einen Meilenstein für den Bahnausbau im Unterinntal setzten die ÖBB am Mittwoch, den 14. August. Sie reichten nun die Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) für die Neubaustrecke zwischen Schaftenau und dem Knoten Radfeld beim Verkehrsministerium ein. Jetzt liegt es an diesem, den Trassenverlauf zu prüfen.
Die UVE zum zweiten Ausbauabschnitt der neuen Unterinntalbahn lief in den letzten zwei Jahren auf Hochtouren. Mehr als 100 von der ÖBB-Infrastruktur AG beauftragte Experten arbeiteten daran. Es ging darum, Auswirkungen des Bauvorhabens auf die Umwelt zu beurteilen, zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Jetzt prüfen vom Verkehrsministerium beauftragte Sachverständige die Unterlagen zum viergleisigen Ausbau Schaftenau-Knoten Radfeld. Die Sachverständigen beurteilen in ihrem jeweiligen Fachgebiet, ob die geplante Trassierung umweltverträglich ist.

Abschluss des Verfahrens voraussichtlich 2020

Genehmigungsverfahren in dieser Größenordnung nehmen in der Regel rund ein bis eineinhalb Jahre in Anspruch. Abgeschlossen werden soll das Verfahren voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2020, dies durch eine öffentliche Verhandlung im Projektraum sowie durch die Erteilung eines Grundsatzgenehmigungsbescheids. Erst wenn dieser Bescheid vorliegt, der der Trassenführung die Umweltverträglichkeit im Grundsatz bescheinigt, erfolgt der nächste Planungsschritt hin zu einer Baugenehmigung, die die ÖBB für 2022/23 erwarten.

Umfassende Transparenz im UVE-Prozess

"Es ist uns sehr wichtig, im UVE-Prozess und in der gesamten Entwicklung des Projektes die Bürger aktiv einzubinden und offen zu informieren, um dadurch größtmögliche Transparenz, Akzeptanz und Verständnis für das Projekt zu schaffen“, betont ÖBB-Projektleiter Arnold Fink.
"Eine für alle akzeptable Lösung kann es nur geben, wenn wir die Bedürfnisse der Menschen kennen. Und die Bedürfnisse der Menschen kennen wir nur, wenn wir mit ihnen sprechen. Aus diesem Grund wurde die Bevölkerung bereits in der Planungsphase intensiv in das Projekt einbezogen. Es wurden mehrere Informations- und Planausstellungen angeboten. Darüber hinaus haben sich stellvertretend für die Bevölkerung Interessenvertreter in Regionalforen zusammengefunden und die Planungsphase begleitet“, so Arnold Fink.

Änderungen in Langkampfen, Angath und Kundl

Unter anderem wurde aufgrund der Bedenken der Anrainer und Gemeinden im Bereich der Autobahnraststätte Angath die Neubaustrecke nun vollständig in einen Tunnel gelegt. In Langkampfen wurden die Bahnanlagen in Lage und Höhe optimiert. In Kundl konnte das Portal des neuen Eisenbahntunnels um rund 250 Meter vom Siedlungsgebiet in Richtung Westen abgerückt werden. Dadurch gebe es weniger Einflüsse durch die Bauaktivität und Verkehrsbewegungen, so die ÖBB.
"Mit der Einreichung zur UVE ist der Dialog mit der Bevölkerung nicht abgeschlossen – selbstverständlich ist dieser weiter zu vertiefen und in Teilbereichen gemeinsam optimierte Lösungen bis zum tatsächlichen Start der Bagger und Tunnelbohrmaschinen zu finden“, sagt Fink.

Umfangreiche Unterlagen

Die Umweltverträglichkeitserklärung umfasst die detaillierte Beschreibung des gewählten Trassenverlaufs und seiner Auswirkungen auf die Umgebung. Sie enthält die Beurteilung, wie sich die neue Bahnstrecke aus Sicht der ÖBB auf folgende Bereiche, die sogenannten Schutzgüter, auswirkt: Menschen, Tiere, Pflanzen und deren Lebensräume, Boden, Wasser, Luft und Klima, Landschaft, Sach- und Kulturgüter. Für jeden Fachbereich erarbeiteten Planer die Auswirkungen auf die Umwelt in der Bau- und Betriebsphase. Dabei wurden von Anfang an auch zahlreiche Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen.
Die UVE und sämtliche Projektunterlagen liegen für alle Interessierten nach Erstprüfung durch die Behörde nach öffentlichem Start des Verfahrens voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2020 mindestens sechs Wochen in den sieben Standortgemeinden Langkampfen, Angath, Angerberg, Wörgl, Breitenbach am Inn, Kundl und Radfeld sowie im Ministerium zur öffentlichen Einsicht auf. In dieser Zeit haben alle Parteien die Möglichkeit, eine Stellungnahme abzugeben.

Angath will weiter verhandeln

Auch Angaths Bürgermeister, Josef Haaser, meldete sich dazu zu Wort und berichtete in diesem Zusammenhang von einem Treffen mit LA Alois Margreiter und LH Stv. Josef Geisler, das am Mittwoch, den 14. August stattfand. Diese hätten sich vor Ort über die geplante Großbaustelle zur neuen Bahntrasse in Angath informiert. "Ich habe ihnen die schwierige Situation für unsere Bevölkerung erläutert und beide haben mir die volle Unterstützung im Bestreben, eine verträgliche Lösung für Angath zu finden zugesagt", so Bgm. Hasser. Die Verhandlungen seitens der Gemeinde Angath würden auch nach der Einreichung der Unterlagen weitergehen. Er hoffe auf Verbesserungen für seine Gemeinde, die als Ergänzung noch nachgereicht werden könnten.

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