Finaler Antrag
Schwoicher sehen Deponie-Einreichung kritisch

- Bereits im April 2019 regte sich heftiger Widerstand gegen die geplante Baurestmassendeponie in Schwoich.
- Foto: Barbara Fluckinger/BB Archiv
- hochgeladen von Barbara Fluckinger
Schwoicher Bürgerinitiative kritisiert Handeln von Rohrdorfer nach Einreichung des finalen Antrags zur Baurestmassendeponie.
SCHWOICH. Wie kürzlich bekannt wurde, reichte die Firma Rohrdorfer einen final überarbeiteten Antrag zur geplanten Baurestmassendeponie in Schwoich beim Amt der Tiroler Landesregierung ein (die BEZIRKSBLÄTTER berichteten). Kritisch sehen diesen Schritt weiterhin die Vertreter der Schwoicher Bürgerinitiative (BI).
Die kompletten Unterlagen müssten erst durch die Sachverständigen des Landes auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft werden und erst danach, wenn diese öffentlich aufliegen, könne eine fundierte Stellungnahme abgegeben werden. "Erstaunlich ist auf jeden Fall dass es über zwei Jahre gebraucht hat, bis anscheinend jetzt wirklich alle Unterlagen und Messungen für so ein großes und für die nähere Umgebung nur negative Aspekte bringendes Projekt von den Projektwerbern vorgelegt werden konnte", so Richard Holzner von der BI Schwoich.
Die Rohdorfer Gruppe habe die Bevölkerung von Schwoich bisher "nicht verwöhnt", was "ernsthafte" schriftliche freiwillige Verpflichtungserklärungen, welche vor allem juristisch wasserdicht sind, betreffe. Holzner verweist hierbei auf Bad Mitterndorf. Dort – so kritisiert Holzner – sei trotz freiwilliger Verpflichtungserklärung "nachträglich still und leise Asbest zur Ablagerung nachgereicht" worden.
Windmessanlage liefert Werte
Holnzer verweist auf die Windmessanlage, welche die Gemeinde Schwoich in der Nähe der geplanten Deponie vor zwei Jahren aufstellen ließ und detaillierte Windwerte liefert. Damit seien Tatsachen geschaffen worden.
"Die dort gemessenen Werte liegen über 100 Prozent und mehr über denen der Antragsteller und dadurch erfolgt nachweisbar (es gibt ein Berechnungsmodell) eine starke Ausbreitung der teilweise giftigen Staub- und Schwermetallpartikel bis weit ins Gemeindegebiet", so Holzner.
Blutabnahme gestartet
Die BI Schwoich hat im Oktober 2019 eine freiwillige Blutabnahme mit Analyse der BI Schwoich bei Anwohnern initiiert. Diese sollte den „Ist“ Stand in den Akten als Vergleichswert für später liefern. Die Bürgerinitiative kritisiert zudem, dass ein zwanzig Jahre altes rund 2.000m² großes Biotop mit vielen geschützten Tieren und Pflanzen "komplett zerstört und mit dem Bagger trocken gelegt" worden sei. Sie orten entgegen den Aussagen von Rohrdorfer in den aktuellen Arbeiten im betroffenen Schwoicher Steinbruchbereich zudem bereits Vorarbeiten für die Deponie. (red)
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