Jungbauern starten Schulbuchoffensive
Die Landjugend fordert eine realitätsnahe Darstellung der heimischen Landwirtschaft.
BEZIRK. Die österreichische Jungbauernschaft ärgert sich über die Darstellung der Landwirtschaft in Schulbüchern. „Das verklärte idyllisch-romantische Bild vom arbeitenden Bauern in Gummistiefeln ist genauso falsch, wie die unsachliche Darstellung der Landwirtschaft als tierquälende Agrarindustrie. Konsumenten und insbesondere unsere Kinder müssen verstehen, wie die moderne artgerechte Landwirtschaft in Österreich funktioniert“, sagt Kathrin Kaltenhauser, Landesleiterin der Tiroler Jungbauern.
Deshalb hat die österreichische Jungbauernschaft eine Schulbuch-offensive gestartet. Ziel ist es, Lernmaterialien nach falschen Darstellungen zu durchforsten. „Erste Beispiele aus den Schulunterlagen lassen uns den Kopf schütteln“, sagt Stefan Kast, Bundesobmann der österreichischen Jungbauernschaft. „Mehrmals ist von Massentierhaltung die Rede. In einem Schulbuch wird den Landwirten wortwörtlich vorgeworfen, dass das Bewusstsein, dass Tiere Lebewesen sind, in den angeblichen Massentierhaltungen verloren gegangen ist“, so Kast.
Ein erster Erfolg ist bereits gelungen. „Wir haben vereinbart, dass wir mit allen namhaften Schulbuchverlegern die Sichtweise der Landwirtschaft realistisch darbringen. Durch gezielte Vernetzung sollen bisherige ,Darstellungspannen' behoben werden“, so Bundesobmann Kast.
Schule am Bauernhof
Auch Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger kennt die Problematik. „Mit ‚Landwirtschaft macht Schule’ und ‚Schule am Bauernhof’ versuchen wir offensiv, das Bild der bäuerlichen Familien ins tatsächliche, aktuelle Licht zu rücken“, sagt Hechenberger. Dabei halten Bäuerinnen Schulstunden oder laden Schulklassen auf die Bauernhöfe ein, um zu zeigen, wie Landwirtschaft funktioniert.
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