Mother's Cake: Tiroler Rocker erobern die Musikwelt

Yves Krismer, Benedikt Trenkwalder und Jan Haußels (v.l.) sind Mother's Cake. | Foto: Arnold Burghardt
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  • Yves Krismer, Benedikt Trenkwalder und Jan Haußels (v.l.) sind Mother's Cake.
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WIEN. Nach ihrem Debüt "Creation’s Finest" (2012) und dem Nachfolger "Love The Filth" (2015) haben die Tiroler Rocker Mother's Cake mit "No Rhyme No Reason" im Jänner 2017 neues Material vorgelegt. Songdienlicher und weniger verjammt sei Album Nummer drei geworden, wie Haußels im Interview erzählt.

Unterschiede sieht er auch in den Entstehungsgeschichten der bisherigen Veröffentlichungen. "Das erste Album konnte über Jahre hin entstehen, es war das einfachste Album: Wir haben uns gefunden, haben gute Musik gemacht und auf einmal hatten wir ein Album in der Hand. So ungezwungen kann nie wieder eine Platte entstehen", erzählt er.

"Beim zweiten Album mussten wir lernen, dass es schwierig ist, zu touren und sich parallel auch noch gern zum Proben zu treffen. Wir haben uns dann trotzdem zusammengerauft und vorab einen Release-Termin fixiert. Das warf einen gewissen Stressschatten auf die Sache." Für das dritte Album wollte sich die Band wieder richtig Zeit nehmen. "Wir sind entspannter an das Vorhaben herangegangen und haben viele kleine Schritte gemacht. Unser Produzent David Furrer hat die Songs gemeinsam mit uns auseinandergenommen und wir hatten sehr viel Spaß bei der Arbeit."

"Man braucht nicht für alles einen Namen"

Wo sich die Band derzeit stilistisch sieht, kann und möchte Haußels gar nicht genau definieren. "Die Single 'The Killer' nimmt sich eher Anleihen aus dem Drum'n'Bass und macht einen Rocksong daraus, würde ich als Schlagzeuger sagen. Heißt das dann Drum'n'Rock? Das klingt bescheuert. Man braucht nicht immer für alles einen Namen."

Auf den Spuren von Led Zeppelin

Vor allem wegen Yves Krismers Stimme wurden Mother's Cake immer wieder mit Led Zeppelin verglichen. Ob sie sich mittlerweile an die Vergleiche gewöhnt haben? "Unser Songwriting ist komplett anders, deswegen waren wir anfangs immer verdutzt, wenn wir das gehört haben. Natürlich freuen wir uns aber darüber", erzählt Haußels. "Es ist nur ein Vergleich, das heißt ja nicht, dass man so gut ist – es heißt nur, dass es einen an etwas erinnert. Das ist eine schöne Sache, wenn wir an so eine Band erinnern dürfen."

Er selbst sei sehr spät zum Rock’n’Roll gekommen, wie er sagt. Erst in den 20ern habe er viel Red Hot Chili Peppers und The Mars Volta gehört. "Begonnen habe ich mit Geige. Das war eine großartige Schule fürs Gehör und das Verständnis von komplexen Songstrukturen", erläutert er seinen Werdegang als Musiker. "AC/DC-mäßig einen Vierviertel-Takt durchzuspielen, war bei Mother’s Cake am Anfang nicht so angesagt. Da hat es sich ausgezahlt, dass ich vorher schon Geige gespielt hatte."

Am Anfang war die Jam-Session

Haußels stieß als letzter zur Band. "Ich habe unseren Bassisten Benedikt auf einer Party kennengelernt. Wir hatten am nächsten Tag eine Jam-Session und die war großartig. Ich hatte damals keine Ahnung von Jam-Sessions – das war meine erste – aber Yves und Benedikt haben mir versichert, dass sie cool war", erinnert er sich. "Es war wie Liebe auf den ersten Blick, die Chemie im Proberaum hat einfach gestimmt."

In diesem blinden Verständnis füreinander sieht Haußels auch den Grund für das Entstehen besonderer Songs und der wahnsinnigen Energie bei Live-Shows. "Ich habe jetzt schon mit den unterschiedlichsten Menschen Musik gemacht und so eine Atmosphäre zu schaffen, klappt nicht mit jedem."

"Erfolg ist eine Sache der Perspektive"

Für Wolfmother, Iggy Pop und Anathema waren Mother's Cake bereits als Support auf der Bühne. Wie sich dieser Erfolg anfühlt? "Erfolg ist immer eine Sache der Perspektive", sagt Haußels. "Man tendiert dazu, das zu sehen, was die andere Band hat, die größer ist. Eine Band definiert sich natürlich ungern über Support-Gigs. Aber würde ich sagen, ich bin erfolgreich, wenn ich in einem größeren Club spiele? Ich weiß es nicht. Ich spüre da eine Rastlosigkeit in mir, das ist aber vermutlich eine Musikerkrankheit."

Mother's Cake live in Wien

Wer sich live von der Energie des Tiroler Trios überzeugen möchte, hat bald die Gelegenheit dazu: Am 29. April 2017 spielen Mother's Cake ein Konzert in der Wiener Arena (Baumgasse 80).

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