Brände noch vor dem Entstehen verhindern

In den Wintermonaten gibt es deutlich mehr Brände durch offenes Licht und Feuer als das restliche Jahr über. | Foto: Regionaut Klaus Mader
  • In den Wintermonaten gibt es deutlich mehr Brände durch offenes Licht und Feuer als das restliche Jahr über.
  • Foto: Regionaut Klaus Mader
  • hochgeladen von Andrea Sittinger

20 bis 30 Menschen sterben jährlich an den Folgen eines Brandes, die Mehrheit davon in Privathaushalten. Sehr oft werden diese Brände durch technische Defekte oder offenes Licht ausgelöst, erklärt Armin Kaltenegger, Leiter des Bereiches Recht & Normen im KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit). „Einen dramatischen Anstieg an Brandtoten gab es in diesem Jahr im Jänner 2016. Mehr als 10 Personen starben alleine in diesem einen Monat an den Folgen eines Brandes. Nicht richtig gewartete, unbeaufsichtigte oder defekte technische Geräte und offenes Licht und Feuer (zum Beispiel brennende Kerzen) gelten als Brandauslöser Nummer Eins. Vor allem im Dezember und Jänner gibt es deutlich mehr Brände durch offenes Licht und Feuer als in den übrigen Monaten des Jahres.“

Unterschätzte Gefahr

Wie Erhebungen des KFV seit Jahren zeigen, wird die Brandgefahr in den eigenen vier Wänden generell stark unterschätzt. Rund 86 Prozent der Befragten halten einen Brand in ihrem eigenen Haushalt für eher unwahrscheinlich. Nur rund 14 Prozent stufen Elektrogeräte als eine mögliche Gefahrenquelle für Brände ein. Bei der Notrufnummer der Feuerwehr sind rund 25 Prozent der befragten Personen nicht sattelfest. Immerhin 83 Prozent geben an, einen Feuerlöscher im Wohngebäude oder in der Garage zu besitzen.

Rauchwarnmelder retten Leben

Auffällig ist, dass immer noch die wenigsten Haushalte über Rauchwarnmelder verfügen. Gerade einmal 39 Prozent der vom KFV befragten Haushalte sind mit Rauchwarnmeldern gesichert. „Rauchmelder sind Lebensretter und gehören vor allem auch in die Kinderzimmer“, erklärt Kaltenegger.

Mit folgenden Brandmythen räumt das Kuratorium für Verkehrssicherheit auf:

->„Ich brauche mich nicht zu schützen, denn ich passe sowieso sehr gut auf.“
Irrtum: Elektrische Defekte sind häufige Brandursachen. Auch Brände im Keller oder Hausflur sowie ein Brand in der Nachbarwohnung können gefährlich werden.

-> „Der Rauch wird mich schon rechtzeitig aufwecken, wenn ich schlafe.“
Irrtum: Der menschliche Geruchssinn funktioniert im Schlaf nicht. Dadurch wird der Brandgeruch im Schlaf nicht wahrgenommen. Bei einem Brand bilden sich darüber hinaus geruchlose Gase, die unbemerkt im Schlaf inhaliert werden. Wenige Atemzüge davon sind bereits tödlich!

->„Wenn es brennt, hat man zum Verlassen der Wohnung mehr als 10 Minuten Zeit.“
Irrtum: Eine Rauchgasvergiftung kann bereits nach wenigen Minuten tödlich sein. Rechtzeitig durch einen Rauchwarnmelder gewarnt zu sein ist daher besonders wichtig.

->„Beton und Stein brennen nicht. Ich bin nicht gefährdet, denn ich wohne in einem Betonhaus.“
Beton brennt nicht. Vorhänge, Teppiche, Möbel oder Kleidung sind allerdings brennbar. 100g brennender Schaumstoff kann ausreichen, um lebensbedrohliches Rauchgas zu produzieren.

->„Meine Wohnung vor Bränden zu schützen, ist sehr teuer.“
Irrtum: Ein Rauchwarnmelder kostet nicht mehr als ein paar Euro. Geprüfte Feuerlöscher sind schon ab 20 Euro erhältlich. Die Überprüfungskosten liegen üblicherweise unter 10 Euro.

->„Ich bin Raucher und kann daher keine Rauchwarnmelder installieren.“
Irrtum: Rauchwarnmelder funktionieren foto-optisch. Zigarettenrauch und brennende Kerzen lösen bei üblichem Gebrauch keinen Alarm aus. Sobald genügend Rauchpartikel in das Innere des Melders geraten, wird ein Signalton ausgelöst. Mit rund 85 Dezibel ist er laut genug, um jeden Schlafenden zu wecken und vor der drohenden Gefahr zu warnen.

->„Ein Feuerlöscher kann bei falscher Bedienung explodieren und ist kompliziert in der Bedienung."
Irrtum: Stimmt nicht. Einen Feuerlöscher zu bedienen, ist ganz einfach. Wegen ihrer universellen Einsetzbarkeit für alle im Haushalt relevanten Brandklassen (A, B, C) sind Pulverlöscher am einfachsten zu handhaben und erzielen auch bei Anwendung durch Ungeübte ausgezeichnete Löschwirkungen. Das Löschpulver ist für den Menschen unbedenklich. Die richtige Handhabung ist auf jedem Feuerlöscher beschrieben und sollte dennoch, bevor es zu einem Notfall kommt, durchgelesen werden. Praktische Löschübungen schaffen Sicherheit im Umgang.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.