Lissabon lässt sich von Graz beraten
Die steirische Landeshauptstadt dient in Portugal als Vorbild für die Erlangung des Titels Menschenrechtsstadt.
Seit 2001 ist Graz Internationale Menschenrechtsstadt und damit jene europäische Stadt, die diesen Titel am längsten trägt. Aus dieser Erfahrung heraus hat sich nun ein Treffen zwischen Angelika Vauti-Scheucher, der Vorsitzenden des Menschenrechtsbeirates der Stadt Graz, und der Lissaboner Stadtregierung angebahnt: Die Portugiesen streben nämlich ebenso die Stellung als Menschenrechtsstadt an. Auf die Steirer aufmerksam geworden ist man durch die österreichische Botschaft in Lissabon, vertreten durch den Gesandten Thomas Stelzer. "Lissabon zeichnet sich durch eine Vielzahl von Programmen und Initiativen im Bereich der Menschenrechte aus. Die 'Szene' ist insgesamt sehr lebendig und soll in Zukunft noch stärker vernetzt werden", erklärt Vauti-Scheucher.
Inhaltlich wurden Fragen der Menschenrechtsbildung, der Zusammenarbeit mit NGOs und die Herausforderungen für eine lokale Menschenrechtsagenda erörtert. Vauti-Scheucher, die mit einer Grußbotschaft von Bürgermeister Siegfried Nagl an seinen Amtskollegen in Lissabon, Fernando Medina, in die Gespräche gegangen ist, geht davon aus, dass "es eine vertiefende Zusammenarbeit geben wird".
Nie am Ziel angelangt
In Graz hat sich seit 2001 jedenfalls einiges getan, zählen doch der jährliche Menschenrechtsbericht, der Interreligiöse Beirat oder die Antidiskriminierungsstelle längst als Institutionen. Eine Menschenrechtsstadt sei jedoch nie an ihrem Ziel angelangt, weil "sie sich immer wieder neu und auch an den gesellschaftlichen Herausforderungen orientieren muss", mahnt die Vorsitzende des Menschenrechtsbeirats.
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