Pflegeausbildung in Tirol auf neuen Wegen

Überzeugt von der neuen Ausbildung: LR Bernhard Tilg und LH Günther Platter
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TIROL. "Das Land Tirol wird in den nächsten Jahrzehnten eine massive Beschäftigung mit dem Thema Pflege erfahren, daher ist der nun auf breiter Basis eingeschlagene Weg der Pflegeausbildung eine entscheidende Weichenstellung für Tirol", sagte LH Günther Platter bei der Präsentation der neuen Ausbildungswege des Pflegepersonals.
An den Standorten des Ausbildungszentrum West in Innsbruck und Hall sowie an den fünf bestehenden Gesundheits- und Krankenpflegeschulen der Bezirkskrankenhäuser in Kufstein, Lienz, Reutte, Schwaz und Zams werden dislozierte Studienstandorte von fh gesundheit und UMIT für die zukünftige Bachelorausbildung installiert. Darüber hinaus werden an allen diese Schulen PflegeassistentInnen und Pflegefachassistenten ausgebildet. "Damit gewährleisten wir tirolweit eine wohnortnahe und praxisnahe Ausbildung in gelebter Vernetzung mit den Bezirkskrankenhäusern", sagt Platter.

Start der neuen Pflegeausbildung 2018

Die ersten Studienstandorte in Innsbruck und Schwaz starten im Herbst 2018. "Für die bereits heute sehr gut aufgestellte Pflegeausbildung in Tirol bedeutet dieser Schritt eine weitere Aufwertung und Modernisierung des Berufsbildes. Die Pflege ist mit mehr als 11.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Tirol die größte Berufsgruppe im Gesundheitssystem, die unverzichtbare Dienste für die Menschen leistet", sagt Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg.
Das neue System wird drei Ausbildungsmöglichkeiten vorsehen: Pflegeassistenz (einjährig), Pflegefachassistenz (zweijährig) und Bachelor-Ausbildung (dreijährig).
Für Ernst Schöpf, dem Präsidenten des Tiroler Gemeindeverbandes, ist der einstimmige Beschluss der Tiroler Gesundheitsplattform der erfolgreiche Abschluss eines jahrelangen und sehr breit aufgesetzten Prozesses mit vielen Beteiligten.

Praktiker überzeugt

Für Gabriele Polanezky, der Pflegedirektorin des Bezirkskrankenhauses Schwaz, ist ein hervorragendes Ergebnis gelungen, das auch praxistauglich ist. "Alle sieben Krankenpflegeschulen nehmen am Fachhhochschulprogramm teil, alle drei Qualifikationen werden hier jeweils angeboten. Das ist ein sehr wichtiger Schritt, da aus diesen Schulen das Personal für unsere Krankenhäuser, Heime sowie Gesundheits- und Sozialsprengel rekrutiert wird.“ Die Gefahr, dass irgendwann nur mehr akademisches Pflegepersonal zur Verfügung steht, sieht sie nicht.

Fact Box Pflegeausbildung Neu in Tirol:

3 Ausbildungsmöglichkeiten:
• Pflegassistenz (einjährig) – zwischen 300 und 370 Ausbildungsplätze pro Jahr
• Pflegefachassistenz (zweijährig) – 298 neue Ausbildungsplätze in Tirol pro Jahr
• FH-Bachelor-Ausbildung (dreijährig) – 300 – 364 neue Studienplätze in Tirol pro Jahr

Kosten der Pflegeausbildung
• Bisher ca. EUR 15 Mio pro Jahr
• Künftig ca. EUR 16 Mio für alle Ausbildungen (inklusive FH-Bachelor-Ausbildung) in Tirol
• Finanzierung durch den Tiroler Gesundheitsfonds
7 Standorte für die Ausbildung Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz:
• 5 dislozierte Ausbildungsstandort an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen in Reutte, Zams, Schwaz, Kufstein und Lienz
• 2 Ausbildungsstandorte des AZW in Innsbruck und Hall
6 Studienstandorte für die FH Bachelor Ausbildung
• 5 dislozierte Studienstandorte an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen in Reutte, Zams, Schwaz, Kufstein und Lienz
• Studienstandort an der FH-Gesundheit in Innsbruck

• Im Jahr 2015 gab es 20.080 zu pflegende Personen in Tirol
• 2018 wird die Pflege in Tirol Kosten von 250 Mio. Euro verschlingen (gegenüber 2010: 150 Mio.)

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