Budget beschlossen
Ischgl investiert trotz Krise in die Infrastruktur
ISCHGL (otko). Der Gemeinderat segnete den Voranschlag 2021 einstimmig ab. Investiert wird in die Sanierung des alten Gemeindehauses und die Adaptierung des Recyclinghofes.
Einnahmen gehen zurück
Die Corona-Pandemie mit all ihren wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen macht auch vor den Gemeinden im Bezirk Landeck nicht Halt. Besonders die großen Tourismusorte sind vom Lockdown und der fehlenden Wintersaison betroffen. Auch in der Gemeinde Ischgl sind die fetten Jahre, wo die Steuereinnahmen sprudelten, vorerst vorbei. "Der momentane Stand zeigt im Jahr 2021 deutlich nach unten. Es gibt weniger Einnahmen bei den Ertragsanteilen und wegen der fehlenden Touristen natürlich auch bei der Kommunalsteuer und bei den Benützungsgebühren für Wasser und Kanal. Auch in nächsten ein bis zwei Jahren werden wir Einbußen bei den Einnahmen haben. Trotz der Covid-19-Sonderförderungen bleibt die Hoffnung auf zusätzliche Zuschüsse", schildert Bgm. Werner Kurz die Lage.
Ausgeglichener Finanzierungshaushalt
Der Voranschlag 2021 wurde vom Ischgler Gemeinderat am 15. Dezember 2020 einstimmig beschlossen. Im Finanzierungshaushalt sind heuer Einnahmen und Ausgaben von rund 9,3 Millionen Euro budgetiert. "Wir haben uns lange Gedanken gemacht und viel diskutiert. Trotzdem haben wir den Finanzierungshaushalt im Gegensatz zu anderen Tourismusgemeinden ausgeglichen hinbekommen. Der Dank gilt hier auch unserem Finanzverwalter Hans Peter Wechner für seine hervorragende Arbeit", so der Dorfchef. Bei der Erstellung des Voranschlags im Herbst sei man noch von einer halbwegsen Wintersaison und von einem Saisonstart in Ischgl am 17. Dezember 2020 und ausgegangen. "Wir sind mit guter Hoffnung gestartet, inzwischen sind die Aussichten aber noch dramatischer als prognostiziert. Momentan ist es aber schwierig etwas seriös einzuschätzen. Bleibt zu hoffen, dass die Sommersaison und die Wintersaison 2021/22 halbwegs normal verlaufen", verweist Kurz.
Heimische Konjunktur ankurbeln
Trotz der düsteren Wolken am Himmel investiert die Gemeinde Ischgl auch heuer wieder in Projekte. Dadruch soll die heimische Konjunktur angekurbelt werden. Neben den nötigen Investitionen wie z. B. in die Straßensanierung werden auch zwei größere Projekte umgesetzt.
So soll das alte Gemeindehaus, das aus dem Jahr 1984 stammt, thermisch saniert werden. Auch der Kindergarten sowie die im Gebäude untergebrachte Kinderkrippe werden adaptiert. Für die barrierefreie Erschließung ist der Einbau eines Lifts geplant. "Derzeit laufen die Ausschreibungen und die Baustelle soll bis Ende Oktober fertig sein. Rund 3 Millionen Euro an Kosten sind dafür budgetiert, wobei rund 2,6 Millionen Euro heuer zu bezahlen sind", informiert der Bürgermeister. Natürlich werden hier auch sämtliche möglichen Förderungen lukriert.
Zudem soll der Recyclinghof auf den neusten Stand der Technik gebracht werden. Neben zusätzlichen Containern sollen auch weitere Lagerflächen sowie neue Zu- und Abfahrten geschaffen werden. Gerade in Stoßzeiten gab es hier immer wieder Probleme. "Wir haben die anfänglich geplante Luxusvariante ziemlich zusammengestrichen. Die Kosten sollten sich jetzt zwischen 700.000 und 800.00 Euro einpendeln."
In Sachen Wasserversorgung sollen auch neue Ressourcen für die künftige Versorgungssicherheit erschlossen werden. So ist heuer der Start für Bohrungen auf der Bodenalpe geplant.
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