Schweres Unwetter
Murenabgang im Kaunertal hielt Einsatzkräfte in Atem

Ein heftiges Unwetter zog über das Kaunertal und führte dort zu einem Murenabgang auf die Kaunertaler Gletscherstraße. | Foto: ZOOM.TIROL
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  • Ein heftiges Unwetter zog über das Kaunertal und führte dort zu einem Murenabgang auf die Kaunertaler Gletscherstraße.
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Nach einem heftigen Gewitter kam es im Kaunertal im Bereich der Bushaltestelle „Seewiese“ zu einem Murenabgang auf die Kaunertaler Gletscherstraße. Dabei wurde die Straße auf einer Länge von 500 bis 800 Metern bis zu vier Meter hoch verschüttet. 80 Personen waren eingeschlossen.

+++Update: Gletscherstraße voraussichtlich bis morgen, Samstag, wieder befahrbar. Am Freitagvormittag waren noch 40 Personen im hinteren Kaunertal abgeschnitten. Mittels Hubschrauber werden die Eingeschossenen ausgeflogen+++

+++Update: Bundespräsident Alexander van der Bellen bedankte sich am Freitag persönlich vor Ort und Stelle bei den Einsatzkräften+++

Murenabgang im Kaunertal

KAUNERTAL (das/otko). Nach der Hitzewelle im Bezirk zog am Donnerstag gegen 18:30 Uhr ein heftiges Unwetter über das Kaunertal und führte dort zu einem Murenabgang auf die Kaunertaler Gletscherstraße. Nach der ersten Einsatzmeldung musste angenommen werden, dass sich aufgrund der Dimension der Mure, mehrere Fahrzeuge unter der Schlammlawine befanden. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften mit ca. 75 Feuerwehrmännern mit 15 Fahrzeugen, das Rote Kreuz mit 12 SanitäterInnen und fünf Fahrzeugen, ein Suchhund sowie die Gemeindeeinsatzleitung mit Bürgermeister Pepi Raich waren in weiterer Folge im Einsatz. Mittlerweile konnte aber bezüglich der verschütteten Fahrzeugen Entwarnung gegeben werden.
Aufgrund der anbrechenden Dunkelheit wurde der Einsatz beendet. Gleich morgen Früh, gegen 07:00 Uhr, wird es einen Erkundungsflug der Behörden geben, um die Lage besser beurteilen zu können. Die Straße bleibt bis auf Weiteres gesperrt.
Ca. 80 Personen befanden sich noch im Bereich hinter der verschütteten Gletscherstraße. Sie mussten die Nacht in der Alpenvereinshütte Gepatschhaus, bzw. auf der Gepatschalm verbringen.

Aufräumarbeiten laufen

Die bisherigen Aufräumarbeiten haben ergeben, dass weder ein Auto verschüttet noch eine Person verletzt wurde. Die Gletscherstraße soll voraussichtlich bis morgen, Samstag, wieder befahrbar sein.
„Mehrere Bäche haben gemurt, sodass sie im Zusammenfluss dann die große Mure auf die Gletscherstraße ausgelöst haben. Grund dafür war ein starkes stationäres Gewitter mit Hagel und intensivem Regen“, erklärte Landesgeologe Werner Thöny nach einem morgendlichen Erkundungsflug mit dem Landeshubschrauber. „Vorrangig bei den Aufräumarbeiten ist jetzt, die Fagge wieder in ihr Flussbett zurückzudrängen, um die Straße freiräumen zu können.“
Derzeit sind mehrere Bagger mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. „Im hinteren Kaunertal sind momentan noch rund 40 Personen abgeschnitten. Auch die Stromversorgung wurde unterbrochen, allerdings ist man in diesem Gebiet mit Aggregaten ausgerüstet. Die TINETZ ist bereits vor Ort und hat mit den Reparaturarbeiten an der Stromleitung begonnen.

Bundespräsident dankte den Einsatzkräften

"Die vergangenen Tage habe ich im heimatlichen Kaunertal verbracht, wo gestern heftige Gewitter zu mehreren Murenabgängen geführt haben. Ein Glück, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Die Einsatzkräfte arbeiten auf Hochtouren, um die noch von der Außenwelt abgeschnittenen Menschen zu bergen und die Straßen frei zu räumen. Vor meiner Abreise nach Salzburg konnte ich den Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz danken. Es ist gut zu wissen, dass wir uns in Österreich darauf verlassen können, dass es in Notfällen – wie hier im Kaunertal – rasche Hilfe gibt", so Bundespräsident Alexander Van der Bellen in einem Facebook-Posting.

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