Blindenführhund in Ausbildung
"Amando", ein sanfter Engel für Wolfgang Niegelhell

Der junge Blindenführhund "Amando" gibt Wolfgang Niegelhell aus Heiligenkreuz am Waasen viel Kraft. Der neue Begleiter ist sehr lernfähig und war heuer gemeinsam mit seinem Herrchen erstmals beim Aufsteirern.

STEIERMARK. Das Augenlicht im Alter von 26 Jahren zu verlieren, wenn man das Strahlen der Farben einmal gekannt hat, prägt ein ganzes Leben. Und auch Panflötenspieler Wolfgang Niegelhell wird nie darüber hinweg kommen, auch wenn er heute mit dem Schicksalsschlag, der ihn im Jahr 1992 traf, gut umgehen kann.

Eine Herz und eine Seele: Wolfgang Niegelhell und "Amando" | Foto: Cornelia Albrecht
  • Eine Herz und eine Seele: Wolfgang Niegelhell und "Amando"
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Aber man muss mit Tiefschlägen leben lernen: Der plötzliche Tod seines treuesten Gefährten "Amadeus" hat Niegelhell im Februar dieses Jahres buchstäblich den Boden unter den Füßen weggezogen. Sein bestens ausgebildeter Blindenführerhund verstarb im Alter von neun Jahren ganz unerwartet an einem aggressiven Pilztumor. Plötzlich wurde Niegelhell nach Jahren seine mühsam erarbeitete Freiheit wieder genommen.

Daheim bei Wolfgang Niegelhell mit Redakteurin Waltraud Fischer | Foto: Cornelia Albrecht
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Glücksgriff "Amando"

Nach einer schwierigen Zeit, die auch von Corona geprägt war, kann Wolfgang Niegelhell im Herzen wieder strahlen. Mit dem Welpen "Amando" hat er einen neuen Begleiter an seiner Seite, der bereits großartige Arbeit leistet. "Ich war mit 'Amando' beim Aufsteirern und es hat super geklappt. Trotz des Lärms und der vielen Menschen ist er ruhig geblieben und hat sich gut zurecht gefunden", erzählt Niegelhell begeistert und umarmt seinen kuscheligen weißen Schweizer Schäfer.

Wolfgang Niegelhell mit "Amando" als Babywelpe | Foto: Cornelia Albrecht
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"'Amando ist ein sanfter Engel. Er hat mir bereits als kleiner Welpe mit drei Monaten die Tür gezeigt."
Wolfgang Niegelhell

"'Amando' hat das Privileg, dass er rund um die Uhr, sprich 24 Stunden, bei mir sein darf, damit die Bindung besonders stark ist. Wenn der Hund eine Aufgabe hat, dann geht er in seiner Rolle voll auf", erzählt Niegelhell, während er vorzeigt, wie "Amando" bereits die Leine bringt, den Schlüsselbund vom Boden aufhebt und sein Herrchen sicher durch die Wohnzimmertür in den Vorraum führt.

Wolfgang Niegelhell mit "Amando" beim zeigen der Kommandos, die sein Welpe schon super beherrscht. | Foto: Waltraud Fischer
  • Wolfgang Niegelhell mit "Amando" beim zeigen der Kommandos, die sein Welpe schon super beherrscht.
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"Wichtig ist, dass der Hund Freude und Spaß am Lernen hat und mit der Wiederholung kommt die Übung", hebt Tierärztin Cornelia Albrecht hervor. Die Gerichtsgutachterin für Assistenzhunde in Österreich begleitet Wolfgang Niegelhell bereits seit vielen Jahren. "Ein Blindenführhund muss mitdenken und selbst entscheiden, wenn er beispielsweise vor einem Hindernis steht. Die Rede ist vom intelligenten Ungehorsam", klärt Albrecht auf.

Ein Ziel von Wolfgang Niegelhell und Cornelia Albrecht ist es, nach internationalem Vorbild eine Stiftung ins Leben zu rufen, die nach einer Warteliste - egal wer du bist - Blindenführhunde vergibt und deren Ausbildungskosten übernimmt, die derzeit bei rund 45.000 Euro liegen.

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