Seggauer Schlossmatineen
Barockmusik mit paradiesischer Frische in Leibnitz

- Triumphierten auf Schloss Seggau: Maria Ladurner, Johannes Maria Bogner, Kurator Rafael Catalá und Gabriele Toscani.
- Foto: Henry Sams
- hochgeladen von Waltraud Fischer
Unter dem Credo "in paradiso" stand die jüngste Matinee von LeibnitzKult auf Schloss Seggau. Am Programm dieses herausragenden Konzerts standen vorwiegend Werke aus dem Barock. Henry Sams war für MeinBezirk vor Ort.
LEIBNITZ. Kurator Rafael Catalá hatte dafür drei außerordentliche Künstlerpersönlichkeiten nach Leibnitz geholt. Maria Ladurner, eine internationale erfolgreiche Sopransolistin, Gabriele Toscani, ein virtuoser Streicher auf der Barockgeige und am historischen Kontrabass, sowie Johannes Maria Bogner, ein anerkannter Meister auf dem Cembalo.
Gemeinsam entführte das Trio "in paradiso" das Publikum zum Auftakt in die Musikwelt des frühen 17. Jahrhunderts mit spannenden Erläuterungen von Maria Ladurner zu den einzelnen Werken und ihren Komponisten. Darunter Claudio Monteverdi (1567-1643), einer der ganz großen Persönlichkeiten seiner Zeit. So auch Giovanni Batista Fontana (1589-1630), Bernardo Storace (1637-1664) oder Giovanni Girolamo Kapsberger (1580-1651) und weitere bedeutende Tonschöpfer dieser Epoche. Allen gemeinsam sind die Uraufführungen ihrer Werke mit nur wenigen Ausnahmen in Venedig.
Das Trio musizierte so brillant, dass man sich bereits nach wenigen Takten in die gesellschaftliche Chronik der Lagunenstadt mit ihrer Jahrhunderten alten Geschichte versetzt fühlte.

- "In paradiso" mit Kurator Raphael Catalá
- Foto: Henry Sams
- hochgeladen von Waltraud Fischer
Seelenmusik vom Feinsten
Die Reise ins Paradies gestalteten die Sopranistin und ihre zwei Begleiter mit beeindruckender Grandezza. Johannes Maria Bogner bestach mit makellosen Anschlägen auf seinem Cembalo, auch bei den fordernden Solopassagen. Gabriele Toscani wiederum interpretierte in den Streicherpassagen Pianissimo und glorreiche Pracht ebenso innig wie feurig - beeindruckend sein Spiel auf der Bassgeige bei „Osculetur me osculo“ von Bartolomeo Barbarinao. Alles reich an Farben und Nuancen.
Maria Ladurner wiederum triumphierte mit ihrer Stimme und verlieh mit ihrem hellen Sopran eine paradiesische Frische. Betörend ihre Stimme mit reichen Emotionen und präzisen Koloraturen bei „Deh chi già mai potra“ von Francesca Caccini (1587-1641) oder beim Grande Finale bei „Zefiro torna“ von Claudio Monteverdi. Mit dem Zitat von Bernhard von Clairvaux „Den Garten des Paradieses betritt man nicht mit den Füßen, sondern mit dem Herzen“ verabschiedete sich die großartige Sängerin. Großer Jubel!
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