Eduard André
Lebendige Bilder mit Herz und Seele in Buchform
Nur wenige Kilometer über die südsteirische Grenze in Spielfeld ist Eduard André beheimatet. Und so ist es für den vielbegabten Künstler ganz selbstverständlich, dass er gute Kontakte mit der Südsteiermark pflegt.
LEIBNITZ/MARBURG. Eduard André schätzt den Naturpark Südsteiermark ebenso wie die Vielfalt der Blüten in Slowenien und darüberhinaus. So entstanden in den vergangenen Jahren mit viel Hingabe zahlreiche Bilder, einzig aus Blumenblüten gefertigt.
"Meine Arbeiten sind lebendig mit Herz und Seele", erzählt André mit Begeisterung und hält mit großer Freude und Stolz seinen ersten Buchband "Cár Narave" (Der Zauber der Natur) in der Hand, der einen Querschnitt seiner künstlerischen Arbeiten und eigene Texte enthält.
Bald soll das druckfrische Werk in deutscher und englischer Sprache geben. Doch die Sprache der Blumen versteht ohnedies jeder.
Eine Geschichte wurde von Otto Lesjak bereits Deutsche übersetzt.
Johannesbrunnen-Prinzessinnen feiern
Der Silvesterabend oder der letzte Tag des alten Jahres ist ein echt besonderer Tag. Dieser Abend ist aber noch besonders voll von Erwartungen des neuen Jahres und vom Verabschieden des alten Jahres.
Im Haus, nicht weit weg von der Stadt, lebten die Eheleute Martina und Martin. Jedes Jahr haben die Beiden an diesem Tag die Freunde zu sich eingeladen, um sich zusammen von der Vergangenheit zu verabschieden und um in die Gegenwart zu starten. Martin hat immer als guter Hausherr für gutes Tröpfchen gesorgt, Martina hat aber als ausgezeichnete Hausherrin viele Köstlichkeiten vorbereitet unter welchen sich die Tische gekrümmt haben. Von allen diesen Köstlichkeiten lief den Gästen das Wasser im Munde zusammen. Auch heuer war es nicht anders und diesmal war es auch keine Ausnahme.
Die Eheleute haben rechtzeitig mit den Vorbereitungen begonnen. Es war viel zu tun, weil sie wollten den Gästen einen unvergesslichen Abend bescheren. Martin hat sofort seinen Händler Josef angerufen, der ihm jedesmal die besten Getränke besorgte. Für heuer wünschte Martin verschiedene Getränke aus aller Welt: aus Jamaika, Russland, Frankreich, Deutschland und Österreich.
Unter allen diesen Getränken war aber die berühmteste Königin, das "Johannisbrunnen Mineralwasser" aus Bad Gleichenberg in der Steiermark. Alle berühmten Getränke waren vorhanden: Wodka, Rum, Slivovitz, Cognac, Whisky und neben dem Kräuterlikör thronte Sekt aus Radkersburg.
Alle bestellte Getränke hat Händler Josef an Martin rechtzeitig geliefert und die Flaschen in das Gartenhaus eingeräumt, wo die Gäste gewöhnlich das Feuerwerk erwartete und dann gemeinsam Volkslieder gesungen werden, um das neue Jahr mit Freude zu begrüßen.
Der letzte Tag des Jahres war klar und ohne Schnee und der Abend war genauso schön, mit dunkelblauem Himmel und mit tausenden hellen Sternen bedeckt. Zu sehen waren aber auch Abglänze von Raketen und Feuerwerken. Zu hören war aber auch der Knall von Feuerwerkskörpern und Raketen.
Im Gartenhaus hat sich aber eine ungewöhnliche Szene abgespielt. Die gelieferten Flaschen standen wie die Soldaten. Auf einer Seite standen die Flaschen aus fremden Ländern und gegenüber standen die stolzen "Prinzessinnen" aus der Johannesbrunnen-Quelle. Zuerst haben sie sich schüchtern und neugierig angeschaut, gelächelt und keiner hat sich getraut als erste zu fragen: Wer sie sind? Woher kommen sie? Und Was tragen sie in ihren Busen? Wo sie sich eine gewisse Zeit so still beobachteten, hat als die erste die Flasche Johannisbrunnen-Prinzessin angefangen zu sprechen. Sie sah sehr stolz aus und festlich in silberner Aufmachung angezogen. Sie sprach: "Heute Abend ist Silvesterabend und in der Steiermark ist es üblich, dass die Leute mit mir um Mitternacht anstoßen und sich alles Gute für das neue Jahr wünschen. Meine Flüssigkeit ist duftend und berauscht. Wenn sie in die Adern kommt, sie löst allen die Zungen, sie setzt sie frei und die Volkslieder erklingen."
Als nächste beginnt die Flasche Wodka ihre Geschichte zu erzählen: "Ich komme aus Russland. Mein Volk lobt mich, weil ich in den kalten und frostigen Tagen am meisten wärme."
"Bei uns gibt es nämlich keinen Winter", meldet sich der Rum, aber die Leute mögen mich gerne trinken, weil ich vergrößere ihre Feurigkeit und die Lebenskraft. "Mein Volk trinkt mich aus der Kultur. Ich bin ein edles Getränk, das in festlicher Bekleidung getrunken wird. Mein Aroma ist für die Feinschmecker geeignet, die mich nicht schlucken, sondern im Mund walzen und sie lange mein besonderes Aroma genießen", rühmt sich der Cognak.
Der Kräuterlikör hat klug zugenickt: "Auch ich fühle so. Ich bin ziemlich bitter, aber meine Leute trinken mich wegen der Gesundheit. Also, 'Zur Gesundheit - Na zdravje!' allen zusammen. Ich hoffe, dass wir diese Abendstunden schön verbringen." Bei diesen Wörtern hat sich der Cognac verneigt und mit charmanter Stimme die Flaschen, die nichts über sich erzählt haben, angesprochen.
Was versteckt ihr Damen, in sich? Was ist das Geheimnis ihres Inhaltes? Die Flaschen haben sie sich schamhaft angeguckt und danach hat die mutigste geredet: "Wir kommen aus der heilsamen Johannisbrunnen-Quelle. Wir sind heilsames Wasser, aber voll von Energie und den Geheimnissen noch aus der Zeit der Kelten. Eisen und Magnesium, versteckt in unserer Flüssigkeit, beleben den Körper und reinigen und heilen den Organismus. Liebe Getränke, sie können aber nur von den Erwachsenen genossen werden. Unser Vorteil ist aber, weil wir für jeden Mensch und auch für die Kinder geeignet sind, aber in mäßigen Mengen. Wer uns trinkt, der fühlt sich verjüngt und leicht und der überwältigt alle täglichen Anstrengungen mit Leichtigkeit. Das Gehirn ist ausgeruht und bereit für die weiteren Gedankenherausforderungen. Wenn Sie wollen, werden wir euch die Leichtigkeit unseres Geistes und des Körpers mit dem Wasserballett vorstellen."
Alle Flaschen haben dem Vorschlag einstimmig zugestimmt und sie waren Zeugen vom zauberhaften Tanz der Johannisbrunnen-Wasserprinzessinnen. Sie haben diese Nacht mit dem Duft aus den altertümlichen Quellen gefüllt und der Feuchtigkeit in der Luft einen Hauch der Gesundheit gegeben.
Die Getränke aus den fremden Ländern waren begeistert. Sie jubelten, pfiffen und feuerten die Johannesbrunnen-Wasserprinzessinnen an. Rum war schon betrunken und hat vorgeschlagen, dass alle zuerst mit ihm anstoßen. Er hat den Korken abgeschraubt und zum Trinkspruch alle anwesenden Getränke eingeladen. Die Wasserprinzessinnen wollten nicht mitmachen, weil ihre klare Flüssigkeit war ihnen genug. Auch die Sektflaschen wollten nicht mitmachen. Die anderen Getränke haben sich lustig gemischt und schmeckten die ausländischen Aromen.
Aber die Johannisbrunnen Prinzessinnen wollten auf keinen Fall mitmachen wegen Kopfschmerzen und Schwäche. Sie wollten aber einige Tänze aus der Steiermark tanzen. Alle waren begeistert. Auch die ausländischen Getränke wollten· etwas vorführen. Sie tanzten Kolo, Czardas und Sirtaki. Die Flaschen haben lustig gejauchzt. Plötzlich passierte ein Unfall. Der Rum auf dem Tisch ist auf den Boden gefallen, mit ihm aber auch die anderen Flaschen und sie sind zu Bruch gegangen. Die Johannesbrunnen Prinzessinnen sind in dieser festlichen Nacht allein geblieben. Aber sie waren nicht traurig. Sie haben sich unterhalten, Sekt getrunken, gemischt mit Wasser, gelacht und getanzt.
Wie Martina und Martin in das Gartenhaus eingetreten sind, waren beide sehr überrascht, als sie die Glasscherben auf dem Boden und die verschütteten Getränke sahen.
Auf dem Tisch waren aber die strammgestandenen Flaschen Wasser und Sekt. Nach dem guten Abendessen haben alle einen Trinkspruch mit dem Glas Sekt und mit dem Glas Johannisbrunnen Quellwasser genossen. Diese Silvesterfeier blieb allen noch sehr lange in Erinnerung.
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