Seggauer Schlossmatineen
Virtuose Klangreise mit dem Auner Quartett

Auf Schloss Seggau in Leibnitz sind Kammer-, aber auch zeitgenössische Musik zu Hause. Bei der jüngsten Matinee von LeibnitzKULT spielte das Auner Streichquartett klassische Kompositionen, zudem wurde das Auftragswerk „Trasgos“ von Rafael Catalá uraufgeführt.

LEIBNITZ (HS). Die umfangreiche Referenzliste des Auner Streichquartetts ist für dieses jungen Ensemble eine großartige Visitenkarte und höchst dekorative Auszeichnung. Dazu gehören der Gewinn des weltweit renommierten Eugéne Ysaÿe Wettbewerbes in Belgien oder als erste österreichische Künstlergruppe die Platzierung am Titelblatt des Performing Arts Yearbook of Europe.

Das Quartett war zudem wiederholt live in TV- und Radioproduktionen zu sehen und zu hören. Auch ihr Konzert bei den Seggauer Schlossmatineen wurde von Ö1 aufgezeichnet. Gespielt wurde u.a. auf wertvollen Streichinstrumenten aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbank wie eine Violine von Giovanni Battista Guadagnini (1751-1753).

Seggauer Schlossmatinee mit (v.l.) Konstantin Zelenin (Cello), Barbara (Violine) und Daniel Auner (Violine), Nora Romanoff-Schwarzberg (Bratsche) und Rafael Catalá (Komponist und Kurator). | Foto: Henry Sams
  • Seggauer Schlossmatinee mit (v.l.) Konstantin Zelenin (Cello), Barbara (Violine) und Daniel Auner (Violine), Nora Romanoff-Schwarzberg (Bratsche) und Rafael Catalá (Komponist und Kurator).
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Klangästhetische Mittler

Mit dem String Quartet No. 3 in d minor des brasilianischen Komponisten Alberto Nepomuceno (1864-1920) wurde das Auner Streichquartett gleich zu Beginn der Matinee zum klangästhetischen Mittler zwischen kultig-melancholischen und belebenden lateinamerikanischen Takten. Dabei flossen Anmut, untrügliches Rhythmusgespür und feinste musikalische Projektierung ineinander.

Einfach virtuos, wie Daniel und Barbara Auner (Violine), Nora Romanoff-Schwarzberg (Bratsche) und Konstantin Zelenin (Cello) mit diesem Werk ein Stück südamerikanischer Traditionen mit Nuancen europäischer Kompositionen eines Brahms oder Mendelssohn Bartholdy vereinten. Voller Sinnlichkeit und Perfektion ebenso die meisterhaft interpretierten Solis dieser Komposition.

Ein begeistertes Publikum:  Rafael Catalá (2.v.l.) mit seinem Sohn und Schloss Seggau-Direktorin Andrea Kager-Schwar | Foto: Henry Sams
  • Ein begeistertes Publikum: Rafael Catalá (2.v.l.) mit seinem Sohn und Schloss Seggau-Direktorin Andrea Kager-Schwar
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Mit verblüffender Intensität betonte dann das Musikensemble das Streichquartett g-Moll op. 27 von Edvard Grieg (1843-1907). Der norwegische Pianist und Komponist bedient mit diesem klassischen Stück nicht nur reifere Klassikfans, sondern ebenso junge. „Mir gefällt das Gefühl, dass in diesem Werk Herzblut steckt, wovon die Zukunft hoffentlich mehr als nur Tropfen sehen wird“, so Edvard Grieg damals zu seiner Schöpfung. Das zeigte sich drastisch beim 4. Satz Finale (Lento - Presto al Saltarello), den die Musikinterpreten in den Fürstenzimmern mit spektakulärer Hingabe voller energiegeladener Dynamik spielte und den Gästen sprichtwörtlich den Atem nahm. Großartig!

Uraufführung

Rafael Catalá, Kurator der Seggauer Schlossmatineen, stand diesmal selbst im Mittelpunkt dieses renommierten Events. Sein Auftragswerk „Trasgos und andere Kobolde“ wurde vom Auner Streichquartett uraufgeführt, dem man die Freude an ihrem Spiel so richtig ansah. Mit dieser anspruchsvollen Komposition demonstriert Catalá auf hohem Niveau die Lust und die Sehnsucht nach Fortschritt, Innovation und Zeitgeschmack in der Musik ohne traditionelle Strukturen zu vernachlässigen.

Rafael Catalá mit Vizebürgermeisterin Helga Sams und LeibnitzKult-Mitarbeiterin Dagmar Brauchart | Foto: Henry Sams
  • Rafael Catalá mit Vizebürgermeisterin Helga Sams und LeibnitzKult-Mitarbeiterin Dagmar Brauchart
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Den vier Streichern dieser Schlossmatinee gelang es brillant, die Dramatik dieser Komposition effektvoll zu entfesseln. Und so formten die Noten dieser Neuerscheinung nicht nur dramatisch herausfordernde Klangbilder, die das Publikum voll flashten, eingebunden waren ebenso andalusische Melodien wie die eines Tango Flamenco aus der Urheimat des Komponisten und Meistergitarristen, der heute in Leibnitz wohnt und arbeitet. Die unzähligen Besucherinnen und Besucher dankten es mit begeisterndem Applaus!

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