Bewegung in der Asylfrage
Leerstehende Pfarrhöfe sind Lösungs-
ansatz. Integration gelingt in Kurstadt.
Wie die WOCHE berichtet hat, machte Soziallandesrat Siegfried Schrittwieser bei einem Treffen mit den Bürgermeis-tern der Südoststeiermark in St. Peter am Ottersbach klar, dass er die Quote hinsichtlich der Aufnahme von Flüchtlingen bis Ende Jänner 2015 erfüllen will und wird. Eine Umfrage bei den Bürgermeistern zeigt, dass sich in der Zwischenzeit bereits etwas getan hat.
In Bad Radkersburg ist ein Teil der syrischen Familie eingetroffen, die um Rückführung nach Österreich gebeten hat (WOCHE hat berichtet). "Wir haben eine junge Mutter mit ihren beiden Kindern im Pfarrheim aufgenommen. Zehn Personen, die ebenfalls zur Familie gehören, werden noch erwartet. Sie werden dann in der Kaserne untergebracht", verrät Josef Sommer. Die junge Familie – Mutter und Kinder sind österreichische Staatsbürger – ist inzwischen schon integriert. Ein Kind besucht die Volksschule, das zweite wird in der Kinderkrippe aufgenommen. "Sie lernen bereits fleißig Deutsch", so Vizebüger-meisterin Anna Mir.
Auch in Riegersburg kommt Bewegung in die Sache. Die Gemeinde will ein ehemaliges Gasthaus ersteigern, in dem man rund 40 Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf geben will. Mit an Bord sind beim Projekt rund zehn Nachbarn, die gemeinsam mit der Gemeinde das Gebäude erstehen wollen. Betreiber soll die Caritas sein. "Das Ganze soll mit Maß und Ziel passieren – mittlerweile wird die Flüchtlingsfrage zu einer Geschäftemacherei", erklärt Bürgermeister Manfred Reisenhofer.
Auch in den Gemeinden Edelsbach und Kirchberg ist man um eine Lösung bemüht. Maximal 22 Personen sollen insgesamt in den leerstehenden Pfarrhöfen untergebracht werden.
Kritik an der aktuellen Flüchtlingssituation im Bezirk Südoststeiermark übt der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Walter Rauch: "Die Bürgermeister werden zwangsvergattert – die Bürger müssten auch gefragt werden." ÖVP-Landtagsabgeordneter Anton Gangl hält dagegen, dass es eine Lösung geben muss, die Gemeinden aber nicht überfordert werden dürfen.
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