Die Sucht grassiert in der Region
Polizei gelang Schlag
gegen Drogenkriminelle. Zum Problem wird die Spielsucht.
Dass Suchtmittel nicht nur in Großstädten, sondern auch in der Südoststeiermark ein Thema sind, unterstreichen Bezirkspolizeikommandat Herbert Karner und Suchtgiftexperte Walter Wippel, seines Zeichens Inspektionskommandant in Bad Gleichenberg.
"Die Zahl der Anzeigen bei den Konsumenten ist konstant", betont Südoststeiermarks Bezirkshauptmann Alexander Majcan. Anders sieht es bezüglich der Dealer aus. Walter Wippel hält fest, dass Suchtmittel nun auch vermehrt von der Südoststeiermark aus vertrieben werden bzw. sich die Täter zumindest temporär in der Region ansiedeln.
Davon zeugen Fälle aus der jüngsten Vergangenheit, die erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Einem Tipp aus der Bevölkerung war es zu verdanken, dass man in St. Stefan im Rosental auf eine Marihuana-Indooranlage gestoßen ist. Der Täter, der zunächst auf freiem Fuß geblieben war, und ein Komplize aus Graz sind in Folge in Deutschland erneut aufgegriffen worden, wo sie dann auch in Haft gekommen sind.
In Bad Gleichenberg ist im Zuge einer Zivilstreife ein französischer Dealer aufgeflogen, der speziell von Kurorten aus sein Unwesen getrieben hatte.
In Deutsch Goritz sind Beamte im Zuge einer Kontrolle auf einen aus Estland stammenden Lenker gestoßen. Gegen den Mann ist ein Haftbefehl aus Norwegen wegen Suchtgiftvergehen vorgelegen. Detailermittlungen haben ergeben, dass der Este mit einem Südoststeirer, der in der Region St. Peter am Ottersbach beheimatet war, kooperiert hat. Der Komplize konnte wenig später bei der Einreise aus Thailand in Wien dingfest gemacht werden.
Spielsucht nimmt zu
Gemäß Karner hat man die Lage in Sachen Suchtgift in Griff bzw. im Blick. Er weist darauf hin, dass Bürger jederzeit die 133 wählen können, wenn sie etwas Verdächtiges beobachten. Falls etwa Eltern bei ihren Kindern ein Suchtgiftproblem vermuten, zählt die Drogenberatungsstelle des Landes (siehe Infobox) zu den Anlaufstellen.
Neben der Drogenkriminalität ist die Exekutive aktuell mit vermehrten Fällen von Spielsucht konfrontiert. "Die Spielsucht führt teilweise auch zu Fällen von Beschaffungskriminalität", weiß Karner. Derzeit werden 15 Beamte steiermarkweit speziell ausgebildet, um in Schulen u.a. hinsichtlich dieser Thematik Präventionsarbeit zu leisten.
Anlaufstellen:
Polizei: 133
Drogenberatungsstelle des Landes Steiermark: 0316/326044
Drogenberatung des Psychosozialen Dienstes: 03152/5887
Streetwork: 0664/807854109 (Roland Knausz)
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