Notwendige Sanierungsmaßnahmen stehen an
Hallenbad in Lebring ist Sanierungsfall (+Umfrage)
Das 2013 sanierte Hallenbad der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Lebring bleibt ein Sorgenkind: Laut Begutachtung stehen jetzt wieder dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen in Millionenhöhe an. Eine Petition wurde gestartet.
LEBRING. Groß war die Freude, als das Hallenbad der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Lebring im Herbst 2013 nach einer umfangreichen Sanierung auch für Pflichtschulen geöffnet wurde. Insgesamt wurden damals für die Modernisierung des Bades, das eine Größe von 10,60 mal 25 Meter umfasst, rund 650.000 Euro investiert. Somit konnte in den Jahren eine Auslastung von rund 40 Prozent erzielt werden.
Mittlerweile wird das Bad, dessen Wassertemperatur je nach Zielgruppe angepasst werden kann, unter anderem von 28 Schulen, mehreren Vereinen, Schwimmschulen sowie der Wasserrettung, der Volkshilfe, der Volkshochschule, der Polizei und den Feuerwehrtauchern für regelmäßige Kurse und Trainingseinheiten genutzt. Öffentlich, ohne fixe Terminbuchung, ist das Bad allerdings nicht.
Hallenbad in Lebring ist wieder ein Sanierungsfall
Im Rahmen der jüngsten Begutachtung - noch vor Corona - wurde festgestellt, dass weitere Sanierungsmaßnahmen im Innenbereich von rund zwei bis drei Millionen Euro notwendig wären, um den künftigen Betrieb abzusichern. Doch die Finanzierung bleibt ein großes Fragezeichen, nachdem der Standort in Lebring aus mehreren Gründen nicht dafür geeignet ist, um das Bad für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Land Steiermark ist bekanntlich Eigentümer der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark und zeichnet somit auch für jede Form von Investitionen zur Sanierung der vorhandenen Infrastruktur verantwortlich.
Hohe Kosten und kein Geld in der Kassa
NAbg. Joachim Schnabel (ÖVP) aus Lang und LAbg. Bernadette Kerschler (SPÖ) aus Kaindorf sind um eine Lösung bemüht, wissen allerdings, wie schwierig es ist, in Zeiten wie diesen Millionenbeiträge für ein nicht-öffentliches Hallenbad zu stemmen: "Eine Schwimm-Möglichkeit ist wichtig, aber bevor eine teure Sanierung des Hallenbades in Lebring ins Auge gefasst werden kann, muss die Standortfrage geklärt sein", sind sich die beiden Abgeordneten einig.
Faktum ist, dass der Standort in Lebring, wo sich bekanntlich die Leitzentrale der steirischen Feuerwehrschule befindet, aufgrund mangelnder Infrastruktur und fehlender Parkplätze für ein öffentliches Hallenbad nicht geeignet ist. Das Thema zieht sich bereits über Jahre: Immer wieder wurden Anläufe für den Bau eines Hallenbades im Bezirk Leibnitz unternommen, die aufgrund der Nichtfinanzierbarkeit scheiterten. Das sanierungsbedürftige Lebringer Hallenbad wird auch am 29. November bei der Bürgermeisterkonferenz in Arnfels Thema sein.
Schwimmstunde kann Leben retten
Die Leistungssportler Markus Strini und Sigrid Antoniuk vom "Aquamania Swimclub" befürchten Schlimmes: "Wo sollen Kinder und Erwachsene noch das Schwimmen erlernen, wenn es das Hallenbad in Lebring nicht mehr gibt. Der ganze südwest- und oststeirische Raum verfügt über kein adäquates Indoor-Trainingsbecken, wo die Volksschulen ihrer Verpflichtung nachkommen können, den Kindern das Schwimmen beizubringen." Strini hat selbst über viele Jahre als Diplomkinderkrankenpfleger in Graz gearbeitet und hautnah unvorstellbare Dramen nach Ertrinkungsunfällen miterlebt:
"Ich bin gerne bereit, mein Netzwerk und Wissen für die Erhaltung des Schwimmbades in Lebring einzubringen, denn jeder Nichtschwimmer, der ertrinkt, ist einer zuviel.", Markus Strini
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