Keine Schließung von Schulen
LR Ursula Lackner über unsere Schullandschaft und Flüchtlingskinder, die nicht in eine Pflichtschule gehen dürfen.
Von Susanne Veronik
Bildungslandesrätin Ursula Lackner hat auf ihrer Tour durch den Bezirk Deutschlandsberg diverse Bildungseinrichtungen – vom Heilpädagogischen Kindergarten bis zur Landesberufsschule in Eibiswald – besucht. Die WOCHE hat diese Gelegenheit genutzt und die SPÖ-Landesrätin für die Bereiche Jugend, Bildung, Familie und Frauen zu aktuellen Themen befragt.
Wie haben sich die Neuen Mittelschulen bis dato entwickelt?
Ich kann für viele Bezirke sprechen, wo die gesetzten Anforderungen in einem ganz hohen Ausmaß erreicht werden. Die NMS ist ja noch im Lernen und daher noch in der Entwicklungsphase.
Sind Schließungen weiterer Kleinschulen zu erwarten?
Es gab ja einen Grundsatzbeschluss mit dem Entwicklungsplan aller Schulen. Daher werden die kommenden Monate im Zuge der Sprengelzuteilungen genutzt, um zu erheben, wo Handlungsbedarf in Bezug auf Topografie, Schulwegentfernungen u.a. gegeben ist.
Aber es gibt keine konkreten Überlegungen zu Schulschließungen im Herbst.
Wie viele Schüler in der Steiermark haben derzeit Migrationshintergrund?
Wir zählen etwa 74.000 Pflichtschulkinder in der Steiermark, also in Volksschulen, Neuen Mittelschulen und Polytechnischen Schulen. Davon haben etwa 1.000 Schüler steiermarkweit einen Flüchtlingshintergrund.
Warum wird es so streng gehalten, dass Asylwerber keine Pflichtschulen besuchen dürfen, wie etwa an der Polytechnischen Schule Leibnitz?
Es gilt für mich, die richtigen Kinder an die richtige Schule zu bringen. Man muss nämlich unterscheiden zwischen Pflichtschulkindern und jungen Menschen, die nicht mehr im Pflichtschulalter sind. In Österreich ist das Schulgesetz so definiert, dass bis zum 9. Schuljahr Schulpflicht vorgegeben ist. Ältere, nicht mehr schulpflichtige Minderjährige können daher schon vom Gesetz her nicht an einer Pflichtschule unterrichtet werden. Für diese jungen Leute, die unerlaubter Weise an einer Polytechnischen Schule gewesen sind, habe ich ein außerschulisches Angebot geschaffen oder es gibt Brückenkurse z.B. an einer HTL. In Leibnitz bestehen daher Kursangebote entweder über die Urania, das bfi oder über ISOP. Deutsch als Angebot zur Grundversorgung besteht immer.
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