Landwirtschaftsvertreter lassen nicht locker
Klare Herkunftskennzeichnung ermöglicht bewusste Entscheidungen

KO Zirngast, Bezirksbäuerin Posch, BB-BO Kaiser in der Fachschule Silberberg | Foto: KK
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Bauernbund und Landwirtschaftskammer Leibnitz fordern eine rasche und vollständige Umsetzung der Herkunftskennzeichnung, wie sie im Regierungsprogramm vereinbart wurde.

Einmal mehr machen sich Bauernkammerobmann Christoph Zirngast, Bezirksbäuerin Daniela Posch und Bezirksbauernbundobmann Josef Kaiser für eine strenge und genaue Herkunftskennzeichnung der Lebensmitteln stark. "Konsumenten haben keine Möglichkeit zu erfahren, woher ihr Essen am Teller kommt. Es ist für sie schwer zu erkennen, woher die Grundzutaten in verarbeiteten Lebensmitteln (zum Beispiel bei Dosengulasch, Frankfurter-Würstel, Fruchtjoghurt) sowie in der Gemeinschaftsverpflegung (Großküchen in öffentliche Kantinen, Kindergärten, Mensen, Spitäler) kommen", lautet die Kritik. "Immer mehr Lebensmittel als Zutaten werden in der Gemeinschaftsverpflegung und in verarbeiteten Produkten verkauft. Die Herkunft dieser Zutaten bleibt dabei oft ein gut gehütetes Geheimnis. Daher können sich Konsumenten nicht für regionale, hochwertige Lebensmittel entscheiden. Und das, obwohl ein Bewusstsein für regionale Lebensmittel gerade durch die Corona-Krise gewachsen ist und die Nachfrage nachweislich steigt."

Herkunftskennzeichnung ohne wenn und aber

Die Herkunftskennzeichnung von verarbeiteten Lebensmitteln mit Fleisch, Eiern und Milch sowie die Kennzeichnung von solchen Speisen in der Gemeinschaftsverpflegung, ist eine langjährige Forderung der Bauernvertretung. Diese ist im Regierungsprogramm für 2021 so vorgesehen. Herkunftskennzeichnung ist für die Landwirtschaftskammer seit Jahren ein Kernthema. Sowohl im vorigen als auch in diesem Regierungsprogramm, haben die jeweiligen Koalitionspartner die Herkunftskennzeichnung für die Gemeinschaftsverpflegung und für verarbeitete Produkte verankert. Doch die Umsetzung des vollen Regierungsprogramms ist nach wie vor nicht erfolgt.
Bezirksbäuerin Daniela Posch zur aktuellen Debatte um die Herkunftskennzeichnung: "Den Konsumenten wird der Wunsch nach Wahlfreiheit beim Einkaufen verweigert, eine bewusste Entscheidung ist nur durch die Herkunftskennzeichnung von verarbeiteten Lebensmitteln und von Speisen in Großküchen möglich!"
Immerhin befürworten 86,5 % der Österreicher beispielsweise bei Nudeln, Eiernockerln, Kuchen, Mehlspeisen und Co eine klare Kennzeichnung der Eier-Herkunft (marketagent.com, 2017). In solchen Produkten werden den Konsumenten sehr häufig ausländische Eier aus Käfighaltungen untergejubelt. Diese Haltungsform ist bei uns längst verboten. Trotzdem werden jährlich 195 Millionen Billigsteier aus fragwürdiger Haltung importiert, täglich sind es 532.945 Billigstimport-Eier.
Bezirksbauernbundobmann Josef Kaiser stellt klar, dass der erste Entwurf, noch vorgestellt vom damaligen Gesundheitsminister Anschober, nicht weit genug geht und hofft, dass die Verhandlungen zur Herkunftskennzeichnung endlich wieder Fahrt aufnehmen. Die Menschen möchten wissen, wo die Grundzutaten in verarbeiteten Lebensmitteln oder im Essen von Kantinen und Großküchen herkommen.

Silberberg geht mit gutem Beispiel voran

Regional produzierte Produkte haben höchste Qualität und schaffen gleichzeitig Arbeitsplätze und Wertschöpfung. Den Konsumenten sind diese Umstände bekannt und sie wollen auch be-wusst auf diese heimischen Produkte zurückgreifen. "Doch ausgerechnet bei Verarbeitungsprodukten und in der Gemeinschaftsverpflegung ist eine bewusste Auswahl unmöglich, weil es keinerlei Hinweis auf die Herkunft gibt", erklärt Kammerobmann Christoph Zirngast.
Mit guten Beispiel voran geht die Fachschule Silberberg, die in ihrer hauseigenen Kantine ausschließlich heimische und regional produzierte Produkte verwendet und die Herkunft über Infomonitore im Schulgebäude und auf der Homepage bekannt gibt, sowie kennzeichnet.
Die Konsumenten und vor allem unsere bäuerlichen Familien haben sich mehr Transparenz verdient! Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung schafft eine echte Wahlmöglichkeit, sind sich die drei Vertreter der ´Bauern im Bezirk einig.

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