Gegen das Insektensterben
Naturpark Südsteiermark ist Vorreiter im Insektenschutz

Schülerinnen und Schüler der Naturpark-Volksschule St. Johann im Saggautal vor dem neu bepflanzten Bachbett mit Naturpark-Geschäftsführer Matthias Rode (3.v.l.), Bürgermeister Johann Schmid (r.) und Kristine Hamilton | Foto: VNÖ
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  • Schülerinnen und Schüler der Naturpark-Volksschule St. Johann im Saggautal vor dem neu bepflanzten Bachbett mit Naturpark-Geschäftsführer Matthias Rode (3.v.l.), Bürgermeister Johann Schmid (r.) und Kristine Hamilton
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Gemeinsam mit sechs anderen Naturparken wird im Naturpark Südsteiermark wichtige Pionierarbeit zum Schutz der Insektenvielfalt geleistet. Dabei helfen auch Schülerinnen und Schüler der Naturpark-Schule VS St. Johann im Saggautal tatkräftig mit.

ST. JOHANN/SAGGAUTAL. Seit Jahrzehnten verringert sich der Insektenbestand dramatisch – auch hierzulande. Seit 1990 ist die Zahl der hilfreichen 6-Beiner um etwa 75 Prozent zurückgegangen. Das ist alarmierend. Denn Insekten sorgen wie keine andere Tiergruppe für Stabilität und Ausgewogenheit des empfindlichen natürlichen Gleichgewichts. Und dieses ist existenziell wichtig für uns Menschen.

Damit sich die Insektenbestände erholen, braucht es natürliche und vom Menschen wenig bzw. nachhaltig genutzte Lebensräume. Um diese zu schaffen, rufen die Naturparke Österreichs eine Initiative zur Förderung von kleinen Lebensräumen für mehr Insektenvielfalt ins Leben, bei der alle mitmachen können. Grundlage für diese Initiative bildet die Pionierarbeit von sieben Pilot-Regionen in Österreich – darunter auch der Naturpark Südsteiermark.

„Wir haben in den letzten Jahren zahlreiche Biodiversitätsflächen in den 15 Naturpark-Gemeinden geschaffen. Es wurden bunte Blumenwiesen auf Kreisverkehren, entlang von Straßen und Wegen sowie in Schulen und Kindergärten neu angelegt, um nicht nur neue Lebensräume zu schaffen, sondern die bunte Vielfalt des Naturparks auch in die Gemeindezentren zu bringen", betont Naturpark-Obmann Bürgermeister Reinhold Höflechner.

Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie man einen Lebensraum für Insekten schafft. | Foto: VNÖ
  • Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie man einen Lebensraum für Insekten schafft.
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Aktuell wurde bei dem neu errichteten Bach mit Hochwasserschutz in St. Johann im Saggautal die Uferböschung naturnah mit verschiedenen Gehölzen bepflanzt, um nicht nur für Insekten einen Lebensraum, sondern auch für die Bevölkerung ein Naherholungsgebiet zu schaffen. Die Bepflanzung des Bachbetts wurde mit Pflanzen wie Hartriegel, Schneeball, Faulbaum und diverse Weidenarten ausgeführt.

"Auf die Fläche, fertig, los!" Unter diesem Motto gelangen öffentliche und private Kleinflächen in den Fokus der Naturparke, wie etwa Schulgärten, Straßen- und Ackerränder oder Uferstreifen. Diese können mithilfe unterschiedlicher Strukturverbesserungen zu einem attraktiven Lebensraum für viele Insekten werden.

Aufbauend auf den gewonnenen Erfahrungen in den Pilot-Regionen werden Schulungsvideos und Infomaterialien zusammengestellt. Diese helfen anderen Naturparken, Gemeinden und motivierten Gärtnerinnen und Gärtner in ganz Österreich dabei, mit ganz einfachen Maßnahmen Insekten zu schützen.

Von Laubmischwäldern über Blumenwiesen zu Weingärten- im Naturpark Südsteiermark gibt es eine vielfältige Landschaft. | Foto: VNÖ
  • Von Laubmischwäldern über Blumenwiesen zu Weingärten- im Naturpark Südsteiermark gibt es eine vielfältige Landschaft.
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Naturparke im Überblick

Aktuell gibt es insgesamt 48 Naturparke in Österreich. Zusammen haben sie eine Fläche von über 600.000 Hektar und werden jährlich von ca. 20 Mio. Menschen besucht. Naturparke sind geschützte Natur- und Kulturlandschaften und zeichnen sich durch ihre regionale Eigenart, die wohlausgewogene Nutzung, kulturelle Besonderheiten sowie ein breites Angebot an Möglichkeiten des Naturerlebens aus.

In den Naturparken engagieren sich viele unterschiedliche Akteure für die Bewahrung der charakteristischen Landschaften und der darin beheimateten Tier- und Pflanzenwelt. So gibt es in Österreich insgesamt 165 zertifizierte Naturpark-Schulen und 81 Naturpark-Kindergärten. Auch 172 landwirtschaftliche Betriebe in diesen Regionen arbeiten auf Grundlage einer Vereinbarung eng mit den Naturpark-Managements zusammen und schreiben Nachhaltigkeit groß. Nicht zu vergessen sind die unzähligen Personen, die in der Naturvermittlung tätig sind oder sich in den Naturpark-Büros und Vereinen engagieren.

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