Neue Heimat für ein Schulhaus
Nach 133 Jahren ist die Volksschule Siebing geschlossen. Offen ist die Nachnutzung.
Am Zaun vor dem Gebäude hängen nett arrangiert Kinderfotos. Sie zeigen Aktivitäten, die in diesem Gebäude getätigt wurden. Über ein Jahrhundert lang. Denn vor 133 Jahren errichteten die Bewohner von Siebing gemeinsam mit den Rohrbachern eigenhändig ihre Schule. Seit dieser Zeit herrschte Jahr für Jahr lebhaftes Kindertreiben in dem Gemäuer. Vor beinahe drei Wochen hat das Schuljahr wieder begonnen. In den Räumen der Volksschule Siebing ist es aber ruhig geblieben. Wie die WOCHE bereits berichtete, wurde die Schule zugesperrt. Die Kinder besuchen nun die Volksschulen Weinburg bzw. Dietersdorf am Gnasbach.
Was mit dem Gebäude weiter passiert, ist noch offen. Ideen gibt es viele. Von Wohnung über Kulturhaus bis zum Museum. 2015 hat Siebing nämlich die 750-Jahr Feier. Der Ort wurde 1265 erstmals genannt. Die Frage der Nachnutzung wurde im Gemeinderat Weinburg noch nicht thematisiert.
Geklärt wurde mittlerweile lediglich, dass die rund 400 Theaterkostüme, die der ehemalige Schulleiter Dietmar Zitek in etwa 40 Jahren angesammelt hat, in einem Raum im ersten Stock verbleiben dürfen. Dort sind sie sicher verwahrt. Der Theatermacher gibt auch den „Siebinger Spiegel“ heraus, eine Ortszeitung, die bald die 750. Ausgabe feiern kann. Für die Arbeit an dieser Ortszeitung möchte Zitek weiter die vorhandene Infrastruktur im Schulgebäude nützen. Das ist aber noch mit der Gemeindevertretung abzuklären. Die Klassenräume sind zum Teil bereits ausgeräumt. In der Volksschule Weinburg hat man jetzt nämlich eine Klasse mehr. Da wurden dann Einrichtungsgegenstände für eine Schulklasse, wie Tafel, Tische, Sessel usw. benötigt.
In der Gemeindestube hat man noch keine Pläne mit dem leerstehenden Gebäude. Ortschefin Susanne Lucchesi-Palli möchte dafür einen Prozess in Gang bringen, in den die Siebinger Bevölkerung eingebunden werden soll.
walter.schmidbauer@aon.at
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