NMS Lebring lebt die Integration
Neun Flüchtlinge besuchen die NMS Lebring. Über die Fortschritte und Probleme der
Integration.
Neun unbegleitete minderjährige Flüchtlinge von "Welcome Lebring" besuchen derzeit die Neue Mittelschule Lebring-St. Margarethen. Durch eine Extra-Genehmigung konnte sichergestellt werden, dass die Schüler in einer eigenen Klasse untergebracht werden. "Wir wollen ihnen so gut es möglich ist die deutsche Sprache vermitteln", gibt Direktor Johann Kießner-Haiden Auskunft und fügt hinzu: "Einige von ihnen sprechen schon sehr gut Deutsch."
Vertrauen in Lehrer
"Es ist eine neue Erfahrung und eine Herausforderung, aber man muss mit einer liebevollen Hartnäckigkeit an die Sache herangehen", so Klassenvorstand Roswitha Nebel. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Veronika Frosch bringt sie den jungen Afghanen Deutsch bei und freut sich über jeden Fortschritt. Dem gesamten Lehrerteam rund um Dir. Kießner-Haiden war es von Anfang an wichtig, den Schülern die Regeln und Werte, die es in Österreich gibt, zu vermitteln. "Da die Frau in Afghanistan nichts wert ist, mussten wir den Burschen klar machen, dass bei uns Gleichberechtigung herrscht und es gibt keine Probleme. Auch an Adventfeiern, der Weihnachtsaufführung oder beim Schulgottesdienst waren die Flüchtlinge dabei", betont Kießner-Haiden.
Schüler ohne Ängste
Im Umgang mit den Mitschülern gibt es keine Probleme. "Kinder und Jugendliche haben ohnehin viel weniger Berührungsängste als Erwachsene", so Nebel. Ein kleines Problem, das es gibt, ist die Pünktlichkeit. "Dadurch, dass die Kinder aufgrund ihrer Erlebnisse schlecht schlafen, sind sie morgens oft schwer aus dem Bett zu bekommen", so der Direktor, den vor allem die Gerüchte, die in der Bevölkerung kursieren, aufregen. "Wir haben kein Kreuz in den Klassen abgenommen und werden das auch nicht tun", stellt er klar. Auch in der Klasse, in der der Unterricht abgehalten wird, hängt eines und wird von den Burschen nicht beachtet. Sie sind damit beschäftigt, die Flächenmaße zu lernen und sind mit Eifer bei der Sache. Ein Anliegen hat Roswitha Nebel noch: "Ich will im April eine Schnupperwoche organisieren und suche dafür noch Betriebe in der Region, die sich daran beteiligen."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.