Schulweg und Tempo 30
Sicherheit fördert Selbstständigkeit für Schulkinder

Die Möglichkeit, den Schulweg selbst zu bewältigen fördert die Eigenständigkeit von Volksschülern. Eine "Tempo 30" Zone kann hier auch den Eltern die Sicherheit geben, ihren Kindern den Schulweg zuzutrauen. | Foto: S. Hürdler/fotolia
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  • Die Möglichkeit, den Schulweg selbst zu bewältigen fördert die Eigenständigkeit von Volksschülern. Eine "Tempo 30" Zone kann hier auch den Eltern die Sicherheit geben, ihren Kindern den Schulweg zuzutrauen.
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Anlässlich der Gesetzesnovelle, die die Durchführung eines "Tempo 30"-Limits für Bürgermeister nun weit unbürokratischer machen soll, hat MeinBezirk.at Schulleiterinnen und Schulleiter im Bezirk zu ihren Erfahrungen befragt.

BEZIRK. Es gibt verschiedene Maßnahmen, die zu einer Verkehrsberuhigung vor sensiblen Einrichtungen wie Volksschulen führen können. Dies beinhaltet unter anderem das respektvolle Einhalten von Verkehrsregeln, bewusstes Verhalten im Straßenverkehr aber auch die Reduzierung der Geschwindigkeit in Schulnähe.

Schulleiterin Karoline Gaber von der Volksschule Lang gibt etwa an, dass sie seit nunmehr 10 Jahren eine Tempo 30 Zone um ihre Schule haben. Regelmäßig werden dabei auch Radaranlagen aufgestellt, die Autofahrerinnen und Autofahrer auf ihr eigenes Tempo hinweisen sollen.

Kreative Lösungen

Auch in Lebring gilt von 7 bis 16 Uhr der "Dreißiger" wie Schulleiterin Verena Kurzmann berichtet: "Zusätzlich haben wir einen Schutzweg, der zu Stoßzeiten sogar von der Polizei geregelt wird. Im Februar findet bei uns außerdem das Projekt 'Bus mit Füßen' statt. ine Kleingruppe wird von einem Erwachsenen 3 Wochen lang in der Früh zur Schule begleitet. Auf diese Weise wollen wir zukünftig die Kinder dazu animieren, den Schulweg ohne Auto zu absolvieren."

Ein "Pedibus" wird bereits in vielen Gemeinden Österreichs umgesetzt. (Symbolbild) | Foto: Klimabündnis Tirol / Lechner
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"Wir haben bisher keine 'Tempo 30' Zone, es wäre aber wünschenswert, da es sehr schnellen Durchzugsverkehr gibt. Bisher ist die Durchführung an bürokratischen Hürden gescheitert", erzählt Herta Gutmann, Direktorin in der Volksschule St. Nikolai/Draßling, "um darauf aufmerksam zu machen, dass langsamer gefahren werden sollte, haben die Kinder Straßenschilder selbst bemalt."

In St. Nikolai ob Draßling haben die Volksschulkinder eigene Schilder gemalt um eine erhöhte Aufmerksamkeit der Verkersteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sicherzustellen. | Foto: Volksschule
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In Großklein gab es schon länger ein "Tempo 30" Limit in der Schulstraße in der sich neben der Volksschule auch der Kindergarten sowie die Mittelschule befinden. "Allerdings nur zu Schulzeiten", wie VS-Direktorin Andrea Mair erzählt, "vergangenes Jahr wurde unsere Schulstraße dann neu gestaltet und ein ständiges Tempolimit eingeführt. Die Neugestaltung ist mit einer zusätzlichen Verengung sehr gut gelungen und funktioniert wunderbar. Wir stellen auch fest, dass nun deutlich weniger Traktoren und LKWs die Straße nutzen."

Gemeinsame Verantwortung

Die Verkehrssituation rund um die Volksschule 1 in Leibnitz ist bekanntermaßen kritisch (MeinBezirk.at berichtete), Schulleiterin Elisabeth Schwarz ist dennoch zuversichtlich: "Wir wissen, dass die Politik daran arbeitet, eine gute Lösung zu finden und wir sind in der glücklichen Lage, dass auch die Eltern hier an einem Strang ziehen und viele Kinder einen Schulweg haben um die Verkehrsbelastung gering zu halten."

Direktorin Olivia Schmieder von der Volksschule Gralla hingegen berichtet von einer anderen Situation. Obwohl bereits seit langer Zeit eine Geschwindigkeitsbegrenzung besteht und auch regelmäßig ein Radar aufgestellt wird, gibt es kaum eine Verkehrsberuhigung. "Leider werden auch viele Kinder quasi direkt vor die Schultüre geführt, was natürlich zur Stoßzeit zu einem erheblichen Verkehrsaufkommen führt", erzählt die Pädagogin, die sich wünscht, dass den Schülern auch ein eigener Schulweg zugetraut würde, "es muss ja auch nicht immer der komplette Schulweg sein, sondern vielleicht nur ein Teil, den das Kind selbst zurücklegt."

Bewältigt ihr Kind/Enkelkind den Schulweg selbst?

Gemeinsam üben

Eltern spielen eine zentrale Rolle, indem sie ihre Kinder auf eine sichere Verkehrsteilnahme vorbereiten, ihnen Gefahren bewusst machen und ihnen beibringen, diese auch frühzeitig zu erkennen. Es ist wichtig, den Schulweg gemeinsam zu üben und sich über mögliche Risiken auszutauschen. Auch als Verkehrsteilnehmerin oder Verkehrsteilnehmer ohne direkten Bezug zur Schule ist es unerlässlich, sich bewusst zu sein, dass man Teil eines Systems ist, das die Sicherheit von Kindern gewährleistet.

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