StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt
"Sir" Oliver Mally appelliert: "Hilfe suchen, Hilfe annehmen"
Mit dem Projekt "StoP -Stadtteile ohne Partnergewalt" will Leibnitz gemeinsam dem Thema Gewalt den Kampf ansagen. In einer Interview-Reihe präsentiert MeinBezirk in den nächsten Wochen prominente Persönlichkeiten, die vor dem Thema nicht die Augen verschließen und zum gemeinsamen Handeln aufrufen, denn nur gemeinsam können wir Gewalt verhindern. Offene Worte dazu findet der international bekannte Blues-Musiker "Sir" Oliver Mally aus Wagna.
Sie haben sich ohne Zögern sofort bereiterklärt, beim Projekt "StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt" einzubringen. Wie hat Sie zu diesem raschen Mitwirken bewegt?
Oliver MALLY: Ich bin mit Eltern aufgewachsen, die immer mutig waren und für sich eingestanden sind. Die waren für mich ein großes Vorbild zum Thema „Hinschauen“.
Waren Sie schon mit häuslicher Gewalt konfrontiert?
MALLY: Ja, aber Gott sei Dank nicht in meiner Familie selbst. Aber ich habe das leider in meinem Umfeld erlebt.
Was sagen Sie zur Privatsache bei der Partnergewalt?
MALLY: Es ist vielen Menschen unangenehm, diese Frage gestellt zu bekommen. Partnergewalt beginnt sehr oft im mikroskopisch kleinen Bereich. Es ist eine bewusste Entscheidung wegzusehen, das ist die Wurzel des Übels.
Wie gehen Sie mit Zivilcourage um?
MALLY: Helfen können ist ja keine Bürde sondern ein Geschenk das sinngemäß eingesetzt werden sollte.
Was ist Ihre persönliche Meinung zum Thema Partnergewalt?
MALLY: Ein heikles Thema, das nur über viel Aufklärung und über die Bereitschaft zu einem Dialog in den Griff bekommen werden kann. Es war schon immer so, ist einer der schlimmsten Sätze, die wir kennen. Dinge klar anzusprechen beinhaltet aber auch das Risiko, nicht gemocht zu werden. Daher ist Schweigen hoch im Kurs.
Welche Ideen können Sie den Menschen mitgeben?
MALLY: Hilfe suchen, Hilfe annehmen. Ich selbst war ja auch zu einem anderen Thema bei einer psychologischen Beratung, die mir sehr geholfen hat. Hinterfragt Euch vor dem Schlafengehen tagtäglich - und wenn Du auf die falsche Spur gekommen bist, dann hast Du immer noch die Wahl dich für das Bessere zu entscheiden. Schaut einfach bewusst und genau hin!
Und in einer akuten Geschichte?
Dreimal durchatmen, über den eigenen Schatten springen, auf das Problem zugehen sowie Mut und Präzision in der Sprache üben. Wir müssen das Zertifikat „Feige weil ängstlich“ ablegen!
Ich unterstütze "StoP", weil häusliche Gewalt bestenfalls ein gewaltiger Irrtum ist!
„Sir“ Oliver Mally
Mehr zum Projekt "Stadteile ohne Gewalt" erfährst du hier:
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