Stabil-Fenster: Gewerkschaft ist über Vorgangsweise sauer

Für den insolventen Fensterhersteller Stabil gibt es keine Zukunft. Die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) arbeitete bereits seit Monaten im Hintergrund gemeinsam mit dem AMS und dem Land Steiermark an einer Arbeitsstiftung: "Die Insolvenz war ein gezielter ,Masterplan' des neuen Besitzers, der deutschen PaX-Gruppe. Dabei ging es lediglich um den Namen und den Kundenstamm von Stabil. Die 186 Mitarbeiter wären ohne Gewerkschaft ,übrig' geblieben."
GBH-Landesgeschäftsführer Andreas Linke: „Ich bin wirklich verärgert. Die Pleite bei Stabil war hausgemacht und offenbar von Anfang an geplant. Bereits seit Februar versuchen wir den Standort Gabersdorf und somit 186 Jobs für die Region zu retten. Jedoch haben wir nie wirklich den Willen bei der Geschäftsführung gespürt. Angefangen von falschen niedrigen Kollektivverträgen für die Beschäftigten bis hin zu keiner ehrlichen Gesprächsbereitschaft mit der Belegschaft. Dem neuen Besitzer von Stabil ging es nie darum, den Standort wirklich zu erhalten. Ganz im Gegenteil, hier ging es lediglich darum, den guten Namen und die Marke ‚Stabil' und den Kundenstock zu übernehmen – das alles auf Kosten der Beschäftigten.“
Manuela Rozin, Betriebsratsvorsitzende: „Für uns Mitarbeiter ist die Insolvenz unseres Arbeitgebers natürlich eine Katastrophe. Leider hat es seitens der Geschäftsführung nie eine wirkliche Gesprächsbasis mit uns als Arbeitnehmervertretern geben. Natürlich wäre die gesamte Belegschaft bereit gewesen, einen Anteil zum Erhalt des Standortes zu leisten. Ein Lichtblick für uns ist sicher, dass wir in diesen schweren Tagen die Gewerkschaft an unserer Seite haben. Ohne Hilfe der Gewerkschaft hätten wir keine Perspektive für die Zukunft. Ich hoffe, dass alle Mitarbeiter bald wieder in Beschäftigung kommen.”
NAbg. Josef Muchitsch, GBH-Bundesvorsitzender: „Egal, ob beim Alpine-Konkurs, dem Zielpunkt-Aus oder eben bei Stabil: Das fragwürdige Konzept mancher Manager bleibt leider immer das selbe. Mitarbeiter und kleine Lieferanten werden bis auf das Letzte ,ausgequetscht' und bleiben im Endeffekt bei Pleiten auf der Strecke. Nur, damit es sich einige wenige wieder richten können. Am Ende sind es die Gewerkschaften, welche helfen und die Steuerzahler welche in Form des Insolvenzfonds einspringen müssen, um größeres Leid und private Tragödien zu verhindern. Speziell in der Krisenbranche der Fensterhersteller im Fall von Stabil und in der aktuell angespannten wirtschaftlichen Situation wird es wieder einen großen Kraftakt vom AMS aber auch von uns als Gewerkschaft abverlangen, um die ‚unschuldig‘ arbeitslos gewordenen Menschen wieder in Beschäftigung zu bringen.“

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