Für den Klimaschutz
Stiefingtal gewinnt den Heute-For-Future-Award
Die KLAR! Stiefingtal mit den Landwirten der Region gewinnt den Heute-For-Future-Award. Norbert Totschnig, Bundesminister für Landwirtschaft, übergab den Sonderpreis in der Kategorie Landwirtschaft im Rahmen einer feierlichen Gala.
STIEFINGTAL. Die KLAR! – die Klimawandel Anpassungsmodellregion – Stiefingtal mit den Landwirten gehört zu den Gewinnern des Heute-For-Future-Award. Über 350 beeindruckende Projekte wurden eingereicht. Eine hochkarätige Jury, darunter Helga Kromp-Kolb und Hans-Peter Hutter, bewertete diese. Im Wiener Palmenhaus wurden am Mittwoch elf Sieger in vier Kategorien gekürt.
Bundesministerin Leonore Gewessler, Gemeindebundpräsident Alfred Riedl, WKO-Präsident Harald Mahrer und Generalsekretärin Barbara Schmidt verliehen die Preise. Isabella Kolb-Stögerer, verantwortlich für die KLAR! Stiefingtal, bekam den Moos-Pokal und die Urkunde von Norbert Totschnig, Bundesminister für Landwirtschaft, überreicht: „Ich freue mich sehr über den Preis. Die Landwirte der Region sind ein Vorbild für ganz Österreich. Ihnen ist die Zukunft unserer Kinder wichtig.“
Landwirte im Stiefingtal schützen wertvollen Boden
Landwirtschaftliche Flächen sind durch Wetterextreme wie Starkniederschläge und Trockenheit besonders oft von Bodenerosion und Verschlämmung betroffen. Die Landwirte der KLAR! Region Stiefingtal probieren mit viel Innovationsgeist seit mehreren Jahren unterschiedliche Maßnahmen gegen die Bodenabtragung aus.
Begrünte Äcker verhindern das Wegschwemmen von Erde bei Starkregen. Ziel der Landwirte ist, die für das Stiefingtal am besten geeigneten Pflanzen zur Begrünung von Feldern zu finden. Fachliche Unterstützung komm von Stefan Neubauer, Experte der Landwirtschaftskammer Steiermark.
Der Landwirt Hannes Obendrauf legte im Sommer 2018 das erste Schauversuchsfeld in St. Georgen an der Stiefing an. Er bestellte nach der Getreideernte drei Felder mit verschiedenen Samenmischungen. Im Herbst 2018 fand die erste Versuchsbesichtigung statt. Im Frühjahr 2019 arbeitete Hannes Obendrauf die Pflanzen in die Erde ein. Zwischen den Pflanzenresten säte er den Mais.
Bei der zweiten Versuchsbesichtigung im Frühling 2019 verglichen die Landwirte die Auswirkungen der unterschiedlichen Pflanzenmischungen auf den Boden. Dazu Hannes Obendrauf:
„Die abgestorbenen Pflanzen schützen den Boden nicht nur vor dem Abschwemmen, sondern auch vor dem Austrocknen. Wichtig dabei ist, die richtigen Geräte einzusetzen und die sogenannten Mulchsaaten richtig zusammenzustellen. Auch die richtige Auswahl von Pflanzenschutz ist ein wichtiger Faktor für den Ernteerfolg.“
Zweites Versuchsfeld
Im Frühling 2020 legte Hannes Obendrauf ein zweites Schauversuchsfeld an, diesmal mit Kürbissen. Der Kürbisanbau ist eine besondere Herausforderung, da diese besonders empfindlich sind. Wie sich die Pflanzen mit den unterschiedlichen Mulchsaaten entwickelt haben, konnten sich alle Interessierten im Herbst 2020 vor Ort anschauen.
2021 wurde das Projekt auf das Stiefingtal ausgeweitet. Insgesamt drei Landwirte bauten zwei vorgegebene und eine selbst zusammengestellte Saatgutmischung an.
Wertvolle Humusschicht
Franz Hofstätter betreibt eine Landwirtschaft mit Ackerbau und Schweinehaltung: „Durch die im Frühling in die Erde eingearbeiteten Pflanzen finden Regenwürmer und Bodenlebewesen mehr Nahrung. Sie lockern den Boden auf und es entsteht eine wertvolle Humusschicht. Der humusreiche Boden nimmt viel mehr Wasser auf und die wertvolle Erde wird nicht auf die Straße geschwemmt.“
Informationsabend
Vor kurzem ein Infoabend für Landwirte statt. Hannes Obendrauf präsentierte die Ergebnisse von den Versuchsfeldern im Stiefingtal. Josef Kowald jun. berichtete über seine Erfahrungen mit winterharter Ackerbegrünung und gab Tipps für die Umsetzung: „Auch die Gemeinden profitieren von den Boden- und Erosionsschutzmaßnahmen. Saatgut, Dünger und Pflanzenschutzmittel bleiben auf den Feldern und sammeln sich nicht an unerwünschten Stellen. Wir Landwirte verhindern verstopfte Kanäle und schützen Gewässer.“
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