Besuch über Grenzen
Viel Leid durch einen Krieg, das in Vergessenheit geraten ist
Mitglieder der Pfarre St. Veit am Vogau brachen kürzlich zu einer Reise ins ehemalige Kriegsgebiet von Bosnien-Herzegowina auf. Bischof Wilhelm Krautwaschl hat sich die heutige Situation in Kolibe Donje angesehen und mit den Gläubigen in Jela einen Gottesdienst gefeiert.
Kolibe Donje, ein kleiner Ort in der Nähe der kroatischen Grenzstadt Slavonski Brod in der Republika Srpska im Norden von Bosnien und Herzegowina, wurde im Krieg 1993 fast zur Gänze zerstört. Viele Ruinen der Häuser sind heute noch zu sehen. Auch das Zentrum der Ortschaft Kolibe Donje mit der Kirche zerstörten die Bomben. Die Einwohnerinnen und Einwohner, größtenteils ethnische Kroaten, flohen damals teils über die Save in die Stadt Slavonski Brod und in deren Umland oder wurden von den Schergen ermordet.
Südsteirer organisierten Hilfstransport
Ende der 90er Jahre nahmen sich die Pfarren St. Veit am Vogau und Hollenegg der leidgeprüften Einwohnerinnen und Einwohner an und sammelten Kleider, Wohnungsgegenstände, Lebensmittel, Spielsachen für die Kinder und vieles mehr und transportierten diese, in Zusammenarbeit mit der Caritas Zagreb, mit LKW-Zügen und Kleintransportern nach Bosnien.
Sepp Knapp und einige Mitstreiter sahen aber nicht nur die Not bei den Menschen, sondern auch die zerstörten Häuser, die Zerstörungen an der Kirche und an den Kapellen auf den Friedhöfen, sodass mit Spendengeldern die Kirche im Jahre 2003 wieder aufgebaut werden konnte. Auf den Friedhöfen wurden die Kapellen teilweise saniert bzw. neu errichtet, und die ÖKB-Kameraden sorgten für ein würdiges Grabmal für den „Unbekannt gefallenen Soldaten“.
Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, die Pfarrer Robert Strohmaier und Robert Schneeflock, Diakon Johann Pock, Mitglieder der ÖKB-Ortsverbände St. Veit am Vogau, Gamlitz, Jagerberg und zahlreiche Frauen und Männer aus deren Pfarren, besuchten nun diese geschundene Gemeinde und die Pfarrkirche, die dem Hl. Michael geweiht ist.
Der Bildhauer Jörg Roskaric aus Obervogau stellte mit der beeindruckenden Gestaltung des Altarkreuzes „Das Leiden hat ein Ende“ dar. Ein imposantes Werk, das eine Gesamtgröße von 7,70 Metern aufweist. Allein schon der Christus-Korpus misst eine Höhe von 4,50 Metern.
Die Gäste aus der Südsteiermark wurden herzlich von Pfarrer Ilija Marinovic empfangen, der die Besucher zu seiner jetzigen Pfarre Jelah einlud. Nach dem gemeinsamen Mittagessen wurde die Hl. Messe mit Bischof Wilhelm Krautwaschl, den mitgereisten Priestern, einem Diakon und dem Pastoralreferent, sowie den beiden Pfarrern Don Stipo Knezevic und Ilija Marinovic gefeiert. Luis Kaschowitz spielte auf seiner Trompete das Ave-Maria zu Ehren unseres Diözesanbischofs, der seinen Weihetag feierte.
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