Trotz Regen
160 Teams aus neun Nationen bei Südsteiermark Classic am Start

- Gesamtsieger der Nachkriegsklasse und Gewinner des Next Generation Awards der Südsteiermark Classic 2025: Florian Pachleitner und Christopher Wischenbart.
- Foto: Andrea Eberl
- hochgeladen von Waltraud Fischer
Bei der diesjährigen Südsteiermark Classic, die heuer zum 23. Mal durch die Südsteiermark rollte, gab es keine Gnade.Trotz des Regenwetters gingen 160 Teams aus neun Nationen an den Start, um den begehrten Sieg buchstäblich nach Hause zu fahren.
STEIERMARK. Der April macht was er will. Wettertechnisch hat das bei der 23. Südsteiermark Classic in diesem Jahr voll zugetroffen, doch trotz des regnerischen Wetters ließen sich die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Stimmung nicht trüben. Insgesamt gingen bei der Traditionsveranstaltung 160 Teams aus neun Nationen an den Start. Pünktlich zum Start am Donnerstag begann der Regen, der die Teams bis zur Zieleinfahrt am Samstag begleitete. Trotz miesen Wetters war die Stimmung bis zur Siegerehrung in Gamlitz hervorragend.

- Klassiker unterwegs durch die Weinberge der Südsteiermark – ein rollendes Museum in Bewegung.
- Foto: Michael Sticher
- hochgeladen von Waltraud Fischer
Gesperrte Straßen und mehr
Der erste Rallyetag begann traditionsgemäß mit der Fahrerbesprechung im großen Festzelt in Gamlitz. Die Stimmung war konzentriert, die Vorfreude auf die kommenden Etappen deutlich spürbar. Doch kaum war das erste Fahrzeug zum Start aufgestellt, setzte ein intensiver Dauerregen ein, der die Szenerie bis in die Abendstunden dominieren sollte.
Da einige Straßen wegen des Starkregens gesperrt waren, fuhren die Teams anders als sonst nicht nach dem Roadbook zur ersten Sonderprüfung, sondern navigierten eigenständig und frei zum ÖAMTC-Rundkurs in Lang/Lebring. Dort galt es, wie in den Vorjahren, die geforderten drei von sechs Runden in exakt vorgegebener Zeit zu absolvieren. Eine Aufgabe, die bei nasser Fahrbahn und schlechter Sicht zur echten Nervenprobe wurde. Dennoch meisterten viele Teams die Herausforderung mit bemerkenswerter Präzision.

- Gesamtsieger der Vorkriegsklasse der Südsteiermark Classic 2025: Erich und Alexandra Hemmelmayer
- Foto: Andrea Eberl
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Die Route führte anschließend zur Passierkontrolle beim Schloss Seggau, zur Sonderprüfung „Seggauberg“ und schließlich zum Weingut Perner, wo die Fahrzeuge das Areal durch das Presshaus verließen – ein bildstarker Moment, selbst bei grauem Himmel. Am Abend kamen alle Teilnehmer:innen zum festlichen Welcome Evening im Gamlitzer Festzelt zusammen. Musikalische Begleitung, erste Sieger:innen der Tageswertungen und die spürbare Gemeinschaft unter Gleichgesinnten sorgten für einen gelungenen Ausklang des ersten Tages – nass, aber ungebrochen fröhlich.
Südoststeiermark-Runde bei Dauerregen
Der zweite Tag begann mit ersten Motorengeräuschen kurz nach Sonnenaufgang. Um 07:30 Uhr fiel der Startschuss zur großen Südoststeiermark-Runde. Die Sonderprüfung „Seggauberg“ markierte den Einstieg in einen langen, intensiven Rallyetag, der sowohl fahrerisch als auch mental viel verlangte. In Frohnleiten wartete ein herzlicher Empfang, ehe der Rechberg – auf gesperrter Strecke – erklommen wurde. Die nasse Oberfläche und die anspruchsvolle Sollzeit veränderten das gewohnte Fahrverhalten vieler Klassiker deutlich und verlangten damit den Teams ihr gesamtes Können ab. Die darauffolgende Rast auf der Teichalm bei der Latschenhütte brachte eine willkommene Stärkung mit Sterz, Schwammerlsuppe oder Kaiserschmarrn – eine vertraute Tradition, die selbst im Regen für leuchtende Augen sorgte.

- Ausgelassene Stimmung beim Steirerabend am zweiten Tag der Südsteiermark Classic – mit dabei auch Schauspieler Rudi Roubinek, der als Teilnehmer selbst hinter dem Steuer saß.
- Foto: Andrea Eberl
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Erstmals wurde das Mittagessen im malerischen Gartenschloss Herberstein serviert – eine neue Station, die mit Atmosphäre, Gastfreundschaft und feiner Küche überzeugte. Am offenen Kaminfeuer konnten sich die Teilnehmer:innen etwas aufwärmen, bevor es frisch gestärkt zur Bergrallye Lödersdorf, gefolgt von Stopps in Fehring, Bad Gleichenberg und Gnas ging.
Die Sonderprüfung „Bergpreis Obergnas“ stellte mit geteilten Sollzeiten in zwei Sequenzen nochmals höchste Ansprüche, bevor der Tag in der Vinofaktur im Genussregal ein würdiges Ende fand. Der Steirerabend im Festzelt war geprägt von bester Laune. Die steirischen Stimmungs-Garanten „Die Lauser“ heizten dem Publikum kräftig ein. Lachen, Anekdoten und Rallyegespräche bestimmten den weiteren Abend.

- Ein Stück Automobilgeschichte bahnt sich den Weg auf die Teichalm.
- Foto: Michael Sticher
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Sonne nach der letzten Zieldurchfahrt
Die sogenannte Weinlandrunde – traditionell am Samstag – verlangte durch die feingliedrige Navigation vor allem den Beifahrerinnen und Beifahrern höchste Aufmerksamkeit ab. Zwischen Sernau, Großklein, Kitzeck und Gauitsch/Kitzeck führte die Route durch die faszinierende Landschaft der südsteirischen Weinstraßen.
Die Passierkontrollen bei Fruchtbrennerei Tinnauer, Landgut Pößnitzberg und weiteren Weinbaubetrieben bildeten kulinarisch-regionale Highlights. Die Mittagspause im Schloss Ottersbach wurde einmal mehr zur stilvollen Zwischenstation. Regionale Spezialitäten, guter Wein und eine entspannte Atmosphäre luden zum Verweilen ein. Am Nachmittag wartete der krönende Abschluss: der Bentley Welsch Grand Prix am Gamlitzer Kirchenplatz. Noch während das letzte Fahrzeug auf die Strecke geschickt wurde, verzog sich der Regen nach drei Tagen Dauerpräsenz – fast symbolisch für den Durchhaltegeist aller Beteiligten.
Bei der festlichen „Pirelli Night“ wurden schließlich die Gesamtsiegerinnen und Gesamtsieger sowie Tagessiegerinnen und Tagessieger der jeweiligen Epochen geehrt. Für musikalische Stimmung sorgten zunächst Chris Oliver & his Band, anschließend DJ Wurzinger – gefeiert wurde bis in die frühen Morgenstunden.

- Start und Ziel in Gamlitz: Zahlreiche Oldtimer begeisterten das Publikum bei der Südsteiermark Classic.
- Foto: Schoberer Jennifer
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Würdige Sieger der Südsteiermark Classic
In der Vorkriegsklasse holten sich heuer Erich und Alexandra Hemmelmayer mit ihrem Ford Coupé aus dem Jahr 1929 den Sieg. Florian Pachleitner und Christoph Wischenbart fuhren mit dem Porsche 911 2,4 T Coupé, Baujahr 1972 den Sieg in der Nachkriegsklasse ein.
Next Generation Award:
- Platz 1: Startnummer 156 - Florian Pachleitner & Christopher Wischenbart (Porsche 911 2,4 T Coupé, BJ 1972)
- Platz 2: Startnummer 154 – Leonard Kapsch & Nicholas Antoni (Jaguar E Cabrio, BJ 1972)
- Platz 3: Startnummer 137 – Antonia Brennacher-Gsellmann & Tom Brennacher (BMW 1600-2, BJ 1970)
Gesamtsieger Vorkriegsklasse:
- Platz 1: Startnummer 3 - Erich & Alexandra Hemmelmayer (Ford Coupé, BJ 1929)
- Platz 2: Startnummer 20 – Siegfried & Andrea Wolf (GAZ GL 1, BJ 1938)
- Platz 3: Startnummer 7 – Ottokar Kames & Norbert Walk (Auburn 652 Y Roadster, BJ 1934)
Gesamtsieger Nachkriegsklasse:
- Platz 1: Startnummer 156 - Florian Pachleitner & Christopher Wischenbart (Porsche 911 2,4 T Coupé, BJ 1972)
- Platz 2: Startnummer 92 – Günter Lippitsch & Oliver Zeisberger (Porsche 356 SC, BJ 1964)
- Platz 3: Startnummer 41 – Hans Mazzucato & Sebastian Klackl (Jaguar XK 140 FHC, BJ 1955)
Das war das verregnete Wochenende:
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