Karriere mit Lehre
Der richtige Weg zum perfekten Lehrberuf
Für viele Jugendliche stellt sich die Frage, welchen Lehrberuf sie ergreifen sollen. Es gibt viele Ausbildungsmöglichkeiten heutzutage, die den Lehrberuf aufwerten. Für die Fachkräfte von morgen lohnt es sich, genau hinzusehen.
STEIERMARK/LEIBNITZ. Manche Jugendliche haben bereits genaue Vorstellungen von ihrem Traumjob. Andere brauchen noch ein wenig Starthilfe, wenn es darum geht, den passenden Beruf zu finden. Viele junge Menschen wissen oft nicht genau, wo ihre Stärken liegen und welche Möglichkeiten man mit den eigenen Fertigkeiten hat.
Richtige Wegweiser
Im Bezirk Leibnitz gibt es zahlreiche Initiativen wie Bildungsmessen und Servicestellen wie das BerufsInfoZentrum (BIZ), die als erste Anlaufstelle dienen, wenn man auf der Suche nach dem richtigen Lehrberuf ist. Einschlägigen Berufstests können eine erste Entscheidungshilfe bei der Berufswahl sein, um sich seinen Stärken bewusst zu werden. Beim Berufseignungstest erhält man einen Überblick über die Berufsfelder, die infrage kommen.
Heutzutage gibt es auch die Möglichkeit, sich über die einzelnen Berufe zu informieren und direkt vor Ort Kontakt mit den Betrieben zu knüpfen. Im Rahmen von Schnuppertagen kann man sich einen ersten Einblick über die Tätigkeiten und das Arbeitsklima im zukünftigen Betrieb machen.
Mit einer Lehre beruflich punkten
Die heimischen Betriebe haben auch 2023 wieder zahlreiche Lehrlinge ausgebildet und würden sogar noch deutlich mehr Lehrlinge ausbilden, wenn sie genügend Bewerbungen hätten. Die Lehre mit Matura oder eine Doppellehre in aussichtsreichen Berufen ist für angehende Schlüsselfachkräfte interessant und bietet einen enormen Mehrwert. Die Lehrlinge erhalten nicht nur einen vollwertigen Lehrberuf, sondern können in Kombination die Berufsreife oder einen weiteren gleichwertigen Beruf erlangen.
Bevorzugte Lehrberufe in der Steiermark
Laut einer WKO Steiermark-Statistik waren in den letzten Jahren folgende Lehrberufe besonders begehrt: Metalltechnik, Einzelhandel, Elektrotechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Installations- und Gebäudetechnik, Bürokaufmann/Bürokauffrau, Mechatronik, Tischlerei, Koch/Köchin sowie Friseur/Friseurin.
Weibliche und männliche Berufe
Tendenziell lässt sich anhand der Statistiken ablesen, dass die meisten weiblichen Lehrlinge derzeit in Einzelhandelsausbildungen sind, gefolgt von den Lehrberufen Bürokauffrau und Friseurin beziehungsweise Stylistin. Die männlichen Lehrlinge entscheiden sich am häufigsten für die Metalltechnik, dicht gefolgt von der Elektrotechnik. Kraftfahrzeugtechnik und Installations- und Gebäudetechnik sind auch beliebte Berufe bei den Burschen, wohingegen der Beruf zum Koch von den männlichen Lehrlingen am wenigsten ergriffen wird.
Nach wie vor wachsen junge Menschen mit gängigen Rollenbildern auf, die sie oft (unbewusst) in der Berufswahl beeinflussen. Viele junge Frauen können sich schlichtweg nicht vorstellen, einen technischen Beruf zu ergreifen, weil sie oftmals nicht wissen, wo ihre Stärken liegen. Hinzu kommt, dass gerade bei der Berufswahl „Rolemodels“ – also Vorbilder – fehlen, die weibliche Fachkräfte gezielt fördern und fordern.
MINT-Berufe mit Jobgarantie
Es gibt bereits viele Initiativen, die Mädchen für die MINT-Fächer (kurz für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) begeistern sollen. Fakt ist: Nicht nur bei der Lehre, auch bei der Studienwahl schreiben sich vermehrt Männer für die MINT-Fächer ein, wohingegen Frauen tendenziell eine künstlerische oder gesundheitswissenschaftliche Fächerwahl bevorzugen.
Die Wahl der Ausbildung hat Auswirkung auf die spätere Jobgarantie, sondern auch auf das Einkommen. Frauen wählen Berufe, die zwar meist systemrelevant, aber im Vergleich zu Männern oftmals weniger gut bezahlt werden. Zwar tut sich heutzutage schon einiges, aber laut Angaben der WKO sind Frauen beispielsweise in technischen Berufen noch immer unterrepräsentiert.
Viele Leitbetriebe in der Region werden mittlerweile Frauenhand geführt und unterstützen die Chefinnen der Zukunft bei ihrer Berufswahl. Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich. Auch Betriebe sind gefordert, in der Praxis positive Vorbilder zu sein, um mehr Mädchen für MINT-Fächer zu motivieren.
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