Gemüsebau trifft auf Sonnenstrom
Ein Gewächshaus mit Fotovoltaik auf dem Dach - der Murecker Energiepark gedeiht.
Wenn Franz Küberl von notwendigen ethischen Richtlinien bei der Energieproduktion spricht und in diesem Moment dem Mikrofon der Saft ausgeht, könnte man einen Sabotageakt der betroffenen Energiewirtschaft vermuten. Küberls Stimme ist auch ohne Mikrofon laut genug. Man hört, was er zu sagen hat. Die Problematik der Herstellung von Energie aus Lebensmitteln ist für den Caritas-Präsidenten auch nicht ein österreichisches, sondern eher ein globales Problem. Und in Mureck, wo Küberl in einer Expertenrunde über Umwelt- und Zukunftsvisionen sprach, eröffnete man an diesem Tag eine Anlage, wo zugleich erneuerbare Energie und Lebensmittel erzeugt werden. Die Tonpanne war bald behoben. Küberl weiter: "Ich bin gern an einem Ort, wo man die Zukunft schmeckt.
Bio-Gemüse
Gefeiert wurde im Energiepark Mureck also die Inbetriebnahme der zweiten Ausbaustufe der Fotovoltaikanlage der Seba Mureck. Neben der Bürgerbeteiligung hat dieses Projekt eine weitere Besonderheit aufzuweisen. Es wurde das weltweit erste Kimaschutz-Energiegewächshaus errichtet. Am Dach des 12.400 m² großen Gewächshauses werden mit speziellen Modulen etwa 1 Million kWh Sonnenstrom pro Jahr erzeugt, unter dem Dach wächst in Zukunft Bio-Gemüse. Das Projekt wurde gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien entwickelt und wird von dieser im ersten Jahr wissenschaftlich betreut. Betreiber dieses einzigartigen Gewächshauses sind Stefan und Daniela Auer, die ihre Produkte an "Ja! Natürlich" liefern werden. Mit Oktober 2013 wird der Betrieb auf Bio umgestellt.
Drei Ausbaustufen
Zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft, die 380 Anteilszeichner und viele Interessierte aus der Region nahmen an der Eröffnungsfeier im Gewächshaus teil. Die Murecker Schulen und die Grenzlandtrachtenkapelle Mureck sorgten für die festliche Umrahmung, Mansuet Troicher mit seinem Team für das leibliche Wohl.
Am Podium konnten Geschäftsführer Karl Totter jun. und Moderatorin Bernadette Tischler in drei Gesprächsrunden zahlreiche Experten begrüßen.
Insgesamt hat der Energiepark Mureck drei unterschiedliche Fotovoltaikanlagen. Eine Freiflächenanlage mit einer Leistung von 1.050 kWp, die dachintegrierte Fotovoltaikanlage auf einem Gewächshaus mit 950 kWp und eine dritte Ausbaustufe auf einem Hallendach mit einer Leistung von 500 kWp.
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