WKO-Gründerbilanz
Immer mehr Unternehmerinnen am Land
4.736 Steirerinnen und Steirer wagten im Vorjahr den Sprung in die Selbstständigkeit und gründeten ein Unternehmen. Dabei ist fast jede Firmengründung weiblich. Nach Graz und Graz-Umgebung fanden die meisten Neugründungen im Bezirk Leibnitz statt.
STEIERMARK. Immer mehr Steirerinnen und Steirer entscheiden sich für den Sprung in die Selbstständigkeit und im Vorjahr wurde ein besonders hoher Wert erzielt: Trotz Pandemie,hoher Inflation und Energiekrise verzeichnete die Steiermark 2022 den zweithöchsten Gründungswert aller Zeiten: 4.736 Personen haben sich im Vorjahr selbstständig gemacht, damit gab es lediglich im Rekordjahr 2021 um 209 Neugründungen mehr.
Im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie stellt der Vorjahreswert ein Plus von 8,1 Prozent dar (2019: 4.383 Gründungen), was WKO Steiermark Präsidenten Josef Herk größten Respekt ab zollt: „2022 war angesichts der internationalen Entwicklungen ein wirtschaftlich höchst herausforderndes Jahr. Trotzdem haben sich im Schnitt 13 Steirerinnen und Steirer pro Tag selbständig gemacht.“ Seitens der Wirtschaftskammer wird der Trend zur Selbstständigkeit mit einem umfangreichen Serviceangebot unterstützt. 41.646 Gründungsberatungen bzw. Kontakte stehen 2022 in der Steiermark zu Buche.
Lediglich im Jahr 2021 haben sich mehr Personen in unserem Bundesland selbstständig gemacht (4.945). Auf die Steiermark entfallen damit 13,7 Prozent aller bundesweiten Firmengründungen. Rechnet man noch die selbständigen Personenbetreuer dazu, waren es sogar 5.907 Neugründungen. Für WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk ist das ein „positives Zeichen für den Gesamtstandort“.
Die beliebtesten Branchen
Am meisten Firmengründungen (ohne Personenbetreuung) gab es 2022 in den Branchen Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) mit 8,8 Prozent, Versand- und Internethandel (7,7 Prozent), Werbung und Marktkommunikation (6,8 Prozent), Persönliche Dienstleister (6,4 Prozent) sowie Direktvertrieb (5,4 Prozent).
Und die Statistik fördert weitere Details aus der steirischen Gründerlandschaft zutage: So beträgt das Durchschnittsalter bei den weißgrünen Einzelunternehmen (ohne selbstständige Personenbetreuer) aktuell 35,3 Jahre, der Bundesschnitt liegt leicht darüber bei 36,2 Jahren. Gegliedert nach Rechtsformen, machen die Einzelunternehmen mit einem bundesweiten Anteil von 81 Prozent das Gros der Gründungen aus, gefolgt von der GmbH (14,6 Prozent).
Bei der Altersstruktur waren 2,5 Prozent der Gründer von Einzelunternehmen unter 20 Jahre alt, weitere 29,5 Prozent waren zwischen 20 und 30 Jahren, 34,3 Prozent waren bei der Gründung zwischen 30 und 40 Jahre alt. 19,8 Prozent gründeten im Alter zwischen 40 und 50 Jahren, weitere 10,5 Prozent zwischen 50 und 60 Jahren. 3,3 Prozent der Grün-dungen entfielen auf Über-60-Jährige.
Unternehmerinnen am Land im Vormarsch
In der Steiermark weist die Gründerstatistik auch für 2022 einen hohen Frauenanteil aus – von den gegründeten Einzelunternehmen (ohne selbstständige Personenbetreuer) liegen 45,2 Prozent in weiblicher Hand. Ein Blick auf die Regionen zeigt, dass die meisten Gründungen in der Landeshauptstadt erfolgten (1.421), gefolgt von Graz-Umgebung (560), Leibnitz (361), Hartberg-Fürstenfeld (333), Weiz (311) und Liezen (299).
Auf der Achse zwischen Graz und Marburg ist die Südsteiermark bereits seit Jahren begehrter Boden zum Wohnen und Arbeiten. Der Kernraum Leibnitz gewinnt dabei immer mehr an Beliebtheit, wie die Statistik zeigt.
- Im Schnitt bestehen 94,5 Prozent der neugegründeten Unternehmen länger als ein Jahr, 77,7 Prozent mehr als drei Jahre und 65,7 Prozent sind auch nach über fünf Jahren noch am Markt.
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