Veranstaltungen meiden, weil es kein passendes WC gibt?
Eine Lebenseinschränkung, die nicht sein muss. Eine betroffene Südsteirerin ist empört.
Ich war ziemlich empört, als ich bei einem Ball die Rollstuhltoilette im Kulturzentrum in Leibnitz benutzen musste. Auch im Rathaus sah das Rollstuhl-WC im letzten Jahr so aus – es muss mangels eigenem Putzkammerl als Stauraum benutzt werden. Im Rathaus weiß ich nicht, ob es noch immer so aussieht. Das WC im Rathaus ist zwar nach langem Hin und Her mit automatischen Türöffnern versehen – es ist aber trotzdem nicht barrierefrei. Nur eine Notlösung für die Öffentlichkeit.
Die WC-Problematik ist noch immer riesig. Und es ist wirklich ein schlimmes Thema. Da müht man sich als Mutter jahrelang ab, seinem Kind die Windel abzugewöhnen (im wahrsten Sinne des Wortes). Und wenn behinderte Kinder klein sind, kann man noch jedes Klo benützen. Doch plötzlich sind sie zu groß – und man braucht Platz. Man kann die Kinder nicht mehr heben und tragen.
Und es gibt noch immer so wenige Gasthäuser und Lokale und öffentliche Gebäude mit einem RICHTIGEN Rollstuhl-WC. Viele meinen, wenn es ohne Stufen befahrbar ist – das reicht. (Das einzige Gasthaus Nauschnegg hat ein Rolli-WC).
Ich kann mit meiner Tochter wirklich zu vielen Veranstaltungen nicht gehen, weil es kein passendes WC gibt. Und doch tu ich mich mit meiner Tochter ein bisschen leichter als andere, weil sie ein paar Schritte an der Hand gehen kann.
Die WC-Problematik ist ein heikles Thema für mich. Aber es schränkt mich am meisten in meinem Leben ein.
Karin F., betroffene Mutter aus Leibnitz
Anmerkung der Redaktion: Bgm. Helmut Leitenberger hat am 30. November umgehend reagiert und wird das Problem sofort beseitigen.
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