"Feel Upper Styria"
Simona Rakusa will internationale Talente begeistern

"Ich helfe Unternehmen in der Obersteiermark, ihre internationalen Mitarbeiter zu integrieren, damit sie gerne bleiben", sagt die Unternehmerin Simona Rakusa. | Foto: Malena Koller
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  • "Ich helfe Unternehmen in der Obersteiermark, ihre internationalen Mitarbeiter zu integrieren, damit sie gerne bleiben", sagt die Unternehmerin Simona Rakusa.
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Internationale Fachkräfte müssen nicht nur in ihrer neuen Firma gut ankommen, sondern auch in der neuen Heimat. Diese Erfahrung hat die St. Michaelerin Simona Rakusa selbst gemacht und aufgrund ihrer persönlichen Geschichte ein Programm entwickelt: "Feel Upper Styria" begleitet internationale Talente beim Einleben in der Obersteiermark.

ST. MICHAEL. Simona Rakusa ist gebürtige Slowenin: Sie kam im slowenischen Teil von Bad Radkersburg, in Gornja Radgona zur Welt. Schon als Kind schaute sie aus ihrem Zimmerfenster auf die Mur - die slowenisch-österreichische Grenze war nur wenige Gehminuten entfernt.

Die Mur bildet bei Bad Radkersburg die Grenze zwischen Österreich und Slowenien. | Foto: Simona Rakusa
  • Die Mur bildet bei Bad Radkersburg die Grenze zwischen Österreich und Slowenien.
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Vielleicht war das der Grund, warum sich die 40-Jährige schon früh für interkulturelle Beziehungen interessierte. Nachdem sie ihre Matura am Gymnasium von Maribor abgelegt hatte, studierte sie Soziologie in Ljubljana mit dem Fokus auf menschliche Beziehungen in Unternehmen (HR-Management). Ihr letztes Studienjahr verbrachte sie in Girona in Katalonien (Spanien), um Sprache und Kultur kennenzulernen. Rakusa spricht Deutsch, Englisch, Slowenisch, Kroatisch und Spanisch.

Um internationale Fachkräfte zu halten hat die psychosoziale Beraterin ein Zwölf-Wochen-Programm fürs soziale Einleben entwickelt.  | Foto: Malena Koller
  • Um internationale Fachkräfte zu halten hat die psychosoziale Beraterin ein Zwölf-Wochen-Programm fürs soziale Einleben entwickelt.
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Zwischen Technik und Personal

Während des Studiums fing sie an, für eine Unternehmensberatung zu arbeiten, die IT-Systeme für größere Kunden implementierte: "Ich war die Hybridperson zwischen Technik und Personalabteilung, habe den Mitarbeitenden die neuen Prozesse erklärt, Strukturen mag ich", verrät Rakusa, die für Großunternehmen wie Versicherungen und Banken arbeitete. Doch eines Tages fasste sie den Entschluss, sich nur auf eine Firma zu fokussieren, um mehr in die Tiefe zu gehen: Ihre Wahl fiel auf das Unternehmen AT&S in Leoben-Hinterberg.

In der ganzen Welt unterwegs

Achteinhalb Jahre war sie auf der ganzen Welt für AT&S im Einsatz, um neue IT-Systeme zu betreuen: in Indien, Südkorea und China. "Alle meine Projekte waren international, ich habe auf der Arbeit nur Englisch gesprochen und hatte eigentlich weniger Kontakt zu Österreichern", erinnert sich Rakusa an die erste Zeit im neuen Land. Doch dann lernte sie ihren heutigen Partner Andreas bei AT&S kennen, der aus Leoben-Göss stammte. "Ich habe gemerkt, dass ich hierbleiben werde und mich darauf konzentriert, Sprache und Kultur der Obersteiermark in der Tiefe kennenzulernen.

Die Slowenin ist selbst aus beruflichen Gründen vor über zehn Jahren in die Obersteiermark gezogen und musste sich erst zurechtfinden, die Sprache neu lernen. | Foto: Malena Koller
  • Die Slowenin ist selbst aus beruflichen Gründen vor über zehn Jahren in die Obersteiermark gezogen und musste sich erst zurechtfinden, die Sprache neu lernen.
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Herzenswunsch erfüllt

Schnell lernte Rakusa ihre neue Heimat lieben. Da sie sich immer für Psychologie interessiert hatte, kündigte sie 2022 bei AT&S, um sich einen Herzenswunsch zu erfüllen: die Ausbildung zur psycho-sozialen Beraterin, die sie im April abgeschlossen hat. 

“Mein Gedanke war: Was kann ich der Obersteiermark anbieten, wenn ich mein Studium der Soziologie, meine internationale Erfahrung und meine psychologische Ausbildung zusammenbringe?”Simona Rakusa, Gründerin von "Feel Upper Styria"

Schnell war der St. Michaelerin klar: Die Region braucht qualifizierte internationale Fachkräfte, die langfristig bleiben. Das Problem ist allerdings, dass viele nach den ersten Monaten wieder aufgeben und zurück in die alte Heimat gehen. Für Rakusa war das Ankommen in der neuen Heimat durch ihren österreichischen Partner und die Nähe zu Slowenien erleichtert. “Andere haben es da viel schwerer, wenn sie keinen Anschluss finden, die Sprache nicht sprechen und sich nicht gut zurechtfinden”, weiß Rakusa.

Die Grenzmarkierung über der Murbrücke. | Foto: Simona Rakusa
  • Die Grenzmarkierung über der Murbrücke.
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Veränderungen begleiten

Deswegen hat die Netzwerkerin ein Zwölf-Wochen-Programm des "Social Onboarding" entwickelt, das individuelle Beratungsstunden, gemeinsame Ausflüge, interkulturelle Trainings, Workshops und die Versorgung mit den wichtigsten Informationen beinhaltet, vom Medizin- bis zum Steuersysten. "Die ersten zwölf Wochen sind die wichtigsten, denn es geht darum, ein Netzwerk zu knüpfen und wirklich in der Obersteiermark anzukommen: ,All-in' zu gehen." Rakusa hat selbst erlebt, welche Unsicherheiten ein Umzug mit sich bringt, welches Opfer es bedeuten kann, die alte Heimat hinter sich zu lassen. "Für Unternehmen ist es tragisch und teuer, wenn gute Fachkräfte nach einigen Monaten wieder weg sind. Das möchte ich mit meinem Programm ,Feel Upper Styria' verhindern."

"Feel Upper Styria" heißt ihr soziales Onboarding-Programm für die Obersteiermark. | Foto: Malena Koller
  • "Feel Upper Styria" heißt ihr soziales Onboarding-Programm für die Obersteiermark.
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Mache den Selbsttest

Auf Ihrer Webseite lädt Rakusa Unternehmen ein, per Selbstcheck herauszufinden, wie bereit sie für internationale Talente sind. Ein individueller Report kommt als Auswertung zurück. "Wir reden nicht nur über die Obersteiermark, wir erleben sie gemeinsam", richtet sich die Beraterin auch an internationale Arbeitskräfte, die nach Orientierung in der neuen Heimat suchen. 

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Die Slowenin ist selbst aus beruflichen Gründen vor über zehn Jahren in die Obersteiermark gezogen und musste sich erst zurechtfinden, die Sprache neu lernen. | Foto: Malena Koller
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