Betrug als "falscher Polizist"
86-Jährige übergab hohen Bargeldbetrag

Falsche Polizistinnen und Polizisten versuchen an die Ersparnisse ihrer Opfer zu gelangen. In Leoben gab es am Mittwoch zwei derartige Fälle. | Foto: LPD NÖ
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  • Falsche Polizistinnen und Polizisten versuchen an die Ersparnisse ihrer Opfer zu gelangen. In Leoben gab es am Mittwoch zwei derartige Fälle.
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Eine 86-Jährige in Leoben-Donawitz übergab Mittwochnachmittag einen hohen Bargeldbetrag an einen unbekannten Mann. Das Opfer war zuvor von Betrügern erfolgreich manipuliert worden. Ein zweiter Betrugsversuch an einer 83-Jährigen in Eisenerz endete kurz vor der Geldübergabe.

LEOBEN/EISENERZ. Die Polizei warnt seit Jahren vor Betrügereien nach dem Modus Operandi "Falscher Polizist". Betrüger geben sich dabei am Telefon als Polizisten aus und
fordern Geld oder Wertgegenstände. Zwei derartige Fälle sind nun Mittwochnachmittag im Bezirk Leoben aufgetreten, wobei ein schwerer Betrug vollendet und ein gleichgelagerter Betrug vereitelt wurde. 

Betrug in Donawitz

Ein männlicher Täter kontaktierte die Frau aus dem Bezirk Leoben telefonisch und teilte mit, dass die Tochter des Opfers einen Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang verursacht habe. Um keine Probleme bei Gericht oder bei der Staatsanwaltschaft zu bekommen, wurde das Opfer aufgefordert, dem vermeintlichen Polizisten Bargeld zu übergeben. Schlussendlich, auch nach einer Bankbehebung, konnte die 86-Jährige das Geld auftreiben und übergab es am Nachmittag vor ihrem Mehrparteienhaus einem unbekannten Mann. Diesen Mann beschrieb die 86-Jährige als sehr dünn, 30-40 Jahre alt, etwas über 175 Zentimeter groß, gebrochenes Deutsch, Kurzhaarfrisur.

Trotz verstärkter Präventionsarbeit der Polizei setzt sich die Betrugsmasche weiter durch. | Foto: Pixabay
  • Trotz verstärkter Präventionsarbeit der Polizei setzt sich die Betrugsmasche weiter durch.
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Weiterer Fall in Eisenerz

Der modus operandi des zweiten Falles ist beinahe ident, als Übergabeort wurde die Schule in Eisenerz genannt. Das Opfer aus dem Bezirk Leoben hatte das Geld, einen hohen Bargeldbetrag, zu Hause und ging zu Fuß in Richtung Schule. Auf dem Weg dorthin wurde sie zufällig, seit nun eineinhalb Stunden mit dem Täter telefonierend, von ihrem Schwiegersohn gesehen und angehalten. Daher kam es zu keiner Geldübergabe. Das Opfer kam mit ihrer Tochter und dem Schwiegersohn erst nach rund 45 Minuten zur Polizei um die Anzeige zu erstatten.

Präventionstipps der Polizei

Seitens der Polizei wird betont, die echte Polizei ruft nicht an und fordert Bargeld oder erkundigt sich über Vermögen. Zudem würde die echte Polizei nicht zu jemandem nach Hause kommen, um Vermögen mitzunehmen. Häufig werden durch "falsche Polizisten" ältere Menschen gezielt angerufen. Während sich die Betrüger als Polizisten ausgeben, werden Fragen nach Geld, Vermögen und Gold gestellt. Dabei werden Lügengeschichten erfunden, damit das Vermögen übergeben wird. 

Mit psychologischen Tricks ziehen die Betrüger das Telefonat in die Länge und versuchen die Menschen zu verwirren. Die Betrüger ersuchen um strengste Geheimhaltung des Telefonats und weisen an, es nicht zu beenden, um durchgehend in der Leitung zu bleiben. Präventionstipps der Polizei sind folgende:

  • Vorsicht bei unbekannten Anrufern.
  • Sich die Frage stellen Kann die Geschichte stimmen?
  • Sofort mit Verwandten oder Freunden sprechen.
  • Keine Details über das eigene Vermögen preisgeben.
  • Nicht unter Druck setzen lassen – stattdessen einfach auflegen.
  • Keine Unbekannten in die Wohnung lassen.
  • Niemals Geld oder Gold an Unbekannte übergeben.
  • Von angeblichen Polizisten einen Dienstausweis fordern.
  • Notrufnummer 133 kontaktieren und fragen, ob es diesen Polizisten wirklich gibt.
  • Warnungen von Bankangestellten ernst nehmen.

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