Es kommt zusammen, was zusammen gehört

Intellektuell herausfordernd: Stadtpfarrer Markus Plöbst beeindruckt die Menschen mit seinen Predigten. | Foto: Freisinger/Armin Russold
  • Intellektuell herausfordernd: Stadtpfarrer Markus Plöbst beeindruckt die Menschen mit seinen Predigten.
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Stadtpfarrer Monsignore Markus J. Plöbst ist interimistisch Dechant des Dekanates Leoben, oberster kirchlicher Verwaltungsmann. Er wird mit 1. September Stadtpfarrer der Stadtkirche Leoben.

Was bedeutet die Aufgabe des Dechants für Sie?
MARKUS PLÖBST: Im Griechischen heißt déka zehn, als Stadtpfarrer der Stadtkirche übernehme ich zehn Einheiten: Acht Pfarren (Proleb, Niklasdorf, Lerchenfeld, Waasen, Göss, Donawitz, Hinterberg, St. Xaver), die Hochschulgemeinde der Montanuniversität und das Rektorat St. Jakob. Die Grenzen, die ursprünglich einen Sinn gemacht haben, sind längst überholt. Da kommt zusammen, was längst zusammen gehört.

Eine Funktion, die Sie mit Freude übernommen haben oder aus einer Notsituation?
Max Tödtling und ich waren schon lange überzeugt, dass wir die beiden Pfarrverbände Leoben Ost und West zusammenführen müssen. Nur wollten wir das konstruktiv in einem Prozess machen. Das kam dann doch überraschend. Aber - ohne aus der Not eine Tugend zu machen - die Zeit ist dafür reif, dass wir uns als eine Stadtkirche fühlen und die Pfarren und Institutionen behutsam zusammenführen.

Was wird sich für Sie ändern?
Auch wenn ich das persönlich nicht angestrebt habe, freue ich mich auf diese Aufgabe. Am Anfang werden wir logistisch einiges ändern müssen, auch in der Struktur manches neu ordnen. Auf lange Sicht wird sich für mich persönlich vom Arbeitsaufwand her sogar manches vereinfachen.

Ändert sich für die Gläubigen im Pfarrverband etwas?
Die Identität jeder Pfarre wird bleiben. In den einzelnen Pfarren wird die Liturgie genauso gefeiert werden wie bisher. Von der Logistik und von der Dienstleistung her wird sich für die Bevölkerung vieles zum Positiven ändern. Denn alle fünf Pfarrämter, die wir derzeit führen, werden eine Anlaufstelle sein. Die Pfarrämter bleiben bestehen, sie werden allerdings zusammengeschlossen.

Mit welchen Gefühlen übernimmt man eine so bedeutende Pfarre wie Göss?
Mit einer großen Freude: Pfarrer von Göss zu sein ist etwas Erhabenes. Auf uns blicken 1.111 Jahre Geschichte in einer unglaublichen Kontinuität. Ich werde versuchen, mich mit meinen Talenten und Fähigkeiten so einzusetzen, damit es anderen Menschen gerecht wird, die bislang Max Tödtling als ihren Zugang zum Glauben gehabt haben.

Ihre Haltung zum Zölibat?
Diskussionen über den Zölibat sind Frustdiskussionen, die nichts bringen. Ich habe den Zölibat freiwillig gewählt, er ist eine kirchenjuristische Einrichtung, die vom Heiligen Stuhl sofort geändert werden könnte. Ob ich dafür bin oder dagegen, das spielt in Wirklichkeit keine Rolle.
Interview:
Wolfgang Gaube

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