Krematorium der Pietät-Gruppe: Nachdenkphase über den Standort

Mitglieder der Bürgerinitiative Niklasdorf bei ihrem Protest im Leobener Rathaus gegen das geplante Krematorium im Dezember 2017. | Foto: Heinz Weeber
  • Mitglieder der Bürgerinitiative Niklasdorf bei ihrem Protest im Leobener Rathaus gegen das geplante Krematorium im Dezember 2017.
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  • hochgeladen von Wolfgang Gaube

NIKLASDORF, LEOBEN. Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit waren Repräsentanten der Bürgerinitiative Niklasdorf/Proleb im Leobener Rathaus "zu Gast". Beim stillen Protest gegen das in Niklasdorf geplante Krematorium anlässlich der Gemeinderatssitzung im Dezember des Vorjahres war die Stimmung recht aufgeheizt. Wesentlich entspannter hingegen verlief das Gespräch mit dem Leobener Bürgermeister Kurt Wallner in der vergangenen Woche.
Thema waren bei beiden Begegnungen die Bedenken der Niklasdorfer und Proleber gegenüber dem Krematorium, das die Pietät-Gruppe mit den Stadtwerken Leoben, Trofaiach, Judenburg, Bruck an der Mur, Kapfenberg und Mürzzuschlag auf einem Grundstück der Realgemeinschaft am Niklsdorfer Humusweg errichten will.

Konstruktives Gesprächsklima

"Bürgermeister Wallner hat sich ausführlich Zeit genommen, um mit uns diese sensible Thematik zu besprechen. Es war ein konstruktives Gespräch, an dem auch Stadtwerke-Direktor Ronald Schindler, Stadtrat Heinz Ahrer und Willibald Baumgartner von der Abteilung Recht, Sicherheit und Soziales teilgenommen haben", berichtet Ulrike Streitmayer, eine Sprecherin der Bürgerinitiative. Sie habe den Eindruck gehabt, dass es nicht der ausdrückliche Wunsch des Leobener Bürgermeisters sei, das Krematorium in Niklasdorf zu errichten, sondern dass er bereit sei, ernsthaft Alternativen zu prüfen.
Eine Alternative ist das Prettachfeld in Leoben. Wichtig sei für die Projektbetreiber die Nähe zu einer Ferngasleitung. "Die von Stadtrat Ahrer aufgestellte Behauptung, dort gäbe es keine Gasleitung, entspricht nicht den Tatsachen. Ebenso ist der Gasdruck ausreichend", sagt Streitmayer über die Recherchen der Bürgerliste. Von Stadtwerke-Direktor Schindler habe man nach mehrmaligem Nachfragen die Auskunft erhalten, "dass zumindest 1.200 Kremierungen im Jahr notwendig sind, um ein Krematorium kostendeckend zu betreiben" (Anm.: Das von der Pietät-Gruppe geplante Krematorium ist für 1.600 Kremierungen pro Jahr ausgerichtet).

Alternative Standorte

Bürgermeister Kurt Wallner bestätigte auf Anfrage der WOCHE, dass er alternative Standorte prüfen lasse. Ebenso werde es weitere Gespräche mit dem Knittelfelder Bürgermeister Gerald Schmid geben, der angeboten hat, die Verbrennungen für die Pietät-Gruppe im bestehenden Krematorium in Knittelfeld durchführen zu lassen. Wallner: "Das bedeutet aber keine Absage des Krematoriumprojektes, sondern eine neue Prioriätenreihung, was den Standort betrifft. Knittelfeld ist ein Thema, wenn wir uns auch über ein Beteiligungsmodell verständigen können. Andernfalls müsse man andere Standorte für ein Krematorium suchen. Sind wir nicht erfolgreich, dann ist Niklasdorf wieder im Gespräch." 

Bürgerversammlung in Nikladorf

Das geplante Krematorium ist Thema einer Bürgerversammlung der Gemeinde Niklasdorf am Donnerstag, 1. März, um 17 Uhr, im Veranstaltungszentrum Niklasdorf.

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