Coronavirus
Leoben: Konsortium erzeugt hochwertige Gesichtsschutzschilde
Ein regionales Konsortium in Leoben stellt Mehrweg-Gesichtsschutzschilde für regionale medizinische Einrichtungen her.
LEOBEN. Am 15. April wurden die ersten 150 Gesichtsschutzschilde für das LKH Leoben an Betriebsdirektor Harald Kapeller und den ärztlichen Leiter Heinz Luschnik übergeben. Weitere 100 Stück sollen demnächst an niedergelasse Ärzte und Zahnärzte verteilt werden. Diese ersten 250 Stück werden den medizinischen Einrichtungen kostenlos zur Verfügung gestellt, weitere Gesichtsschutzschilde sind in Arbeit und werden zum Selbstkostenpreis abgegeben.
Hinter dieser bemerkenswerten Aktion in Zeiten der Coronakrise steht ein Konsortium aus regionalen Unternehmen sowie Lehrstühlen und Studierenden der Montanuniversität Leoben. Auf Hochtouren werden Gesichtsschutzschilde im 3D-Druck-Verfahren für das Leobener Landeskrankenhaus sowie für ansässige praktische Ärzte und Zahnärzte hergestellt.
Medizinisches Personal schützen
Die Idee dazu kam von der Frau des Montanuni-Professors Thomas Grießer, die Zahnärztin ist und keine Gesichtschutzschilde mehr kaufen konnte. Eine weitere Anfrage an die Montanuniversität kam vom LKH Hochsteiermark Standort Leoben. Beim FabLAB, einer offenen Hightech-Werkstätte, stehen drei 3D-Drucker zur Verfügung, darüber hinaus werden Schilde auch am Abend zu Hause gefertigt. An der Montanuniversität werden im Technikum des Lehrstuhls für Kunststoffverarbeitung ebenfalls drei Drucker verwendet. Der Hintergrund: Der Schutz des medizinischen Personals muss gewährleistet sein, damit unser Gesundheitssystem weiterhin reibungslos funktionieren kann und Patienten, die mit SARS-CoV-2 infiziert sind, auch weiterhin behandelt werden können.
Produktion läuft auf Hochtouren
Druck und Montage der Schilde geschehen in den Laboren des Lehrstuhls für Kunststoffverarbeitung und des FabLAB Leoben, die Luxinergy GmbH stellt das Material für das FabLAB zur Verfügung, der Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung greift auf sein Lager zurück. Auch viele Studierende der Montanuniversität Leoben beteiligen sich an der Initiative und drucken auf ihren privaten 3D-Druckern fleißig Faceshields.
Die Schilde bestehen aus zwei Komponenten: Einer Halterung, mit der das Schild am Kopf fixiert werden kann sowie einer transparenten Overheadfolie, die als Barriere gegen die durch Tröpfchen verbreitete Infektion wirkt. Die Produktion einer Maske dauert zwischen 50 und 65 Minuten. Für die 3D gedruckte Halterung kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz: PLA (Polylactide, oder auch Polymilchsäure), PETG und ABS-Kunststoff.
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