Ausfälle, Routenänderungen und Co.
Morgendlicher Busverkehr nach Leoben bereitet Sorgen

An der Bushaltestelle Gmeingrube Abzw. Laintal, Trofaiach hält morgens die Buslinie 820 und nimmt die Schülerinnen und Schüler mit nach Leoben.  | Foto: RegionalMedien Steiermark
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  • An der Bushaltestelle Gmeingrube Abzw. Laintal, Trofaiach hält morgens die Buslinie 820 und nimmt die Schülerinnen und Schüler mit nach Leoben.
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Seit Beginn des Schuljahres kommt es immer wieder zu Problemen bei den Buslinien 820 und 821 von Münichtal bzw. Trofaiach nach Leoben. Der Vater einer Zehnjährigen berichtet von Ausfällen, Routenänderungen und Kindern, die beim Landeskrankenhaus anstatt der Schule hinausgelassen werden. Beim Verkehrsverbund Steiermark verweist man auf die knappe Personaldecke. 

TROFAIACH/LEOBEN. Jeden Morgen wird eine zehnjährige Trofaiacherin von ihren Eltern mit dem Auto zur rund vier Kilometer entfernten Bushaltestelle gebracht. Gemeinsam mit anderen Kindern aus der näheren Umgebung wartet sie dort auf den Bus der Linie 820, der sie – von Münichtal kommend – in die Leobener Moserhofstraße bringt, wo das Mädchen das Gymnasium besucht. 

Ausfälle und Routenänderungen

So zumindest in der Theorie, denn, wie der Vater des Mädchens berichtet, gab es seit Beginn des Schuljahres immer wieder Probleme. "Busse sind zum Teil komplett ausgefallen – angekündigt oder auch nicht, fuhren andere Routen oder fahren gewisse Haltestellen nicht an", erklärt dieser. Nachdem seitens des Verkehrsverbundes bereits Besserung in Aussicht gestellt wurde, gab es vergangene Woche erneut Probleme: Einmal wurden die Kinder in der Früh zur Haltestelle beim LKH Hochsteiermark, Standort Leoben gebracht, anstatt zur Moserhofstraße. Auch einen Ausfall habe es laut Auskunft des Vaters in der vergangenen Woche erneut gegeben.

Auf dem Bildschirm im Wartehäuschen wird angezeigt, wann der nächste Bus kommt.  | Foto: RegionalMedien Steiermark
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"Wir bringen unsere Tochter circa vier Kilometer zur Bushaltestelle Gmeingrube. Dort steht sie dann gemeinsam mit anderen Kindern unabgeholt", so der besorgte Vater. Problematisch sei dieser Umstand auch deshalb, weil im Falle eines Komplettausfalls der Linie 820 der nächstmögliche Bus, der 821er stark überfüllt sei. Schülerinnen und Schüler sowie Eltern aus der Region Vordernberg können mit Sicherheit Ähnliches erzählen, ist der Vater überzeugt. Auch am Nachmittag, bei der Fahrt von Leoben nach Trofaiach, sei die Busverbindung alles andere als zuverlässig. 

Problem ist bekannt

Beim Verkehrsverbund Steiermark weiß man über die Problematik Bescheid und zeigt Verständnis für die Verärgerung der Eltern. Nach Rücksprache mit der Postbus AG, die für die Bedienung der Linien zuständig ist, erklärt Stefan Thaler vom Verkehrsverbund, dass der Ausfall in der vergangenen Woche durch einen kurzfristigen Krankenstand verursacht wurde. So früh am Morgen sei es unmöglich gewesen, einen Ersatz zu organisieren. Erschwerend komme laut Thaler hinzu, dass die Distanzen im Regionalverkehr natürlich weiter seien als beispielsweise in einer Stadt wie Graz.

Dass die Kinder bei der falschen Haltestelle hinausgelassen wurden, sei schlicht durch "menschliches Versagen" zu erklären. Es habe sich laut Auskunft Thalers um einen neuen Lenker gehandelt, der nicht aufmerksam genug war. In anderen Worten ein "Anfängerfehler" – wobei das natürlich trotzdem nicht hätte passieren sollen. 

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Knappe Personaldecke als Hauptproblem

Das Hauptproblem, so Thaler, sei die "knappe Personaldecke". Er führt dies unter anderem darauf zurück, dass während Corona viele Lenkerinnen und Lenker weggegangen wären und der Branche den Rücken gekehrt hätten – sowohl in der Reisebusbranche als auch im Linienverkehr. Grundsätzlich sollte die Bedienung künftig verlässlicher erfolgen, meint Thaler. Vollständige Garantie, dass es zu keinen Vorkommnissen dieser Art mehr kommen werde, könne er jedoch keine geben.  

Die Postbus AG, ein Tochterunternehmen der ÖBB-Personenverkehrs AG, ist für die Bedienung der Buslinien 820 und 821 zuständig.  | Foto: ÖBB Marek Knopp (Symbolbild)
  • Die Postbus AG, ein Tochterunternehmen der ÖBB-Personenverkehrs AG, ist für die Bedienung der Buslinien 820 und 821 zuständig.
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Für den betroffenen Vater sowie andere Eltern ist das jedoch ein schwacher Trost. Ihnen geht es um die Sicherheit und das Wohl ihrer Kinder, die "seit Covid-19 ohnehin genug durchgemacht haben", so der Vater der Zehnjährigen. Er sieht "keinen Personalmangel sondern wie in vielen anderen Bereichen auch ein massives strukturelles Problem". 

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