Leoben-Leitendorf
Grüne stellen sich klar gegen geplante Betonmischanlage
Lärm, Verkehr und Sicherheit: Die steirischen Grünen sprechen sich klar gegen ein geplantes Betonwerk beim Steinbruch Galgenberg in Leoben-Leitendorf aus und fordern eine genaue Prüfung der Rechtslage, ob alle Vorschriften eingehalten und die Genehmigungen für den Betrieb ausreichend vorhanden sind. Zudem appellieren sie an die Stadt Leoben, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um einen Anstieg von Verkehr und Lärm zu verhindern und die Lebensqualität der Leobnerinnen und Leobener zu schützen.
LEOBEN. Für den Landtagsabgeordneten und Kontrollsprecher der steirischen Grünen, Lambert Schönleitner, ist die Situation alarmierend: „Die jüngsten Entwicklungen gefährden die Lebensqualität der Menschen vor Ort. Die massive Produktionssteigerung und das geplante Betonwerk bedeuten nicht nur mehr Lärm, sondern auch ein deutliches Mehr an LKW-Verkehr. Das ist in einem Wohngebiet inakzeptabel." Zwar sei klar, dass der Bergbau und die Industrie in Leoben eine Geschichte hätten und immer eine große Rolle gespielt hätten, doch nun sei es höchste Zeit "Stopp" zu sagen. Auch Gemeinderätin Susanne Sinz äußerte sich besorgt über die geplanten Erweiterungen.
„Wir müssen die Frage stellen, ob ein Betonwerk mitten im Siedlungsgebiet zeitgemäß ist und welchen Preis die Anrainerinnen und Anrainer dafür zahlen müssen. Die Wohnqualität, aber auch die Sicherheit der umliegenden Schulen stehen auf dem Spiel.“
Susanne Sinz, Grüne Gemeinderätin der Stadt Leoben
Zur Erinnerung: Der Steinbruch, der bis 2014 nahezu inaktiv war, erlebte in den vergangenen Jahren unter einem neuen Betreiber eine drastische Produktionssteigerung. Dies führte zu erheblichen Belastungen für die Bewohnerinnen und Bewohner, darunter starke Lärmbelästigungen sowie ein größerer Sprengunfall 2021. Wie im November bekannt wurde, plant die Firma Schaberreiter aus Kindberg nun, am Areal des Steinbruchs eine Betonmischanlage, eine Restbetonaufbereitungsanlage und einen Abstellplatz zu errichten und zu betreiben. Wenig begeistert reagierten Anrainerinnen und Anrainer, die schon jetzt über eine hohe Staub- und Lärmbelästigung klagen (wir berichteten: Pläne für Betonmischanlage sorgen für Aufregung).
Genaue Prüfung der Rechtslage gefordert
Die Grünen fordern daher eine genaue Prüfung der rechtlichen Situation, wie Lambert Schönleitner betont: „Es muss geprüft werden, ob die gegenwärtige Betriebstätigkeit am Standort überhaupt durch Genehmigungen ausreichend gedeckt ist. Das betrifft insbesondere die Gewinnungsbetriebspläne nach dem Mineralrohstoffgesetz“, so Schönleitner und weiter: „Es darf nicht sein, dass die Belange der Bevölkerung hinter wirtschaftlichen Interessen zurückstehen. Wir setzen uns für den Schutz der Menschen hier ein.“ Im Namen der steirischen Grünen kündigt er an, eine schriftliche Anfrage an die zuständige Landesrätin Ursula Lackner stellen zu wollen, damit der Sachverhalt ordentlich geprüft werde.
Schlussendlich seien aber die Stadtgemeinde Leoben und die Bezirkshauptmannschaft Leoben in der Hauptverantwortung. Vor diesem Hintergrund begrüßt Sinz zwar, dass die Stadtgemeinde sich mittlerweile bereit erklärt hat, ihre Parteistellung wahrzunehmen, um Lärm- und Verkehrsgutachten nachzufordern. Doch das sei nicht genug „Es ist dringend an der Zeit, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu vertreten. Wir erwarten, dass die Stadt alles unternimmt, um einen weiteren Anstieg von Verkehr und Lärm zu verhindern.“ Abschließend unterstreichen die Grünen ihre Position für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Die geplanten Maßnahmen müssten unter Berücksichtigung der Lebensqualität und Sicherheit der Bevölkerung erfolgen.
Was bisher geschah:
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